Aixtron: Das ist ein lauter Hilferuf!

Liebe Leser,

der aktuelle Quartalsbericht von Aixtron liest sich wie ein lauter Hilferuf an das Bundeswirtschaftsministerium: Warum bloß verweigert ihr uns die Übernahme? Denn der Spezialanlagenbauer schloss das Quartal erneut mit einem Minus ab. Und die liquiden Mittel schmelzen dahin wie Butter in der Sonne.

Ein Nettoverlust von 30 Mio. Euro

Nach neun Monaten hat Aixtron einen Umsatz von 106,6 Mio. Euro vorzuweisen und liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 135,5 Mio. Euro. Immerhin konnte man im 3. Quartal mit 51,2 Mio. Euro fast die Hälfte dieser Summe einspielen. Also ein Aufwärtstrend? Zweifelsohne. Doch dieser wird nicht mehr ausreichen, um im laufenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen schreiben zu können.

Denn beim EBIT haben sich in den ersten neun Monaten bereits -29,3 Mio. Euro angesammelt. Selbst im vergleichsweise starken 3. Quartal blieb der Wert mit -3,4 Mio Euro noch im Minus. Unterm Strich resultiert daraus ein Nettoverlust von -30,4 Mio. Euro bis Ende September.

Liquide Mittel schrumpfen

Diese Entwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Kapitalsituation. Die liquiden Mittel schrumpften von 209,4 Mio. Euro zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres auf mittlerweile 163,5 Mio. Euro. Neben dem Nettoverlust schlägt hier auch noch die Rückerstattung einer bereits geflossenen Anzahlung seitens des Auftraggebers San’an zu Buche. Der Kunde hatte im vergangenen Jahr einen Großauftrag zurückgezogen, was Aixtron tief in die Krise stürzte. Sollte die Kapitaldecke weiterhin so schwinden, ist es nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis dem Unternehmen das endgültige Aus droht.

Die völlig falsche Firma

Ich bleibe bei meinem Fazit, das ich in einem anderen Artikel zu Aixtron gezogen habe: Das Wirtschaftsministerium hat sich die völlig falsche Firma ausgesucht, um ein Exempel zu statuieren. Wenn man China zu verstehen geben wollte, dass das Land nicht jede deutsche Schlüsseltechnologie ohne Gegenleistung abgreifen darf, hätte man den Kuka-Deal unterbinden sollen. Der Roboterhersteller hätte sich den Poker zumindest finanziell leisten können.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse