Aixtron: Die Lage spitzt sich zu!

Lieber Leser,

beim defizitären Chipanlagenbauer Aixtron bleibt die Lage weiterhin angespannt. Nach Beendigung des dritten Quartals summieren sich die Umsätze in den ersten 9 Monaten des Jahres auf 106,6 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang um 21 Prozent. Die Erlöse reichen auch weiterhin nicht aus, um kostendeckend zu wirtschaften. Der operative Fehlbetrag (Ebit) vergrößerte sich per Ende September um 16 Prozent auf 29,3 Mio. Euro. Hoffnung bezieht das TecDAX-Unternehmen allein aus den gestiegenen Auftragsbeständen. Diese legten im besagten Zeitraum um 44 Prozent auf 104 Mio. Euro zu. Im laufenden Schlussquartal sollten die Aufträge dem Management zufolge die Umsätze anschieben. Vorstandschef Martin Goetzeler bekräftigte daher die Jahresprognose, wonach die Einnahmen auf 180 bis 200 Mio. Euro klettern sollen. Auf der Ertragsseite wird zwar mit einer leichten Verbesserung gerechnet, aber nichtsdestotrotz mit roten Zahlen.

Die Zwischenbilanz macht deutlich, dass der kriselnde Anlagenbauer unbedingt einen starken und finanzkräftigen Partner benötigt. Anderenfalls müssten weitere Stellen gestrichen werden, kündigte Goetzeler an. Mit dem chinesischen Investor Fujian Grand Chip Investment schien ein passender Partner bereits gefunden. Doch im letzten Augenblick wurde die scheinbar erfolgreiche Übernahme vorerst gestoppt. Kein geringerer als Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel nahm seine Unbedenklichkeitserklärung zurück, um die Übernahme noch einmal eingehend zu prüfen. Medienberichten zufolge wurden dem Ministerium im Vorfeld dieser Entscheidung brisante Informationen vom US-Geheimdienst zugespielt, wonach die Aixtron-Anlagen zur Herstellung von Chips für militärische Zwecke missbraucht werden könnten.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse