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Aktien: Manchmal kommen sie doch wieder…


(Prime Quants) - Von wegen „they never come back“! Seitdem Schuldenkrise und Inflation einen festen Platz im täglichen Nachrichtenrepertoire erobert haben und die Angst vor einer schleichenden Geldentwertung nicht mehr als hysterische Schwarzmalerei notorischer Pessimisten abgetan wird, kehren die deutschen Anleger in Scharen an die Aktienmärkte zurück. Von Natur aus eher börsenscheu und im vergangenen Jahrzehnt auch mit dem Platzen der New-Economy-Blase sowie dem Lehman-Crash gleich zweimal schwer in Mitleidenschaft gezogen, hielten sich die Kleinanleger in den vergangenen Jahren vorzugsweise vom Parkett fern und ihr Erspartes zusammen. Doch weil es für dasselbe immer weniger Rendite gibt und die eingangs erwähnte Inflation zunehmend bedrohlicher wird, entdecken die Deutschen derzeit vermehrt Sachwerte als Mittel zur Geldanlage wieder:

Die Aktionärsquote kletterte in den ersten sechs Monaten 2012 auf 15,7 % und hat damit beinah das Vor-Lehman-Niveau aus dem Jahr 2007 zurückerobert. Rund 10,2 Millionen Anleger investieren im Schnitt direkt bzw. indirekt in Aktien & Co, wie das Deutsche Aktieninstitut DAI in seiner Analyse für das erste Halbjahr 2012 aktuell berichtet. Ein beträchtlicher Anstieg, denn das sind 1,9 Millionen mehr als im Vorjahresvergleich und immerhin 1,5 Millionen mehr als im zweiten Halbjahr 2011. Nur einmal in der Historie gab es einen größeren Run auf Wertpapiere – beim mittlerweile legendären Börsengang der damals als „Volksaktie“ angepriesenen Telekom anno 2000 überrannten fast 3,6 Millionen Neuanleger die Märkte. Warum die Anteilsscheine derzeit also die Herzen der deutschen Privatanleger zurückerobern, liegt auf der Hand:

Sachwerte wie Aktien oder auch Immobilien – letztere treffenderweise gerne als „Betongold“ bezeichnet – gelten in Krisen- und Inflationszeiten grundsätzlich als sichere Anlage, denen eine Geldentwertung so schnell nichts anhaben kann. Dieser Einsicht folgen immer mehr private Investoren, sodass seit Herbst 2010, als die Zahl privater Anleger in Deutschland im Zuge der Finanzkrise einen vorübergehenden Tiefstand erreichte, beachtliche 2 Millionen dieser Investoren-Gruppe an die Stätte ihrer vorherigen Verluste zurückgekehrt sind. Dennoch, von einem neuen Börsen-Hype zu sprechen, ist eindeutig verfrüht. In den goldenen Zeiten der New Economy rund um die Jahrtausendwende, als manch Start-up-Unternehmen beim Börsengang am Neuen Markt noch vor dem typisch leichten, aber dennoch extremer dynamischen Mittagsessen seinen Marktwert vervielfacht hatte, zählte der DAI annähernd 13 Millionen ebenso ambitionierter Kleinanleger. Dagegen sind die aktuellen gut 10 Millionen zwar keine „Peanuts“, um einen der Altmeister deutscher Wirtschaftsgeschichte und -geschäfte zu zitieren. Ins Guinessbuch der Rekorde kommen die Deutschen damit jedoch noch lange nicht – im Vergleich zu anderen Ländern, allen voran die Angelsachsen, aber auch die Dänen und Niederländer, rangieren die deutschen Anleger bestenfalls im Mittelfeld, so das DAI.

Was nicht ist, kann aber schließlich noch werden – und angesichts schwindelerregender Preissteigerungen auf dem Immobiliensektor – in ausgesuchten Toplagen, wohlgemerkt, Goslar oder Bielefeld bieten durchaus noch Schnäppchenpreise, aber das nur am (Stadt-)Rande – birgt der Aktienmarkt noch reichlich Schätze, das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist niedrig wie seit langem nicht, viele Unternehmen gnadenlos unterbewertet. New Economy hin, Lehman her…die Zahl der Aktionäre wird weiter steigen, soviel ist (fast) sicher!


Quelle: PrimeQuants

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