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Am Stimmungstief


Hohe Inflationsraten, Versorgungsunsicherheiten und der Krieg in der Ukraine haben die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland auf ein neues Tief gedrückt. Und auch unter den Anlegern war die Stimmungslage schon mal zuversichtlicher. Hier sind es vor allem Konjunktursorgen, welche auf den Aktienmärkten lasten. „Big Tech“ ist es derweil noch nicht gelungen, mit überzeugenden Quartalszahlen die Stimmung aufzuhellen. An wichtigen Unterstützungslinien kratzend, müssen die Anleger an den US-Märkten nun auf Schnäppchenjäger hoffen.

Die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland ist nach Erhebung des GfK-Instituts zuletzt den zweiten Monat in Folge deutlich eingebrochen. Der entsprechende Indexwert fiel von -15,7 auf -26,5 Punkte und unterbot damit sogar sein bisheriges Tief von vor genau zwei Jahren um mehr als drei Punkte. Alle drei Unterindikatoren zu den Konjunkturerwartungen, zu den Einkommensaussichten und zur Anschaffungsneigung verbuchten deutliche Rückschläge, die Gefahr einer Rezession wird als hoch eingeschätzt. Die hohe Teuerungsrate und der Militärkonflikt in der Ukraine mit der Gefahr von Versorgungsengpässen sind die bedeutendsten Faktoren hinter dem Stimmungstief.

Nahezu die gesamte Nachrichtenlage hierzulande orientiert sich entlang dieser Linien: Russland hat angekündigt, mit dem heutigen Tag seine Gaslieferungen an Polen und Bulgarien einzustellen. Die Gaspreise an den Börsen steigen deutlich um gut ein Drittel von zuletzt rund 90 EUR/MWh auf aktuell etwa 120 EUR/MWh. Und auch die Rohölpreise befinden sich wieder im Aufwind, Brent notiert heute früh bei 106 USD/Fass. Bundesfinanzminister Christian Lindner wird heute einen Ergänzungshaushalt im Volumen von knapp 40 Mrd. Euro in den Bundestag einbringen – Mehrkosten, die in erster Linie den Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts geschuldet sind. Darin nicht enthalten ist das geplante Sondervermögen von 100 Mrd. Euro für die Aufrüstung des Militärs – dieser Posten wird separat diskutiert werden. Gleichzeitig stellt Ministerkollege Robert Habeck die neue Konjunkturprognose der Bundesregierung vor. Agenturmeldungen zufolge wird die BIP-Wachstumsprognose für das laufende Jahr um 1,4 Punkte auf nur noch 2,2% reduziert werden. Die Inflationsrate wird demnach in diesem Jahr auf durchschnittlich mehr als 6% ansteigen. Hierzu wiederum passt die Forderung der IG Metall in den Tarifverhandlungen für rund 76.000 Beschäftigte in der Stahlindustrie nach einem Lohnplus von 8,2% bei einer Vertragslaufzeit von lediglich zwölf Monaten.

Diese Schlagzeilen sind gewissermaßen die Quintessenz der vorherrschenden Sorgenthemen: Hohe Inflation, die anstehende geldpolitische Straffung (für die Länder im G10-Währungsblock sind für die nächsten zwölf Monate Leitzinsanhebungen im Umfang von insgesamt fast 18 Prozentpunkten eingepreist), der Konflikt in der Ukraine, die Ausbreitung des Coronavirus in China – wenn „Peak Pessimism“ erreicht ist, kann es relativ betrachtet immerhin nur besser werden.

An den Märkten stehen insbesondere die amerikanischen Aktien unter Druck. Beim Blick auf den Jahreschart für den S&P 500 oder den Nasdaq 100 erschließt sich selbst dem Laien, dass diese Indizes an kritischen Marken kratzen. Impulse für eine Stimmungsaufhellung könnte aus den Unternehmen selbst kommen, erreicht die Phase der Quartalsberichterstattung aktuell doch ihren Höhepunkt. Bislang ist hiervon noch nicht viel zu sehen, zwei „Big Tech“-Unternehmen stießen gestern Abend mit ihren Zahlen auf gemischte Resonanz. Schnäppchenjäger scheinen das Kursbild heute früh immerhin zu stützen.

Auch der Euro leidet unter der gerade regional belastenden Nachrichtenlage und fällt gegenüber dem USD auf ein 5-Jahres-Tief von aktuell 1,0625. Bis zu dem 20-Jahres-Tief bei 1,0341 fehlen damit nur noch weniger als drei Cent.

Auf der Tagesagenda stehen Wortbeiträge von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Chefökonom Philip Lane. In der kommenden Nacht gibt die Bank of Japan im Umfeld eines sehr schwachen JPY ihre Zinsentscheidung bekannt, und morgen früh um 9 Uhr eröffnet Spanien mit seinen April-Inflationszahlen den dichten Datenreigen aus BIP- und Preisdaten, der uns dann bis Freitagmittag begleiten wird…

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Der Beitrag Am Stimmungstief erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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