Amazon: Angriff auf die Lebensmittel-Einzelhändler?

Lieber Leser,

der US-Onlinehandelsriese Amazon wagt sich erneut in Geschäftsfelder außerhalb der Internetlandschaft vor. Nach Angaben des New Yorker Finanzblatts „Wall Street Journal“ plant der Konzern die Eröffnung kleiner Lebensmittelgeschäfte. In diesen Läden sollen die Kunden in Zukunft schnell verderbliche Waren wie Fleisch, Gemüse oder Milch erwerben können. Länger haltbare Lebensmittel wie Konserven sollen darüber hinaus über Smartphones und im Geschäft platzierte Touchscreens geordert werden können. Die Bestellung soll dann noch am selben Tag ausgeführt werden. Weiter heißt es, dass sich die neuen Läden zunächst nur an die Abonnenten des Amazon-Angebots „Fresh“ richten werden. „Fresh“ ist in einigen Städten der USA und in London buchbar und ermöglicht für eine monatliche Gebühr von 15 Euro die Anlieferung von Lebensmitteln innerhalb eines Tages. Laut des „Wall Street Journal“ seien schließlich auch Drive-In-Stationen à la McDonalds Teil der Überlegungen. Hier könnten die online bestellten Waren zukünftig abgeholt werden. Eine Unternehmenssprecherin wollte sich zu dem Zeitungsbericht derweil nicht äußern.

Mit der neuen Lebensmittel-Offensive könnten die traditionellen Einzelhändler wie Wal-Mart weiter unter Druck geraten. Bei Non-Food-Waren hat der Internetkonzern dem stationären Handel schon viele Marktanteile abjagen können. Nahrungsmittel galten lange Zeit als sichere Bastion der traditionellen Einkaufsmärkte, doch durch das neue Konzept könnte Amazon auch hier nach vorne preschen. Schon im vergangenen Jahr hatte der Onlineriese das gewohnte Terrain verlassen und in Seattle seinen ersten Book-Store eröffnet. Auch hier sollen weitere Läden nachfolgen.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse