Apple: Geht die Angst um?

Lieber Leser,

wie geht es nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten für die großen US-Konzerne weiter, die außerhalb des Heimatlandes produzieren. Allen voran dürfte sich der Technologiekonzern Apple mit dieser Frage auseinandersetzen. Während des Wahlkampfes hatte der Immobilien-Tycoon folgendes zum Besten gegeben: „Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und andere Dingen in diesem Land zu bauen anstatt in anderen Ländern.“ Indem die US-Firmen im eigenen Land produzieren, will Trump Jobs zurückholen und die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Zumindest, wenn man den markigen Worten während des oftmals irritierenden Wahlkampfes Glauben schenken darf.

Einem Medienbericht zufolge haben die Worte bei Apple allerdings Wirkung hinterlassen. Wie das japanische Wirtschaftsblatt „Nikkei“ meldet, sollen die Kalifornier bereits im Juni die Herstellerfirmen Pegatron und Foxconn aufgefordert haben, eine Fertigung in den USA zu prüfen. Während Pegatron dies kategorisch ablehne, soll Foxconn nach wie vor darüber nachdenken. Die beiden Unternehmen fertigen jährlich etwa 200 Mio. Exemplare des Apple-Topsellers iPhone. Eine Verlagerung der Arbeitsplätze zurück in die USA würde die Apple-Produkte weiter verteuern, um die höheren Löhne der US-Arbeiter zu finanzieren. In Billiglohn-Ländern wie China bekommen die Beschäftigten deutlich weniger Gehalt.

Auch für die US-Wirtschaft wären die Folgen dramatisch, da sich ein Land wie China wohl auch gegenüber US-Unternehmen verschließen würde. Dann könnte sich Starbucks die ausgeprägten Expansionspläne im Reich der Mitte abschminken und auch der höchst attraktive Kreditkartenmarkt würde für Firmen wie Mastercard und Visa in weite Ferne rücken. All dies wird Donald Trump mit seinen vielen Beratern genauestens überdenken, bevor die US-Konzerne tatsächlich nach Hause geholt werden.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse