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Bargeldlos in die Fremdbestimmung


Lieber Investor,

der Krieg gegen das Bargeld wird derzeit nicht nur in Indien forciert. Auch die Banken selbst haben kein Interesse daran, Münzen und Banknoten zu erhalten. Kurz nachdem Indien die beiden Rupienscheine mit dem höchsten Nennwert für ungültig erklärte und aus dem Verkehr zog, teilte die Citibank ihren australischen Kunden mit, dass sie in Zukunft „aufgrund der fehlenden Nachfrage“ in ihren Filialen keine Banknoten und Münzen mehr ausgeben oder annehmen wird. Verglichen mit der Entscheidung der indischen Regierung war die Ankündigung der Citibank an ihre australischen Kunden geradezu harmlos. Sie zeigt aber auch deutlich, dass die westlichen Banken bei dem Bestreben, den Bargeldverkehr zu beschränken, mitwirken und eine Vorreiterrolle einnehmen. Wie in den meisten westlichen Staaten werden auch in Australien immer weniger Transaktionen bar bezahlt. Eine Studie der australischen Bank Westpac aus dem Jahr 2015 ergab, dass derzeit 53 Prozent aller Zahlungen in Down Under bargeldlos abgewickelt werden. Die Studie belegt auch, dass 79 Prozent aller australischen Smartphonebenutzer der Aussage zustimmen, dass Zahlungen via Smartphone schon bald alltäglich sein werden. Der Schritt zu einer bargeldlosen Gesellschaft ist deshalb nicht mehr weit. Viele Beobachter gehen davon aus, dass er in Australien bis zum Jahr 2022 vollzogen sein wird. Die Citibank begründet ihren Schritt mit dem Hinweis, dass die Kunden selbst immer weniger Cash verwenden. Im letzten Jahr hätten nicht einmal vier Prozent der Kunden Bartransaktionen in den Filialen der Bank durchgeführt.

Zwang oder freie Entscheidung?

Offiziell versteckt sich die Citibank hinter der Behauptung, sie würde allein den Wünschen ihrer Kunden folgen. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit, denn er unterstellt, dass die Kunden in ihrer Entscheidung für oder gegen den Einsatz des Bargelds vollkommen frei sind. Das ist auch bei der Citibank nicht immer der Fall. Im Jahr 2015 führte Citi in den USA eine neue Richtlinie ein, mit der die Verwendung von Bargeld zum Begleichen von Kreditkartenschulden und Hypothekenrückzahlungen untersagt wurde. Zudem wurden immer mehr Kontrollmechanismen eingeführt, die greifen, wenn ein Kunde eine in den Augen der Bank hohe Geldsumme in bar auf sein Konto einzahlen möchten. Wenn die Banken ihren Kunden die Benutzung von Bargeld zunehmend verwehren bzw. erschweren, muss der Einsatz von Bargeld zwangsläufig immer weniger werden. Anschließend zu behaupten, man würde nur dem „Wunsch“ bzw. den aktuellen Praktiken der Kunden folgen, vernebelt einen großen Teil der Wahrheit. Fakt ist, dass Banken und Regierungen nicht nur in Australien, sondern weltweit den Einsatz bargeldloser Alternativen stark fördern. Die Schweizer Großbank UBS trat beispielsweise wenige Tage nach der Ankündigung der Citibank aus der Deckung hervor und ließ verlauten, dass die Abschaffung der Banknoten über 100 und 50 Australische Dollar gut für die Wirtschaft und auch gut für die Banken wäre.

Indische Verhältnisse bald überall?

Wenn man nun bedenkt, dass diese beiden Banknoten in Australien 92 Prozent des Wertes aller umlaufenden Banknoten ausmachen, wird sofort klar, dass die Forderung der UBS ähnlich weitreichend ist wie die Beschlüsse der indischen Regierung. Der UBS-Analyst Jonathan Mott sprach sich deshalb auch schon folgerichtig für die baldige Abschaffung der australischen 50- und 100-Dollar-Banknoten aus. Die Banken sind im Augenblick die zentrale Schwachstelle unseres Finanzsystems. Sie verfügen, gerade bei uns in Europa, nur über sehr geringe Kapitalrücklagen und haben zudem mit den negativen Zinsen zu kämpfen. Geraten einzelne Institute in massive Schwierigkeiten, werden es in Zukunft nicht mehr die Staaten sein, die sie auslösen, sondern die Gläubiger. Sehr vielen Sparern ist nicht bewusst, dass sie im Falle einer Insolvenz gegenüber ihrer Bank die Position eines Gläubigers haben und damit fortan mit Geldverlusten zu rechnen haben. An dieser Stelle liegt die erste große Gefahr eines Bargeldverbots bzw. einer schleichenden Abschaffung von Münzen und Banknoten. Im Konkursfall ist das Geld des Kunden in akuter Gefahr und kann nicht mehr durch eine Flucht ins Bargeld oder andere Sachwerte geschützt werden. Der amerikanische Wirtschaftsprofessor Joseph Salerno erklärte bereits 2015 gegenüber dem früheren republikanischen Kongressabgeordneten Ron Paul, dass der Krieg gegen das Bargeld mit dem Ziel geführt wird, die Öffentlichkeit zu Einzahlungen in das Finanzsystem zu zwingen.

Totale Kontrolle und vollständige Auslieferung an die Macht

Als Nebeneffekt werden dabei auch noch die Möglichkeiten der Regierung zur Überwachung ausgebaut. Was immer die Bürger tun und wofür auch immer sie ihr Geld einsetzen, der Staat weiß es nicht nur, sondern er hat auch einen jederzeitigen Zugriff auf diese Ersparnisse, während dem Bürger eine Möglichkeit genommen wird, sie dem Zugriff des Staates kurzfristig zu entziehen. Der staatlichen Willkür ist damit Tür und Tor geöffnet. Erste Schritte in diese Richtung erprobt der australische Staat bereits an einer Bevölkerungsgruppe, die sich um die Gefahr einer Konfiszierung ihrer Bankeinlagen momentan nicht allzu viele Sorgen machen muss, die Sozialhilfeempfänger. Sie erhalten in Ceduna, an der Südwestküste des Kontinents, in einem 12-monatigen Testprogramm die staatlichen Leistungen und Beihilfen nur noch bargeldlos über eine Sozialhilfekarte. Allerdings sind stolze 80 Prozent des Kartenguthabens nur eingeschränkt verfügbar. Damit will der Staat Ausgaben für Glücksspiel, Alkohol und illegale Substanzen unterbinden.Man mag diese Einschränkung der Freiheit der Sozialhilfeempfänger für berechtigt halten, weil das Geld, über das sie verfügen, ursprünglich nicht das ihre war. Auf der anderen Seite sollte man aber nicht so naiv sein zu glauben, dass technische Mittel und Einschränkungen, die bei den sozial Schwachen funktionieren, nicht auch bei den wohlhabenderen Schichten zum Einsatz kommen, wenn dieser Einsatz aus staatlicher Sicht lohnenswert oder gar erforderlich erscheint. Hier lauert die zweite große Gefahr eines Bargeldverbots und sie ist gewiss nicht die kleinste.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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