Bayer, BASF und Monsanto: Der Poker geht weiter

Lieber Leser,

während man bei Bayer hin- und herüberlegt, ob man sein Übernahmeangebot für Monsanto aufbessern soll, drehen die Amerikaner den Spieß um. Laut der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ befinde sich Monsanto derzeit in Gesprächen mit BASF, um deren Agrarchemie-Sparte zu kaufen.

Bisher nur Gerüchte

Wohlgemerkt: Noch handelt es sich bloß um Gerüchte. Eine offizielle Bestätigung wie im Fall der Übernahmegespräche zwischen Bayer und Monsanto gibt es bisher nicht. Aber spielen wir das Szenario mal durch.

Drastische Erhöhung des Monsanto-Marktwerts

Das bisherige Bayer-Gebot von 122 US-Dollar je Monsanto-Aktie hat der Vorstand abgelehnt. Bayer könnte nach Meinung von Branchenbeobachtern bis zu 135 US-Dollar bieten. Wenn nun Monsanto die BASF-Tochter schlucken würde, würde dies den Wert des US-Konzerns nochmals um etliche Milliarden steigern. Auch 135 US-Dollar würden dann vermutlich nicht mehr ausreichen, um die Monsanto-Aktionäre zufriedenzustellen. So gesehen ist es also ein Versuch, die Übernahme durch Bayer endgültig abzuwenden.

Ein zweifelhaftes Angebot

Aber wie realistisch ist die Offerte für die BASF-Sparte überhaupt? Laut „Bloomberg“ will Monsanto neue Aktien herausgeben, um den Deal zu bezahlen. Der aktuelle Kurswert von Monsanto ist jedoch durch die Übernahmegespräche mit Bayer unverhältnismäßig aufgebläht. Kaum anzunehmen, dass die Ludwigshafener sich auf solch ein Geschäft einlassen.

Alles nur ein Bluff?

Ist der Monsanto-Vorstand wirklich so naiv anzunehmen, dass man BASF mit diesem Angebot überzeugen könnte? Ich kann es mir nicht vorstellen. Deshalb könnten die aktuellen Gerüchte meiner Meinung nach auch von „interessierten Kreisen“ gestreut worden sein, um einen wohlkalkulierten Bluff in Gang zu setzen. Dadurch wird nämlich Bayer unter Druck gesetzt, möglichst schnell ein höheres Gebot zu unterbreiten.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse