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Beraterbataillone bei Arcandor: Was hat der scheidende Chef Eick eigentlich selbst geleistet?


Beobachter rechnen lt. Handelsblatt damit, dass Arcandor-Vorstandschef Karl-Gerhard (“Wir haben einen Plan”) Eick die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum Anlass nehmen könnte, das Unternehmen zu verlassen. Respekt, dass sich der Nachfolger von Thomas (“packte die Arbeit so schwungvoll an”) Middelhoff den Fragen der Bild am Sonntag stellte und dort insbesondere zu seiner Abfindung Stellung nahm:

„Ich komme aus einfachen Verhältnissen und weiß, dass 15 Mio. Euro sehr viel Geld ist – auch für mich“, sagte er nach Angaben des Handelsblatt der „Bild am Sonntag“. Eine Diskussion darüber werde es geben, und „ich kann und will sie auch nicht verhindern“. „Ich habe meine Bezüge immer sehr transparent offengelegt und gesagt, dass ich lieber hart und mit Herzblut arbeiten und nicht vorzeitig aufhören möchte“, sagte Eick der Zeitung.

Der Blick Log kann dem üblichen “Moralmobbing” (FAZ) nicht viel abgewinnen. Aber die Aussage, er hätte hart gearbeitet, erstaunt deswegen, weil unklar ist, worin eigentlich die Eigenleistung von Eick bestand. In der Mindmap zum Arcandor-Interessengeflecht zähle ich mindestens fünf Beratungsgesellschaften (Berater sind rot gefärbt), die das Management in welcher Form auch immer begleitet haben, darunter prominente Namen wir Roland ("„Ich folge meinem inneren Kompass“) Berger und Horst (“Ich übernehme keine aussichtslosen Mandate") Piepenburg. Zusätzlich haben 7 (in Worten sieben!) Investmentbanken die Prozesse zum Verkauf von Tochtergesellschaften unterstützt. Diese Zählung beruht auf öffentlich verfügbaren Informationen. Nicht ausgeschlossen werden kann, dass Arcandor noch mehr Berater zur Verfügung standen.

Angesichts dieser für Vorstandsetagen mittlerweile keineswegs ungewöhnlich Beraterbataillone darf man schon fragen, worin eigentlich die Eigenleistung und Verantwortung eines Vorstands besteht.

Nur am Rande sei erwähnt, dass die smarten Beraterjungs mit ihren Powerpointpräsentationen erheblich zur Demotivation des Mittelmanagements beitragen. Die Führungskräfte in der zweiten oder dritten Reihe wissen meist sehr genau, was eigentlich in Krisenzeiten getan werden muss, nur können sie das meist nicht so elegant in Flowcharts und Tortendiagrammen verpacken, wie die High-Potentials von Roland Berger & Co.


Quelle: Blicklog


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