Bilfinger: Brexit verhagelte dem neuen Boss den Einstand

Lieber Leser,

am Donnerstag gab Bilfinger bekannt, dass der neue Vorstandsvorsitzende Tom Blades seinen Posten am 1. Juli antritt. Am darauffolgenden Tag stürzte die Bilfinger-Aktie um 6,1 % ab. Was ansonsten ein ganz schlechtes Omen wäre, hatte in diesem Fall natürlich andere Gründe. Die Aktionäre trieb am Freitag die Angst um die Auswirkungen des Brexits um.

Überraschender Rücktritt des Vorgängers

Bekanntlich hatte der frühere Vorstandsvorsitzende Per H. Utnegaard im April überraschend seinen Rücktritt verkündet. Utnegaard hatte seinen Posten erst im vergangenen Sommer angetreten. Mit ihm hatte sich aus Anlegersicht die Hoffnung verbunden, den völlig zerfaserten Bilfinger-Konzern wieder in die Spur zu bringen. Diese Erwartungen hatten sich bisher aber nicht so recht erfüllt, wie zuletzt bei der Bilanzpressekonferenz für 2015 augenscheinlich wurde.

Bei Linde fündig geworden

Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde der Aufsichtsrat beim deutschen Anlagenbauer Linde fündig. Der Brite Thomas Blades bekleidete dort seit 2012 einen Vorstandsposten und war für das Amerikageschäft zuständig.

Schwieriger Job

Auf Blades wartet viel Arbeit. Für das vergangene Geschäftsjahr musste der Bilfinger-Konzern einen Rekordverlust von knapp einer halben Milliarde Euro vermelden. Und mit dem kürzlichen Verkauf der Immobiliensparte hat man den Neuboss gleich mal vor vollendete Tatsachen gestellt. Es hat schon einfachere Manageraufgaben in der deutschen Wirtschaftsgeschichte gegeben.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse