Bilfinger SE: Wie steht es um die Trendwende?

Als wir am 13. April zuletzt auf die Charttechnik der Bilfinger-Aktie schauten, hatte der Baukonzern gerade seinen Vorstandschef Utnegaard „in einvernehmlicher Verständigung“ und interimsweise durch Axel Salzmann ersetzt. Am 3. Mai wurde dann Thomas Blades vom Aufsichtsrat des Unternehmens zum neuen Vorstandschef berufen. Bemerkenswertes Detail: Seit der Hauptversammlung am 11. Mai befinden sich gleich 5 Frauen im neu zusammengestellten, 13-köpfigen Aufsichtsratsgremium.

Die Ablösung von Utnegaard hatten wir seinerzeit so kommentiert: „Möglicherweise gestaltet sich die vom Unternehmen angestrebte strategische Neuausrichtung künftig einfacher.“ Und tatsächlich verkündete Bilfinger am vergangenen Donnerstag via Pressemitteilung den Verkauf seiner Sparte Building and Facility an EQT. Allerdings ist die Gestaltung des Verkaufs eine interessante Konstruktion: Ein Teil des Verkaufspreises in Höhe von 100 Mio. Euro wird EQT gestundet und dafür eine endfällige Verzinsung von 10% pro Jahr erhoben. Weitere 200 Mio. Euro werden in ein Earn-Out-ähnliches Instrument gewandelt: Das garantiert Bilfinger eine Beteiligung in Höhe von 49% an einem späteren Wiederverkauf durch EQT. Dem Baukonzern verbleibt ein Bilanzgewinn von „voraussichtlich“ 500 Mio. Euro. Die Aktionäre reagierten negativ auf diese Verkaufskonstruktion: Die Bilfinger-Aktie verlor am Freitag bereits -9,8%. Heute folgt ein weiterer Kursrückgang um knapp -6% auf 33,85 Euro. Der blaue Kreis beim On-Balance-Volumen zeigt, dass sich die Großinvestoren schon in den Wochen zuvor wieder aus der Aktie zurückgezogen haben, nachdem es im März schon fast nach einer Trendwende ausgeschaut hatte.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse