Bilfinger hält eine schwarze Null für möglich

Lieber Leser,

die Halbjahreszahlen waren von den Auswirkungen der Neuorientierung geprägt. Bilfinger hat 11% weniger umgesetzt, aber den Verlust deutlich reduziert. Auftragseingang und -bestand gingen ebenfalls zweistellig auf 2,04 Mrd € respektive 2,68 Mrd € zurück. Der Konzern vollzieht den Wandel vom Baukonzern zum Dienstleister, der mit einer radikalen Verkleinerung verbunden ist.

Die profitable Sparte Building & Facility wurde bereits für 1,2 Mrd € verkauft. Auch vom Geschäft mit Fundamenten für Offshore-Windanlagen hat sich Bilfinger getrennt. Ein Käufer für die Hafenbau-Aktivitäten wird noch gesucht. Im defizitären Geschäft mit Kraftwerken wird sich Bilfinger auf Teilverkäufe beschränken und verbleibende Teile restrukturieren. Künftig wird sich der Konzern nur noch auf Dienstleistungen für die Industrie konzentrieren. Allerdings hält sich die Öl- und Gasindustrie aufgrund des Preisverfalls noch mit Investitionen zurück. Auch im Kraftwerksbereich ist die Nachfrage nach Dienstleistungen nach wie vor sehr schwach. Im Gesamtjahr erwartet Bilfinger einen Umsatz von 4,1 Mrd €. Davon sollen 3,1 Mrd € auf den Industrie-Service und 1 Mrd € auf das Kraftwerksgeschäft entfallen.

Beim operativen Ergebnis hält der Konzern eine schwarze Null für möglich. Unter dem Strich dürfte aufgrund der Verkaufserlöse ein kleiner Gewinn stehen. Mittelfristig will Bilfinger sein neues Kerngeschäft mit Zukäufen ausbauen, um auch der Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrie Dienstleistungen anbieten zu können.

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Ein Gastbeitrag von Volker Gelfarth.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse