Commerzbank – bedeutet großes Interesse gleich fallende Kurse?
(Prime Quants) - Es scheint fast so, dass Aktien, die auf großes Interesse stoßen mit fallenden Kursen geplagt sind. So auch am Dienstag die Commerzbank. Das Papier fällt zwischenzeitlich um 1,25 Prozent unter 1,50 Euro. Tendenz weiter fallend, aber nicht nur wegen dem Fall unter 1,50 Euro.
Das Geldhaus aus Frankfurt belegt mit 30,6 Mio. Euro Umsatz zum Mittag Platz 12 im DAX und kann 6 Prozent des gesamten Handelsvolumens aller DAX-Aktien auf sich ziehen. Das ist für sich betrachtet nicht allzu interessant, wird aber kurzweilig, wenn man zum Vergleich die Position in der Marktkapitalisierung unter den DAX-Aktien heranzieht. In dieser Rangliste kommt die Commerzbank am Dienstag auf den 23. Platz, liegt also im hinteren Drittel. Kurzum, die Commerzbank ist relativ klein, erzeugt aber im Verhältnis zu den anderen Titeln im DAX recht viel Umsatz. Im Prime Quants Aktivitätsindex kommt die Aktie der Commerzbank am Dienstag sogar auf den 3. Platz und wird nur von Merck (Platz 1) und ThyssenKrupp (Platz 2) auf die Ränge verwiesen. Bei der Umlaufgeschwindigkeit kann die Aktie sogar noch ThyssenKrupp abhängen und liegt nur hinter Merck auf Rang 2.
Das Interesse bei der Aktie von der Commerzbank ist also unglaublich hoch. Viele Anleger kaufen und verkaufen den Titel. Allerdings ist dieses Interesse kein Segen, sondern eher ein Fluch für den Kurs, denn seit die Umsätze im April 2011 deutlich auf Rekordniveaus angestiegen sind, kann die Aktie nur noch in eine Richtung überzeugen – nach unten. Während sie zunächst recht zügig fiel, konnte bei weiterhin hohem Volumen fast ein Boden gefunden werden. Jedenfalls glaubten das bereits einige Analysten. Jedoch haben die Kursbewegungen lediglich kurz innegehalten, um in einem Ausbruchsversuch die Negativserien zu beenden. Im Februar konnte die Aktie sogar bis an den langfristigen Trend heranrücken und fast eine Trendumkehr bewirken. Allerdings war bei weiterhin hohem Interesse lediglich ein technisches Fehlsignal zu beobachten.
Ausblick: Die Aktie des zweitgrößten deutschen Bankhauses schlängelt sich in den letzten Monaten unterhalb langfristiger Kaufsignale durch den Markt. Das weiterhin sehr hohe Interesse wird der Aktie nicht zu steigenden Kursen verhelfen können. Ein Ausbruch auf Kaufsignale ist erst ab Notierungen bei aktuell 1,73 Euro in Reichweite, also 13 Prozent höher als aktuell zu beobachten ist. Bis dahin ist die Tendenz eher als weiter nachgebend zu betrachten.
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Quelle: PrimeQuants
