Daimler: Nicht nachvollziehbare Entscheidungen?

Liebe Leser,

einer unserer Top-Artikel der Woche war der Artikel zu Daimler. Wir fassen Ihnen hier nochmals das Wichtigste in Stichworten zusammen.

• Daimler investiert mehr als 500 Mio. Euro, um in den Pick-up-Markt einzusteigen. Aber ausgerechnet die USA sollen als Absatzmarkt ausgespart werden, obwohl dort praktisch jeder zweite Haushalt ein solches Gefährt besitzt. Da stellt sich schon die Frage nach dem Sinn des Investments.
• Die neue Modellreihe nennt sich X-Klasse und wurde gemeinsam mit Kooperationspartner Renault-Nissan entwickelt. Hauptsächlich Prestigeauto, wird es aber auch eine Offroad-Version mit Seilwinde geben.
• Der Autobauer will die X-Klasse ab Ende nächsten Jahres zunächst in Europa anbieten. Peu à peu sollen dann Südafrika, Australien und Südamerika als Absatzmärkte folgen. Die USA werden ausgespart, denn der Daimler-Pick-up erlaubt eine Zulast von rund 1 Tonne, während in den USA vor allem Zuladungen von 3,5 t gefragt sind.
• Theoretisch könnte Südamerika ein dankbarer Absatzmarkt für diesen Fahrzeugtyp sein. Dies setzt aber voraus, dass die Wirtschaft dort wieder in die Gänge kommt. Auch dann: Pick-ups erfreuen sich insbesondere bei der arbeitenden oder ländlichen Bevölkerung großer Beliebtheit und während das Fahrzeug in den USA auch ein Lifestyle-Produkt sein kann, steht in den Schwellenländern eher der Nutzwert im Vordergrund. Und da bietet beispielsweise Toyota mit seinem Topmodell Hilux deutliche Preisvorteile.
• Daimler hat nichtsdestotrotz ein kurzfristiges Marktpotenzial von zwei Millionen Fahrzeugen ausgerufen. VW hatte 2010 mit seinem Pick-up Amarok ähnliche Ziele verfolgt, doch der erhoffte Renner blieb aus.

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Ein Gastbeitrag von Jennifer Diabatè.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse