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Das Depot vereinfachen


Ich mag einfache Lösungen. Im Laufe meiner Karriere als Sparer und Investor habe ich viel ausprobiert. Ich habe Banken gewechselt, neue Konten eröffnet und bin den neuesten Anlagetrends gefolgt. Zertifikate, P2P-Kredite, Crowdinvesting - you name it, ich war überall dabei. Immer auf der Jagd nach ein paar Prozentpunkten mehr Rendite. Irgendwann ist mir klar geworden, dass mich das nicht weiter bringt. Ich habe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen. Dann habe ich das Ruder herumgerissen. Seitdem setze ich konsequent auf Vereinfachung. Weniger ist mehr. Inzwischen bin ich mit meinem finanziellen Setup recht zufrieden. Es ist sehr simpel und übersichtlich:

Ich führe ein einziges kostenloses Girokonto, mit dem ich meinen bargeldlosen Zahlungsverkehr abwickle. Regelmäßig anfallende Zahlungen habe ich mit Daueraufträgen und Lastschriften automatisiert. Alltägliche Einkäufe bezahle ich soweit möglich mit einer ebenfalls kostenlosen Kreditkarte, die am Ende des Monats mit einer Abbuchung vom Girokonto ausgeglichen wird. Im Idealfall sehe ich so auf einen Blick meine monatlichen Konsumausgaben. Und auf alle Zahlungen mit der Kreditkarte bekomme ich ein halbes Prozent Cashback.

Neben dem Girokonto habe bei derselben Bank noch zwei Tagesgeldkonten: Eines ist meine Rücklage für größere Anschaffungen und Notfälle. Jeden Monat gehen 10% meines Nettogehalts auf dieses Rücklagenkonto, dessen Guthaben meistens ungefähr drei Monatsgehälter beträgt. Das andere Tagesgeldkonto ist mein Anlage- und Depotverrechnungskonto, auf das die Mittel für Aktienkäufe fließen und meine Dividendeneinnahmen eingehen.

Dann habe ich natürlich noch ein Wertpapierdepot, wieder kostenlos und bei der gleichen Bank, in dem sich meine Dividendenaktien befinden. Das war es dann auch fast schon mit meinen Finanzen. Die einzigen weiteren Anlagen, die ich noch nebenher mitlaufen lasse, sind ein Bonussparbuch und eine Riester-Rentenversicherung. Beide Verträge stören mich nicht weiter. Sie laufen schon viele Jahre und bieten für heutige Verhältnisse eine gute Verzinsung bei relativ hoher Sicherheit.

Der nächste Schritt zur Vereinfachung ist mein Aktienportfolio selbst. Das Depot besteht mittlerweile aus 51 Positionen. Breit gestreut über Branchen, Staaten und Währungen, so wie es mir immer wichtig war. Die Frage ist jedoch, ob mein Anlageziel, nämlich ein verlässliches und möglichst steigendes Zusatzeinkommen aus Dividenden, nicht genauso gut mit weniger Aktien zu erreichen ist. Wissenschaftliche Studien sind mir dazu zwar nicht bekannt. Aber ich denke, mit etwa 40 Unternehmen hätte ich genügend chancenreiche Dividendenzahler und mein Kapital wäre trotzdem ausreichend diversifiziert. Ganz statisch darf man das ohnehin nicht sehen, denn durch Spin-Offs oder Börsen-Delistings kann sich die Depotzusammensetzung auch ohne eigenes Zutun verändern.  

Die möglichen Verkaufskandidaten will ich möglichst emotionslos nach quantitativen Kriterien auswählen. So bin ich darauf gekommen, mein Aktienportfolio nach der aktuellen Marktkapitalisierung in EUR zu sortieren und die 10 kleinsten Werte zur Disposition zu stellen:

BayWa:  1,13 Mrd. €
Aurelius:  1,74 Mrd. €
Main Street Capital:  1,99 Mrd. €
Stella-Jones:  2,26 Mrd. €
Vector Group:  2,65 Mrd. €
Gentex:  5,02 Mrd. €
SES:  5,20 Mrd. €
Admiral Group:   6,00 Mrd. €
APA Group:  6,16 Mrd. €
W.P. Carey:  6,36 Mrd. €

Vor Jahresschluss möchte ich erst mal drei oder vier dieser Depotwerte verkaufen und dann weiter sehen. Ich weiche damit bewusst von meiner langfristigen Buy-and-Hold-Strategie ab und empfehle das nicht zur Nachahmung. Aber ich glaube, dass nach Jahren des Depotaufbaus und steigender Börsen jetzt kein schlechter Zeitpunkt ist, etwas aufzuräumen, zu vereinfachen und mehr Cash zurückzulegen. 

Welche der Aktien würdet ihr verkaufen?


Quelle: armercharlie

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