Menü
Du musst dich anmelden oder registrieren, bevor du fortfahren kannst.
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Definition Parität: zahlenmäßige Gleichheit


Der EUR-USD-Wechselkurs nähert sich scheinbar unaufhaltsam der Parität, also einem Austauschverhältnis von 1-zu-1. Im frühen Tagesverlauf waren für einen Euro an den Devisenmärkten zeitweilig nur noch 1,0005 US Dollar zu zahlen. Vor 14 Monaten notierte das Währungspaar noch oberhalb von 1,20, seither ging es um fast zwanzig Prozent bergab. Eher zweitrangige Datenveröffentlichungen könnten heute den entscheidenden Impuls für ein Durchbrechen Marke von 1,00 geben.

Mit einem Kurs von 1,1736 gegenüber dem US Dollar startete das Gemeinschaftsprojekt Euro am 1. Januar 1999 in den globalen Devisenhandel. Mit Eröffnung der europäischen Börsen am Montag, den 4. Januar 1999, wurde in der Spitze sogar ein Kurs von 1,1900 erreicht. Fortan zeigte die Kursentwicklung jedoch fast nur noch in eine Richtung: nach Süden. Nach weniger als einem Jahr, am 2. Dezember 1999, wurden im Tagesverlauf erstmals Kurse unterhalb von 1,0000 aufgerufen. Zwei Monate lang kämpfte der Wechselkurs gegen ein nachhaltiges Durchbrechen der Parität. Am 27. Januar 2000 war dieser Kampf verloren, EUR-USD rutschte durch die 1,00-Marke und verbuchte erstmals einen Tagesschlusskurs unterhalb dieser Schwelle. Agenturmeldungen von damals verweisen auf die Veröffentlichung der Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA als einen Auslöser für den Kursrutsch an jenem Tag. Außerdem seien die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld auf das tiefste Niveau seit 1973 gefallen. Am Vortag hatte der damalige deutsche Finanzminister Hans Eichel, gesagt, er betrachte den gegenwärtigen Kurs des Euro gegenüber dem US Dollar als „angemessen“.

Das Jahr 2022 begann der EUR.-USD-Wechselkurs bei 1,1356. Ein paar Wochen tendierte das Währungspaar seitwärts – bis zu jenem verheerenden 24. Februar 2022, dem Tag, als die russischen Truppen in die Ukraine einmarschierten. Seither hat die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback rund 11% an Wert verloren. Bis vor wenigen Tagen lag dies vor allem an der Stärke des USD. Dieser konnte seit Ende Februar auf handelsgewichteter Basis um gut 12% zulegen. Der Euro selbst verlor in diesem Zeitraum gegenüber einem breiten Korb aus 42 Devisen lediglich etwa 2%. Erst in den vergangenen Tagen gesellte sich zu der Dollar-Stärke auch eine Euro-Schwäche. Seit Montag vergangener Woche verlor der Euro handelsgewichtet rund 1,7%, während der US Dollar im gleichen Zeitraum in der Breite um fast 3% zugelegt hat.

Gestern Abend schloss das Währungspaar bei 1,0040, heute früh pendeln die Notierungen um die Marke von 1,0010. Wie weiland im Januar 2000 könnten es auch heute Konjunkturdaten aus der vermeintlichen zweiten Reihe sein, welche dem EUR-USD-Wechselkurs den entscheidenden Impuls zum Durchbrechen der Parität nach unten verleihen. Um 11 Uhr wird das Ergebnis der ZEW-Umfrage veröffentlicht. Die rund 300 befragten „Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen“ (ZEW) dürften sowohl die konjunkturelle Lage also auch die Aussichten deutlich skeptischer beurteilen als noch vor einem Monat. Eine Stunde später wird in den USA der NFIB Small Business Optimism Index veröffentlicht, eine Umfrage unter rund 800 kleinen und mittleren Firmen. Nach einer starken Eintrübung hatte sich die Stimmung unter den befragten Unternehmen seit März auf vergleichsweise niedrigem Niveau stabilisiert. Ein schwacher ZEW- und ein stabiler NFIB-Index könnten im Zusammenspiel den EUR-USD-Wechselkurs auf unter 1,00 drücken.

Jenseits des Tagesgeschäfts profitiert der US Dollar von dem ambitionierten Zinsanhebungszyklus der Fed und von dem Status des Greenback als Sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Der Euro wiederum leidet unter der – im Vergleich zur Fed – eher vorsichtigen Gangart der EZB, unter der Nähe zum Kriegsgeschehen und vor allem unter der sich möglicherweise bald verschärfenden Energieversorgungskrise. Vorerst dürfte EUR-USD daher eher unter Druck bleiben. Ein zweieinhalbjähriges Gastspiel unterhalb der Parität wie seinerzeit zwischen 2000 und Mitte 2002 erwarten wir aber nicht. Bereits gegen Ende dieses Jahres erkennen wir wieder Aufwärtspotenzial, wenn der Zinsanhebungszyklus der Fed beendet ist und an den Märkten die Diskussion über baldige Leitzinssenkungen die Oberhand gewinnen könnte. Fair bewertet sehen wir den EUR-USD-Wechselkurs bei 1,16 – also mehr oder weniger exakt dort, wo die Kursnotierungen Anfang 1999 ihren Anfang nahmen…

Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss.

Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich auf Grundlage eines Wertpapierprospekts, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") gebilligt wurde. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Empfehlung zu verstehen, diese Wertpapiere der UniCredit Bank AG zu erwerben. Allein maßgeblich sind der Prospekt einschließlich etwaiger Nachträge und die Endgültigen Bedingungen. Es wird empfohlen, diese Dokumente vor jeder Anlageentscheidung aufmerksam zu lesen, um die potenziellen Risiken und Chancen bei der Entscheidung für eine Anlage vollends zu verstehen. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Funktionsweisen der HVB Produkte

Der Beitrag Definition Parität: zahlenmäßige Gleichheit erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

Like: 0
Teilen

Kommentare