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Der beste Aktienmarkt Europas


Schwedische Aktien stehen selten im Fokus der Medien und der Finanzbloggerszene. Dabei bietet Schweden sehr gute Voraussetzungen zur Diversifizierung eines Aktienportfolios. H&M, Volvo und Securitas sind nur einige der großen Werte aus dem Stockholmer Aktienindex Nasdaq OMX30, die auch hierzulande fast jeder kennen dürfte. Aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen finden im hoch entwickelten schwedischen Kapitalmarkt den Weg an die Börse. Das private Aktiensparen wird in Schweden seit Jahrzehnten steuerlich gefördert. Für ausländische Anleger ist die Steuerbelastung ebenfalls erträglich. Der Quellensteuersatz auf Dividenden schwedischer Aktien beträgt zwar 30%, kann aber auf Antrag vorab auf 15% reduziert werden, welche deutsche Banken dann automatisch auf die Abgeltungssteuer anrechnen. Am überraschendsten finde ich aber, dass der schwedische Aktienmarkt im langfristigen Vergleich die beste Rendite der entwickelten Staaten Europas gebracht hat. Das zeigt Jeremy Siegel in seinem Standardwerk "Stocks for the Long Run" (bzw. in der deutschen Fassung "Aktien für die Ewigkeit") anhand von Daten der Jahre 1900 bis 2012.

Höchste Zeit also, ein paar Qualitätsaktien aus Schweden ausfindig zu machen, die hinter dieser Performance stehen. Dabei kommt es mir wie immer auf Unternehmen mit einem nachvollziehbaren Geschäftsmodell und einer angemessenen Gewinn- und Dividendenhistorie an. Bei der Recherche auf der Indexseite von Nasdaq bin ich auf drei vielversprechende schwedische Aktienideen gestoßen:

AAK AB (A0F6Q7), oder auch AarhusKarlshamn AB, produziert pflanzliche Öle und Fette, die in Lebensmitteln und Kosmetika verwendet werden. Das Unternehmen mit Sitz in Malmö und Produktionsstätten in Europa, USA sowie Mittel- und Südamerika entstand aus der Fusion der dänischen Aarhus United und der schwedischen Karlshamn im Jahr 2005. Seitdem zeigt die Entwicklung steil nach oben: In den Jahren 2006 bis 2015 stiegen die Umsätze von 10,9 Mrd. SEK auf 20,1 Mrd. SEK (+84%), der Gewinn je Aktie von 4,18 SEK auf 22,17 SEK (+430%) und die Dividende von 4,00 SEK auf 7,75 SEK (+93%). AAK wird von Melker Schörling kontrolliert, einem vermögenden schwedischen Investor, der über seine Beteiligungsgesellschaft mehr als 30% der Aktien hält. Die Papiere gehören zu den Large Caps an der Nasdaq Stockholm. Auch wenn AAK ein defensiver Konsumwert ist, erscheint die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau um 560 SEK allerdings mit einem KGV von 25 und einer Dividendenrendite von ca. 1,4% zu teuer.


Indutrade AB (A0HFVY) ist eine europaweit tätige Holding, die technische Bauteile, Systeme und Dienstleistungen für Industrieunternehmen entwickelt und vertreibt. Die Ursprünge von Indutrade gehen auf das Jahr 1978 zurück. Seitdem ist die schwedische Gruppe durch Akquisitionen auf 200 Holdingunternehmen angewachsen. Das Wachstum wird auch in einigen Finanzkennzahlen der letzten zehn Jahre sichtbar: In den Jahren 2006 bis 2015 stiegen die Umsätze von 4,5 Mrd. SEK auf 11,8 Mrd. SEK (+162%), der Gewinn je Aktie von 2,50 SEK auf 7,44 SEK (+197%) und die Dividende von 1,25 SEK auf 3 SEK (+140%). Indutrade schüttet relativ konstant 40% bis 50% seiner Gewinne aus. Da das Geschäftsmodell konjunkturabhängig ist, führt ein Gewinnrückgang (wie im Jahr 2009 geschehen) zu einer entsprechenden Reduzierung der Dividende. Dennoch erwirtschaftete Indutrade auch im Krisenjahr schwarze Zahlen. 2015 wurden die Aktien von Indutrade in das Large Cap Segment an der Nasdaq Stockholm aufgenommen, 2016 gab es einen Aktiensplit 3:1. Bei einem aktuellen Kurs um die 170 SEK erscheint Indutrade mit einem KGV von 22 und einer Dividendenrendite von 1,7% etwas überbewertet.  

Intrum Justitia AB (633824) ist ein führender Kreditmanagement- und Inkassodienstleister in Europa. Das Unternehmen bietet Bonitätsprüfungen, die Überwachung und den Einzug offener Forderungen ebenso wie den Ankauf ganzer Schuldenportfolios an. Gegründet im Jahr 1923 ging es darum, schwedischen Unternehmen nach dem Ersten Weltkrieg zu besseren Kredit- und Zahlungsprozessen zu verhelfen. Seit 2001 gehört die deutsche Wirtschaftsauskunftei Schimmelpfeng zu Intrum Justitia. Im Jahr 2002 erfolgte der Gang an die Börse, 2014 die Aufnahme in das Large Cap Segment der Nasdaq Stockholm. Das Geschäftsmodell eines Inkassounternehmens mag nicht gerade sympathisch sein, dafür aber sehr profitabel: In den Jahren 2006 bis 2015 stiegen die Umsätze von 2,9 Mrd. SEK auf 5,7 Mrd. SEK (+96%), der Gewinn je Aktie von 5,04 SEK auf 15,92 SEK (+215%) und die Dividende von 2,75 SEK auf 8,25 SEK (+200%). Noch im Dezember 2016 soll über eine Fusion von Intrum Justitia mit dem norwegischen Inkassounternehmen Lindorff entschieden werden. Für Investoren sicher positiv, denn ein größeres Kreditvolumen, eine breitere Datenbasis und standardisierte Prozesse lassen weiteres starkes Wachstum für Intrum Justitia erwarten. Der aktuelle Aktienkurs um 290 SEK mit einem KGV von 18 und einer Dividendenrendite von 2,8% könnte eine interessante Einstiegsgelegenheit darstellen.

Weitere Aktienideen aus den Niederlanden und Großbritannien gibt es hier und hier nachzulesen.

Quelle: armercharlie

Volvo AB B Aktie

23,27 €
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Die Volvo AB B Aktie verzeichnet heute einen leichten Gewinn von 0,82 %.

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