Deutsche Bank: Bald um einige Milliarden reicher?

Liebe Leser,

erst die UniCredit, jetzt die Deutsche Bank. Die europäischen Kreditinstitute wollen ihre Beteiligungen in Polen abstoßen. Die dortige Regierung hat nach Amtsantritt eine Bankensteuer eingeführt. Ich bin gespannt, wann die Commerzbank und die Raiffeisen Bank International diesem Beispiel folgen werden.

Bilanzsumme von rund 9 Mrd. Euro

Bei der Unicredit ist der Deal bereits in trocknen Tüchern. Die Deutsche Bank ist derweil noch auf der Suche nach Käufern für ihre polnische Dependance, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Deutsche Bank Polska hat eine Bilanzsumme von knapp 9 Mrd. Euro. Die polnische Regierung wird den Deutschen kaum eine Träne nachweinen. Der heimische Bankenmarkt wird vor allem von ausländischen Unternehmen dominiert. Das soll sich tunlichst ändern.

Verkauf kein Selbstläufer

Die Deutsche Bank wird vor allem interessieren, eine ihrer wenig profitablen Beteiligungen zu Geld zu machen, damit man sich aufs Kerngeschäft konzentrieren kann. Doch der Verkauf wird ähnlich wie bei der Postbank kein Selbstläufer sein. Denn die Deutsche Bank Polska hat viele Darlehen in Fremdwährungen wie Euro oder Schweizer Franken vergeben. Da der Zloty in diesem Jahr stark gefallen ist, wird dies für die Kreditnehmer zu einem zunehmenden Problem. Möglicherweise verhindern die polnischen Behörden deshalb den Verkauf dieser Darlehen, die etwa ein Drittel der Bilanzsumme ausmachen. Entsprechend geringer würde der Erlös ausfallen. Zudem bliebe die Deutsche Bank auf einigen Risiken sitzen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse