Deutsche Bank: Britische Versicherungstochter steht vor Verkauf

Lieber Leser,

die Deutsche Bank-Tochter Abbey Life steht scheinbar kurz vor einem Verkauf an den Finanzkonzern Phoenix Group. Phoenix teilte mit, dass die Gespräche mit dem deutschen Bankhaus fortgeschritten seien. Damit wurde eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, die zuvor darüber berichtet hatte, dass der Deal in den kommenden Wochen zu einem Abschluss gebracht werden solle. Laut einem Insider will Phoenix für den Kauf fast eine Mrd. Euro (800 Mio. Pfund) auf den Tisch legen. Deutschlands größtes Finanzinstitut wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Abbey Life ist ein in London angesiedelter Lebensversicherer, den die Deutsche Bank im Jahr 2007 vor Ausbruch der Finanzkrise von der britischen Großbank Lloyds übernommen hatte. Damaliger Kostenpunkt: 1,5 Mrd. Euro bzw. 977 Mio. Pfund. Seit der Jahrtausendwende hat Abbey Life das Neugeschäft eingestellt, da sich neue Policen nicht mehr rentieren. Die britische Phoenix Group ist auf die Abwicklung solcher Lebensversicherer spezialisiert.

Mit der Sache vertraute Personen hatten behauptet, dass die Deutsche Bank ihre britische Versicherungstochter bereits im Oktober letzten Jahres ins Schaufenster gestellt hatte. Zu den damaligen Kaufinteressenten gehörten den Angaben zufolge unter anderem Swiss Re und das britische Finanzunternehmen Legal & General. Allerdings verzögerte sich ein möglicher Verkauf, da Abbey Life von der britischen Finanzaufsichtsbehörde FCA unter die Lupe genommen wurde. Hierbei soll ermittelt werden, ob Langzeitversicherungskunden korrekt behandelt wurden. Dem Lebensversicherer drohen Entschädigungszahlungen oder die Anordnung von Bußgeld.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse