Deutsche Bank: Das Vertrauen ist komplett aufgebraucht!

Liebe Leser,

die Deutsche Bank wird derzeit im Kollegenkreis noch scheeler angeschaut als die krisengebeutelten Italiener. Der deutsche Branchenprimus zahlt pro Jahr 0,06 % Zinsen, wenn er sich Geld von anderen Banken leiht. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Andere zahlen gar nichts

0,06 % klingt in Ihren Ohren wenig? Von wegen! Die anderen Banken bekommen ihr Geld zurzeit nämlich kostenfrei – auch die italienischen Kriseninstitute. Was auch nur logisch ist angesichts der Geldschwemme seitens der EZB. Die Kreditinstitute können letztlich sogar noch daran verdienen, wenn sie sich über diesen Weg Kapital besorgen. Doch das Vertrauen in die Deutsche Bank ist dermaßen aufgezehrt, dass der Konzern selbst hiervon nicht profitiert.

Die Deutsche Bank wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern. Doch Reuters hat die Information auf cleverem Weg aus den jüngsten Daten zum Euribor abgeleitet. Der Euribor besagt nämlich, zu welchem Zinssatz die Intrabank-Kredite täglich vergeben werden. Die Sache ist nicht ohne Ironie.

Neue Regeln für den Euribor

Denn der Euribor war aufgrund seiner Anfälligkeit für Manipulationen in Verruf gekommen. Auch die Deutsche Bank war in diesen Skandal verwickelt. Früher konnten die 20 führenden Banken Europas den Zinssatz schätzen. Solch eine Peinlichkeit, derer wir nun Zeuge werden, wäre nie ans Tageslicht gekommen.

Aber seit der Reform müssen die Zinsen bei tatsächlich abgewickelten Geschäften bekannt gegeben werden. So wissen wir also nun, wie es um die Deutsche Bank in Wirklichkeit bestellt ist – aus Sicht ihrer Konkurrenz.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse