Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Deutsche Bank adé! Gute Bankaktie gesucht.


Die Kursentwicklung der Deutsche Bank Aktie ist ein Trauerspiel. Wer Ende 2000 für 1.000 € Deutsche Bank Aktien kaufte, hat seitdem gut 90 Prozent an Kursverlust erlitten. Berücksichtigt man die zwischenzeitlich ausgeschütteten Dividenden, beträgt der Gesamtverlust noch immer knapp 60 Prozent.

Die langfristige Kursentwicklung der Aktie der Deutschen Bank. Der langfristige Trend ist eindeutig.

Die langfristige Kursentwicklung der Aktie der Deutschen Bank. Der langfristige Trend ist eindeutig.

Den Schrecken der Deutschen Bank inklusive vielversprechender Alternativen gibt es auch als Video.

Außer dem Kurs hat die Deutsche Bank auch ihren ehemals guten Ruf aufgrund zahlreicher Skandale um manipulierte Zinssätze, den Verkauf von Schrottpapieren wider besseres Wissen, der Beihilfe zur Steuerhinterziehung in mehreren Fällen (Emissionshandel, Cum Ex, Panama Papers) und mehr zum größten Teil eingebüßt. Aufgestiegen hingegen ist die Deutsche Bank in ihrer Bedeutung als Gefahr für das internationale Finanzsystem. Laut Bericht des Internationalen Währungsfonds geht von der Deutschen Bank die höchste Ansteckungsgefahr aller Finanzinstitute (Versicherungen und Banken) aus.

Ansteckungsgefahr durch die Deutsche Bank im internationalen Finanzsystem. Quelle IMF

Ansteckungsgefahr durch die Deutsche Bank im internationalen Finanzsystem. Quelle: IMF

Über die Deutsche Bank hinaus leidet der komplette Bankensektor im Euroraum schon seit längerem an der Null-Zins-Politik, die die Banken um die Margen aus dem Kreditgeschäft beraubt.

In Summe liegt nahe, dass Anleger einen großen Bogen um die Aktie der Deutsche Bank machen. Doch weit gefehlt. Die Aktien der Deutschen Bank gehören zu den „beliebtesten“ Aktien in deutschen Depots. Nur die Aktien der Deutschen Telekom und der Daimler AG sind noch häufiger anzutreffen. Ich vermute, dass folgende Gründe für die starke Präsenz der Deutschen Bank eine Rolle spielen:

  • Allgemein neigen Aktionäre dazu, gut laufende Aktien zu verkaufen und an Verlustaktien festzuhalten, anstatt die Gewinner laufen zu lassen und bei Verlustbringern die Reißleine zu ziehen. Es regiert das Motto: an Gewinnmitnahmen ist noch keiner arm geworden und die Hoffnung stirbt zuletzt.
  • Die Aktie der Deutschen Bank erscheint optisch billig, was durch Kennzahlen wie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,22 (für einen Euro in der Bilanz bezahle ich als Aktionär 22 Cent) scheinbar untermauert wird. So wandert die Aktie weiterhin in zahlreiche Depots.
  • Insbesondere bei der älteren Generation könnte der Name „Deutsche Bank“ noch immer einen guten Ruf innehaben, der sich auf die Aktie überträgt und den Kaufimpuls stärkt.

Kanadische Banken als Alternative zu Deutscher Bank & Co.

Also bloß keine Bankaktien ins eigene Depot? Dieser Satz trifft die Stimmung vieler Anleger aus der Aktienfinder-Community. So hat es in der entsprechenden Abstimmung keine Bankaktie in das Starterdepot geschafft:

Bankaktien? Nein danke!

Bankaktien? Nein danke!

Nichtsdestotrotz gibt es Staaten, in denen das Bankwesen erfolgreicher und weniger krisenanfällig ist als hierzulande, bzw. in der Europäischen Union. Insbesondere kanadische Banken machen eine gute Figur. Der Vergleich zentraler Kennzahlen zeigt den Klassenunterschied zwischen deutschen und kanadischen sowie australischen Bankaktien:

Bankaktien aus Kanada, Australien und Deutschland anhand zentraler Kennzahlen im Vergleich

Bankaktien aus Kanada, Australien und Deutschland anhand zentraler Kennzahlen im Vergleich

Die kanadischen Banken erfreuen sich im Gegensatz zu den deutschen Banken einer sehr stabilen Gewinnentwicklung (Spalte „Stabilität Gewinn“). Selbst die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 steckten die kanadischen Banken gut weg. Keine der drei Banken kürzte die Dividende. Die langfristige Gewinnentwicklung der Royal Bank of Canada spricht für sich:

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Royal Bank of Canada

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Royal Bank of Canada

Welch ein Kontrast bietet dagegen die Gewinnentwicklung der Deutschen Bank:

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Deutschen Bank

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Deutschen Bank

Dass verwundert es nicht, dass die Deutsche Bank und die Commerzbank gemessen an der Marktkapitalisierung gegenüber den kanadischen Banken nur noch Zwerge sind (siehe Spalte „Marktkapitalisierung“ Tabelle oben). Zudem glänzen die kanadischen Bankaktien mit Dividendenrenditen zwischen 3,8 und 4,6 Prozent.

Man fragt sich, weshalb die Banken beider Staaten so unterschiedlich erfolgreich sind, schließlich sind diese in denselben Geschäftsfeldern tätig: dem Privat- und Firmenkundengeschäft (Kreditvergabe, Zahlungsverkehr) sowie dem Asset Management (Vermögensverwaltung) und dem Investment Banking (Eigenhandel).

Eine Ursache sind gesetzlichen Rahmenbedingungen. So gilt die Bankenaufsicht in Kanada als strikt und das Geschäftsgebaren der kanadischen Banken als sehr konservativ. Vermutlich haben die kanadischen Banken in der jüngeren Vergangenheit deshalb ihre Kerntätigkeit rund um den Zahlungsverkehr und die Kreditvergabe nicht aus den Augen verloren, während bei der Deutschen Bank die Geldgier überhandnahm und man durch massive Zukäufe in großem Stil auf das Investmentbanking setzte und Top-Investment-Bankern Jahresboni von bis zu 80 Millionen Euro bezahlte. Dabei ging offenbar auch der moralische Kompass verloren, wie sich später durch die zahlreichen Finanzskandale zeigte.

Ein Bericht des Internationalen Währungsfonds vom Juni 2019 bestätigt die Robustheit des kanadischen Bankensystems:

„Banks have steadily improved their capitalization, benefiting from their robust revenue-generating capacity based on universal banking even in the low interest rate environment. Credit-related impairments have been remarkably low.”

Gleichwohl steigt mit Expansion der kanadischen Banken in die USA auch deren Risiko, falls die US-Wirtschaft und dessen Finanzsystem in eine Krise geraten sollte.

Das World Economic Forum erstellt regelmäßig eine Liste der Bankenstabiltät nach Ländern. Kanada steht mit Platz 6 auf den vorderen Rängen. Deutschland belegt den 64ten Platz:

Stabilität des Bankensektors nach Ländern. Quelle: World Economic Forum.

Stabilität des Bankensektors nach Ländern. Quelle: World Economic Forum.

Aufpassen sollte man allerdings auf die kanadische Quellensteuer. Der kanadische Staat versteuert die Dividende mit 25 Prozent, wovon in Deutschland „nur“ 15 Prozent über ein Doppelbesteuerungsabkommen angerechnet werden. Es gibt aber die Möglichkeit einer Vorabbefreiung, die zu einer Reduktion der kanadischen Steuerlast auf 15 Prozent führt, so dass man als deutscher Aktionär nicht benachteiligt wird.

Australische Banken für Fans hoher Dividenden

Interessant könnten auch australische Bankaktien sein, die bei der Dividendenrenditen zwischen 5,5 und 6,7 Prozent im Vergleich zu den kanadischen Banken noch einmal deutlich höher sind (siehe Tabelle oben). Zudem gilt der australische Bankensektor als ähnlich robust wie der Bankensektor in Kanada. Allerdings beträgt die australische Quellensteuer 30 Prozent, wobei nur 15 Prozent angerechnet werden. Zwar beträgt die australische Quellensteuer offiziell 30 Prozent, doch sind die australischen Dividenden oft „fully franked“. D.h. die komplette Steuerlast wurde bereits vom Unternehmen bezahlt. Dies ist sowohl bei der Commonwealth Bank of Australia als auch Westpac der Fall (siehe Abrechnung).

Brutto als Netto bei Westpac Dank „fully franked dividends“ und Freibetrag

Brutto als Netto bei Westpac Dank „fully franked dividends“ und Freibetrag

Allerdings fällt das Gewinnwachstum australischer Banken im Vergleich zu den kanadischen Banken in den letzten Jahren eher bescheiden aus, was sich sowohl über Kennzahlen (siehe Tabelle oben) als auch grafisch zu sehen ist:

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Commonwealth Bank of Australia

Die langfristige Entwicklung von Gewinn und Dividende der Commonwealth Bank of Australia

Fazit: Besser ausländische Bankenaktien kaufen

Auch Bankaktien können erfolgversprechende Investments sein, sofern man deutsche Bankaktien meidet. Davon unberührt ist die Frage, ob man wegen ihres schlechten Rufs hierzulande überhaupt Bankaktien im eigenen Depot haben möchte. Denn sollte man sich mit den Aktien im eigenen Depot wohl fühlen, um die nächste Krise durch souveränes Nichtstun oder gar kaltblütigen Nachkauf zu überstehen.


Falls du an internationalen Bankaktien interessiert bist, bietet sich für kleinere Investments ein Sparplan an. Bei der Consorsbank sind die Royal Bank of Canada, die Toronto Dominion Bank sowie die Commonwealth Bank of Australia besparbar (ok, Deutsche Bank und Commerzbank auch – doch ich hoffe, ich habe den Artikel nicht umsonst geschrieben). Im Starterpaket kannst du dir einen Broker wie die Consorsbank aussuchen und bekommst obendrauf noch eine kostenlose Vollmitgliedschaft im Aktienfinder dazu. So kannst du dir alle Kennzahlen und Grafiken von dem Aktienkauf noch einmal in Ruhe anschauen. Selbstverständlich auch für Nicht-Bankaktien.

„Wir haben das Tool getestet. Der erste Aktienfinder mit dem Wow-Effekt. Von der Informationsvielfalt bis hin zur Benutzerfreundlichkeit.“ – Investing.com

The post Deutsche Bank adé! Gute Bankaktie gesucht. appeared first on Aktienfinder.Net blog.


Quelle Aktienfinder

In Aktien investieren – von langfristig steigenden Kursen und Dividenden profitieren. Der Aktienfinder macht es möglich, indem er das langfristige Gewinnwachstum von Unternehmen sichtbar macht. Denn nur langfristiges Gewinnwachstum führt zu langfristig steigenden Kursen und Dividenden.

Weitere meist kostenlose Tools wie der Dividendenkalender und frei zugängliche Aktienanalysen, von dene
...
Rechtlicher Hinweis

Kommentare