Deutsche Börse: Fressen oder gefressen werden

Lieber Leser,

für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse Carsten Kengeter geht es bei der Fusion mit der Londoner Börse um hopp oder top. Man habe zwar Alternativen in der Schublade. Aber wenn der Deal scheitere, könne man selber rasch zum Übernahmeopfer werden, so Kengeter. Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Die Chicagoer Börse hat ein Auge auf den deutschen Konkurrenten geworfen

Konkretes Interesse an der Deutschen Böse habe es in der Vergangenheit bereits gegeben, so Kengeter weiter. Namentlich nannte er die Chicago Mercantile Exchange. Der mächtige und finanzkräftigere Konkurrent habe 2013 eine freundliche Übernahme geplant, sich aber zurückgezogen, als der Vorstand der Deutschen Börse ablehnte. Wenn der Deal mit London scheitert, könnten sie alsbald wieder ihr Glück versuchen.

Mangelndes Wachstum zwingt zur Fusion

Für Kengeter ist deshalb eine Übernahme zwingend notwendig. Denn das Unternehmen verzeichnet ansonsten kein organisches Wachstum. Die Konkurrenz der asiatischen Börsen entwickelt hingegen eine wahnsinnige Dynamik. Shanghai wachse und wachse derzeit.

Deal könnte noch scheitern

Sowohl die Deutsche Börse als auch die London Stock Exchange haben die Befragung ihrer Aktionäre auf den Juli verschoben – auf einen Termin nach dem Entscheid zum Brexit. Selbst wenn die Aktionäre grünes Licht signalisieren, könnte der Deal immer noch scheitern. Dazu reicht es, wenn die EU-Kommission Einwände erhebt.

Konkurrenz könnte noch dazwischenfunken

Sollte dies der Fall sein, könnte der amerikanische Konkurrent ICE dazwischenfunken. Die Börse aus Atlanta hatte bereits im Frühjahr mitgeboten und war dann ausgestiegen, weil man derzeit eine andere Übernahme abwickelt. Doch bis zum Herbst könnte die Lust auf eine weitere Übernahme neu erwachen. Der Deutschen Börse steht also im wahrsten Sinne des Wortes ein heißer Sommer bevor.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse