Die neue Unübersicht bei Opel und GM
Am Sonntag Morgen habe ich die Opel-Mindmap aktualisiert (Klick hier oder auf die Abbildung). Schaut man auf die Karte des Interessengeflechts, dann ist für Außenstehende weiter kein klares Bild mehr zu erkennen. Im Gegenteil, der Prozess wird immer unübersichtlicher. Zu viele Beteiligte erschweren die Neuausrichtung in nicht mehr kalkulierbarer Weise. Neu hinzukommen jetzt offebar die Opel Mitarbeiter, die eine eigene AG gründen wollen, um sich mit 10% an Opel bzw. der New-Opel zu beteiligen.
Und auch eine weitere Beratungsgesellschaft hat sich zu Wort gemeldet. Diesmal ist es MCKinsey, deren Berater in dem gesamten Prozess bisher kein sichtbares Mandat hatten. Nun haben sie für die Hessens Regierung eine Schnellanalyse angefertigt und kommen zu “erstaunlichen” Feststellungen, über die die Wirtschaftswoche berichtet:
“In einer Schnell-Analyse im Auftrag der hessischen Landesregierung, die der WirtschaftsWoche vorliegt, heißt es, die Sanierung sei zwar „nachvollziehbar und plausibel“. Aber: „Der operative Geschäftsplan ist nach unserer Einschätzung ambitioniert und daher mit entsprechenden Risiken behaftet“, stellen die Experten im Vergleich zu anderen Rettungskonzepten in der Automobilbranche fest.”
Ob diese Schnellanalyse auch für die Risiken für die Steuerzahler eingeht, ist nicht bekannt. Die sind aktuell erheblich, weil Magma bisher zwar eine Absichtserklärung unterzeichnet hat, aber bisher keine Verpflichtung eingegangen ist. Spricht, wenn die Verhandlungen scheitern, kann sich der Automobilzulieferer einfach aus dem Prozess zurückziehen. Ein Imageschaden ist dabei kaum zu befürchten, denn bei so vielen Beteiligten kann die Schuldfrage des Scheiterns leicht verwischt werden.
Und eigentlich will Magma ja den Kauf, denn in ihren Planungen rechnen sie mit einem Opel-Gewinn von 1,2 Mrd. Dollar für 2014. Trotz dieser Gewinnerwartung wollen Magma und Investitionspartner Sberbank kaum ein Risiko eingehen und im ersten Schritt gerade einmal 100 Mio. € Eigenkapital riskieren, wie in der Wiwo zu lesen ist. Da würde ich also gern einmal einen Blick auf die Businessplanung werfen und vor allem auf die Risikoanalyse.
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