Drama oder Komödie - die dominierenden aktuellen Probleme

(Prime Quants) - Das Umfeld unter dem der DAX zu leiden hat wird erneut - vielleicht sollte man sagen weiterhin – von der Staatsschuldenkrise, die das dritte Kapitel aufschlägt und der Problematik auf dem spanischen Bankenmarkt dominiert.

Wir erinnern uns an das erste Kapitel, das als Einleitung zum momentan laufenden Drama um die Finanzierung der europäischen Staaten durch geht. Es begann mit Irland, das als erstes signalisieren musste ohne die Hilfe seiner europäischen Freunde nicht mehr weiter machen zu können. Kapitel Zwei ist noch nicht ganz beendet, leitet aber bereits zum möglichen Höhepunkt des Stücks über. Griechenland konnte ebenfalls nicht ohne Hilfe weitermachen. Während die griechische Frage noch nicht abschließend geklärt ist, rückt der Fokus bereits auf andere Länder. Spanien und Italien müssen immer höhere Renditen für ihre Anleihen zahlen. So musste Italien in der letzten Auktion 5,66 bzw. 6,03 für fünf- und zehnjährige Anleihen zahlen.

Um im Bild der Dramaturgie zu bleiben stellt sich die Frage, was im europäischen Stück der Höhepunkt sein könnte. Möglicherweise die Inanspruchnahme von europäischen Hilfen durch Spanien oder gar Italien. Im klassischen Drama würde die absteigende Handlung noch durch ein retardierendes – verzögerndes – Moment auf die lange Bank geschoben werden, bevor im letzten Akt das Drama sein Ende findet. Die Katastrophe, wie sie in der Dramenwelt genannt wird, könnte im völligen Zusammenbruch der Eurozone bestehen. Glücklicherweise ist noch nicht ganz sicher, ob wir gerade in Europa ein Drama erleben oder eine Komödie. Sollte sich herausstellen, dass der Höhepunkt die griechische Schuldenproblematik war, wo die EU aussah, als wäre sie am Tiefpunkt ihres Geschicks, dann könnte Spanien und Italien als retardierendes Moment wirken und am Ende, wie bei einer Komödie üblich, die EU als Held auf dem Höhepunkt ihres Geschicks stehen. Wollen wir hoffen, dass wir gerade kein Drama erleben.