EURUSD- Yellen und Draghi reden sich um den Verstand

Lieber Leser,

der EURUSD-Kurs weiss momentan nicht so recht wohin mit sich. Zum einen ist da immer noch das Brexit-Risiko, das den Euro schwächen könnte. Zum anderen die FED, die sich weiterhin sehr vorsichtig hinsichtlich der nächsten Zinsschrittes verhält. Das sind zwei gegensätzliche Impulse. Etwas belastend für den Euro fiel jedoch die Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi am 21.06. in einer Debatte mit dem Wirtschafts- und Währungsausschuss, aus.

Die EZB sehe die Inflation in absehbarer Zeit nur geringfügig steigen. Auch die gestiegenen Ölpreise dürften sich laut der Zentralbank unter den Erwartungen auf die Inflation auswirken. Daher wäre man bei der EZB bereit weitere Maßnahmen, wenn notwendig zu ergreifen. Der Euro bricht in Folge der Aussagen ein. Zuvor war auch das anstehende Urteil des Bundeverfassungsgerichts über das geplante OMT-Urteil stark unter Beobachtung gewesen.

Dabei ging es um die Frage, ob die EZB mit dem Kauf von Staatsanleihen der Krisenländer innerhalb ihres Mandats handelt oder Staatsfinanzierung betreibt. Das Bundesverfassungsgericht urteilte zu Gunsten der EZB, wie auch bereits vor einem Jahr der europäische Gerichtshof. Der Ausgang des Urteils wurde allerdings bereits erwartet. Man habe schlicht und ergreifend nicht damit gerechnet, dass der Bundesgerichtshof sich gegen den EuGH stellt und damit eine institutionelle Krise in der EU heraufbeschwört. In diesem Fall wären die Verwerfungen an den Märkten mit großer Wahrscheinlichkeit enorm gewesen. Der EURUSD-Kurs erholt sich gegen Mitte der Woche etwas, wird bis zum Brexit-Referendum aber wahrscheinlich trendlos hin und her schwanken.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse