Enphase Energy: Kommt in diesem Quartal die Wende?

Lieber Leser,

vor ungefähr einem Jahr begann der Absturz der Aktie des Solarunternehmens Enphase Energy. Seitdem verlor das Wertpapier 70 % an Wert. Und nach den aktuellen Quartalszahlen ist meiner Meinung nach frühestens im laufenden Quartal mit einem Turnaround zu rechnen.

Gefühl der Hoffnungslosigkeit bei Aktionären?

Denn auch zwischen Januar und März produzierte Enphase Energy weiterhin Verluste. Ein ähnliches Gefühl der Hoffnungslosigkeit hat wohl auch die Aktionäre beschlichen. Am Donnerstag verlor die Aktie nach Veröffentlichung der Quartalszahlen knapp 6 % an Wert.

Deutliches Minus

Der Umsatz für das erste Quartal 2016 betrug 61,1 Mio. US-Dollar. Im Vorjahr lag man noch bei über 80 Mio. Dollar. Der Solarkonzern verkaufte in dem Zeitraum Module mit einer Gesamtleistung von 143 Megawatt. Dabei erzielte Enphase Energy eine Bruttomarge von 18,3 %.

Doch sowohl operativ als auch nach Steuern produzierte der Solarkonzern ein Minus. Beim operativen Ergebnis standen -19,1 Mio. Dollar zu Buche, beim Reinerlös waren es 16 Mio. Dollar. Das entsprach einem Nettoverlust von 0,41 Dollar je Aktie.

Vorstand verbreitet Optimismus

Der Vorstand versprühte dennoch Optimismus. Was blieb ihm angesichts dieser deprimierenden Zahlen und der noch trübsinnigeren Kursentwicklung auch übrig? „Wir gewinnen sowohl bei unseren Bestandskunden als auch bei Neukunden aktuell Marktanteile hinzu. Dies ist momentan in den USA und auf den internationalen Märkten gleichermaßen der Fall“, so der Vorstandsvorsitzende Paul Nahi.

„Wir werden weiterhin unser Programm zur Kostenreduzierung verfolgen, um die Betriebskosten deutlich zu senken. Außerdem machen wir vernünftige Fortschritte bei der Erweiterung der Home-Energy-Lösung mit einer bevorstehenden Einführung eines neuen Speichersystems.“

Wird das reichen?

Der Vorstand erwartet im zweiten Quartal einen Umsatz zwischen 76 Mio. und 82 Mio. Dollar. Wenn ich die Zahlen aus der Vergangenheit zugrunde lege, könnte Enphase Energy damit wieder an der schwarzen Null kratzen. Es wird aber voraussichtlich nicht ganz reichen. Pi mal Daumen benötigt das Unternehmen noch 10-20 Millionen mehr an Einkünften, um Gewinne zu erzielen. Aber wer weiß: Vielleicht schlägt sich das angesprochene Sparprogramm ja schon positiv in der nächsten Bilanz wieder. In diesem Fall lasse ich mich gerne widerlegen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse