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Es ist passiert: KTG Agrar stellt Insolvenzantrag, Aktien stürzen weiter massiv ab…


Seit mehreren Wochen stürzen die Papiere des Saatgutproduzenten KTG Agrar regelrecht ab. Von rund 12 Euro Ende Mai verbilligten sich die Papiere bis gestern um unglaubliche 93 Prozent auf nur noch 0,80 Euro. Heute nun gipfelte das Ganze in massiven Kurskapriolen, nachdem die Anleger erst noch auf eine mögliche Rettung spekulierten, die Spekulanten dann aber durch den tatsächlichen Insolvenzantrag jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurden. Die Aktie, die zwischenzeitlich mit rund 100 Prozent im Plus bei 1,70 Euro gelegen hatte, stürzte bis zum Handelsschluss um gut 40 Prozent auf 0,46 Euro ab. Nichts für schwache Nerven, vielmehr dürften sich inzwischen fast nur noch Zocker in dem Papier tummeln.

Zur Erinnerung: Begonnen hat das Ganze, als KTG Anfang Juni die Zinsen für eine 2017 fällige Anleihe nicht bedienen konnte und dafür nicht betriebsnotwendiges Kapital verkaufen wollte (wir berichteten damals ausführlich HIER). Schon damals stellten wir die Frage, wie schlimm die Lage wohl sein mag, wenn nicht einmal mehr die Zinsen aus der Anleihe bedient werden können. Was passiert, wenn 2017 die Anleihe selbst fällig wird?

Heute dann platzte die Bombe. Das Unternehmen teilte kurz nach 14:00 Uhr mit, “dass Vorstand und Aufsichtsrat nach eingehender und sorgsamer Prüfung die Entscheidung getroffen haben, die Restrukturierung und Sanierung der KTG Agrar SE im Rahmen der Möglichkeiten des Gesetzes zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) durchzuführen”. Was konkret heißt, das ein entsprechender Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung eingereicht wurde. Als Auslöser für die wirtschaftliche Schieflage wird die Fällligkeit der Anleihezinsen benannt.

Ein sehr trauriges Kapitel Börsengeschichte nimmt hier seinen Lauf. Wir hatten bereits ab dem Juni 2016 regelmäßig über die Probleme und die damit verbundenen möglichen Auswirkungen berichtet. Trotzdem stellt sich die Frage, warum die KTG ihre Anleger nicht eher und konkreter über die wirtschaftlichen Probleme informiert hat. Denn das diese so plötzlich aufgetreten sein sollen und zu alledem die Zinszahlung der Anleihe Schuld an der Insolvenz sind, das ist eine wahrlich unglaubwürdige Begründung. Dass die Anleihezinsen jetzt fällig wurden, sollte der Geschäftsführung doch schon bei der Emission der Anleihe bekannt gewesen sein. Die Gründe sollte man vielmehr im operativen Geschäft suchen und den Anlegern auch hier die Wahrheit “zumuten”.

Man darf gespannt sein, wie sich die traurige Geschichte weiterentwickelt. KTG will vorerst den operativen Betrieb fortführen und die Ernte von 45.000 Hektar einbringen. Mal sehn, ob dann noch was für ausstehende Zinszahlungen übrig bleibt. Die Anleger jedenfalls dürften restlos bedient sein.

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Der Beitrag spiegelt nur die persönliche Meinung des Autors wider und ist nicht als Anlageempfehlung zu betrachten! Für alles weitere bitte unseren Disclaimer beachten!


Quelle: kapitalmarktexperten.de

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