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Europas Aktien sind Gewinner von Bidens Konjunkturpaket


Bald freie Bahn für Bidens Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Krise in den USA. Doch nicht die US-Börsen, sondern ausgerechnet die europäischen freuen sich besonders. Denn zum Wochenauftakt schossen vor allemdie Aktien in Europa und speziell in Deutschland steil nach oben. Mit dem S&P 500  ging es hingegen leicht und mit dem Nasdaq 100 sogar kräftig abwärts. Warum aber herrscht in Europa mehr Jubelstimmung über Bidens Konjunkturpaket mit gewaltigen Dimensionen als in den USA?

Grund dafür: Viele europäische Unternehmen profitieren merklich von den positiven Wirkungen, bleiben aber von negativen weitgehend verschont. Das beginnt schon mit der Konjunktur. Die US-Wirtschaft war bereits dank der 2020er Hilfsprogramme von Ex-Präsident Donald Trump wieder ins Laufen gekommen  – dank der Geldflut von Amerikas Notenbank Fed und der schnellen Impfungen. Daher befürchten bzb viele Experten, dass die zusätzlichen 1,9 Billionen aus Bidens Konjunkturpaket zu einer Überhitzung der US-Konjunktur führen könnten. Dagegen hat Europas Konjunktur wegen der Corona-Lockdowns ab Dezember an Fahrt verloren. Das US-Konjunkturpaket sorgt nun für eine willkommene Tempobeschleunigung auch auf dieser Seite des Atlantiks.

Bidens Konjunkturpaket schafft Rückenwind für Europas Konjunktur

Denn die USA sind für die euopäischen Unternehmen das wichtigste Absatzland außerhalb der EU. Trotz Corona exportierte die EU 2020 für 353 Milliarden Euro Waren in die USA, Deutschland davon allein 30%. 2021 soll der Export in die Vereinigten Staaten, auch dank Bidens Konjunkturpakets, auf 400 Milliarden Euro klettern. Besonders Fahrzeuge, Maschinen und Chemieprodukte sind laut der Statistikbehörde Eurostat in den USA gefragt – also genau die Produkte, bei denen deutsche Unternehmen weltweit mit führend sind. Bidens Konjunkturpaket ist deshalb auch ein Hilfsprogramm für Deutschland und Europa, zumal viele Unternehmen nicht nur Güter in die USA liefern, sondern dort auch Produktionsstätten, Tochterfirmen und Vertriebsniederlassungen besitzen.

Das Konjunkturprogramm bedeutet für US-Unternehmen aber nicht nur Vorteile. Denn es bringt über den Umweg der befürchteten Beschleunigung der Inflation und der immensen Staatsverschuldung kräftige Zinssteigerungen mit sich. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen hat sich in den letzten elf Monaten auf 1,6% mehr als verdreifacht. Und das bekommen vor allem die hoch bewerteten US-Technologiewerte zu spüren, wie von uns beschrieben. Die Renditen deutscher Bundesanleihen sind deutlich weniger geklettert. Der Renditeabstand zwischen US- und deutschen Anleihen hat sich dadurch merklich vergrößert – momentan erhalten Anleger für zehnjährige US-Staatsanleihen 1,85 Prozentpunkte mehr als für deutsche.

Neue Dollarstärke hilft Europas Aktien

Das macht sich auch beim US-Dollar bemerkbar. Die Schwäche des Greenbacks ist abrupt in eine Dollarstärke umgeschlagen. In den letzten Wochen ist der Kurs der Leitwährung gegenüber dem Euro um 4% gestiegen, nachdem er zuvor um zeitweise 14% gefallen war. Das ist eine willkommene Entlastung für Europas Exportindustrie und ihre Gewinnaussichten. Und damit natürlich für europäische Aktien.

Es ist deshalb gut möglich, dass Europas Börsen den immensen Rückstand gegenüber den US-Aktien etwas aufholen. Während der S&P 500 in den letzten fünf Jahren um 93% zugelegt hat, kam der Stoxx Europe 600 auf schlappe 23%, stieg also nur ein Viertel so stark. Allerdings werden wohl auch die US-Börsen nach und nach vom Hilfsprogramm profitieren.

Dafür sprechen nicht nur die Konjunkturimpulse, sondern auch, dass Privatanleger einen Teil der Schecks über 1400 Dollar, die alle US-Amerikaner unterhalb einer bestimmten Einkommenshöhe bekommen, in Aktien investieren wollen. Das hat zumindest eine Studie der Deutschen Bank USA ergeben. Demnach will die Hälfte der Kunden von Online-Brokern im Alter von 25 bis 34 Jahren 50% des erhaltenen Geldes in Aktien anlegen. Bei den Jüngeren und Älteren ist es zwar nicht so viel, aber doch auch ein erheblicher Teil. Bereits von den Schecks, die Trump 2020 verteilt hat, war ein guter Teil in Aktien geflossen und hatte die Hausse verstärkt.

 

Photo: jplenio auf pixabay

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Quelle Finanzjournalisten

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