Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

FÜHRUNGSWECHSEL: NEUES SPIEL, NEUES GLÜCK


Liebe Börsenfreunde,

 

heute gibt es ein wenig Geschichtsunterricht, damit wir die Ziele und Funktionsweise des IWF besser verstehen. Der IWF wird in den nächsten Monaten eine zunehmend wichtige Rolle in Europa spielen, und da ist es sicherlich hilfreich, sich einmal mit dieser Institution zu beschäftigen. Ich habe mich bemüht, es kurz und leicht verständlich zu halten. Bitte kämpfen Sie sich durch das Kapitel 02, denn ich werde vermutlich in den kommenden Monaten immer wieder auf den IWF zu sprechen kommen.

 

Der heutige Ausblick ist kurz und bestätigt nur noch einmal unsere grundsätzlich differenzierte Vorgehensweise mit unserer Beobachtungsliste. Dafür ist heute das Kapitel 06 mit konkreten Neuempfehlungen und einer Menge Umschichtungen und Updates um so länger.

 

Diese Woche wurde als Wunschanalyse Nvidia gewünscht. Der Anbieter von High-End Graphikkarten erlebt derzeit eine Renaissance durch die Markteinführung vieler neuer und graphisch aufwendiger Computerspiele. Gleichzeitig hat das Unternehmen mit Tegra3 einen Graphikchip für die neue Welt der stromsparenden und miniaturisierten Smartphones, Touchpads und Netbooks geschaffen. Die Aktie ist sicherlich sehr interessant.

 

Im TV-Interview wurde ich nach dem Autositzhersteller Grammer sowie nach dem Roboteranbieter Kuka befragt. Während Grammer bestens aus der letzten Krise herausgekommen ist und nun kräftig verdient, ist Kuka noch immer anfällig für einen Abschwung – und leidet daher bereits unter Konjunkturängsten, wie wir derzeit sehen können.

 

Die PDF-Version dieser Ausgabe wird Ihnen ab morgen früh im

Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung stehen:

http://www.heibel-ticker.de/downloads/hts111111.pdf

 

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,

 

 take share, Ihr

 Börsenschreibel

 

 Stephan Heibel

 

 Chefredakteur und

 Herausgeber des

 Heibel-Ticker

  

==============================================================

02. SO TICKT DIE BÖRSE: DROHUNG: „...UND SONST KOMMT DER IWF“

==============================================================

 

Wie erwartet ist nun Italien in den Schlagzeilen. Der Risikoaufschlag für italienische Staatsanleihen stieg in dieser Woche auf bis zu 7,5%, nachdem die EZB über Wochen versucht hatte, den Aufschlag bei 5% zu halten. Berlusconi ist Geschichte, und das Land darf sich nun auf eine harte Zukunft einstellen.

 

Doch nach dem Eiertanz von Merkel und Sarkozy in den vergangenen 18 Monaten wird Italien anders als Griechenland, Portugal und Irland kaum auf die Hilfe von Europa zählen können, denn dazu reichen die EFSF-Mittel nicht. In der Ausgabe vom vergangenen Freitag schrieb ich, Merkel und Sarkozy geben das Zepter an den IWF ab. Heute will ich einmal näher schauen, wer das denn überhaupt ist, der IWF. Und warum rechnet er nicht in US-Dollar oder Euro ab sondern in „Sonderziehungsrechten“?

 

Ein komplexes Thema, ich habe mich wie immer bemüht, es kurz und einfach zu halten.

 

Um den Sinn einer Institution zu verstehen, müssen wir ein wenig in der Geschichte zurückgehen. Wenn wir uns durch die Geschichte wühlen, wird es am Ende leicht das Ziel des IWF zu verstehen.

 

 

WEIMARER HYPERINFLATION

 

Fangen wir mit dem Ersten Weltkrieg an, in dessen Folge Deutschland als Verlierer hohe Schadensersatzzahlungen (Reparationen) an die Siegermächte zu zahlen hatte. Die Schuldenlast war zu groß und man begann, sich aus den Schulden „herauszuinflationieren“. Es wurde einfach mehr Geld gedruckt, als wirtschaftlich vertretbar. Das überschüssige Geld wurde investiert, und die erwirtschafteten Gewinne wurden zum Begleichen der Schulden verwendet. Der Gegenwert des gedruckten Geldes gemessen in Mehl und Eiern, Schweinen und Milch, fiel natürlich – und zwar schneller als der Wechselkurs zu Frankreich und Russland, die Reparationszahlungen empfingen.

 

Ende 1923 kostete ein Brot mehrere Milliarden Reichsmark, man brauche mehr Papiergeld zur Bezahlung einer Klopapierrolle, als diese wog. Jedes Unternehmen, jeder der wollte, konnte seine eigene Währung schaffen. Es war Hochkonjunktur für Essensmarken.

 

Gelöst wurde die Hyperinflation durch die Bindung der Reichsmark an einen festen Wert, das Gold, und das Versprechen der Regierung, jederzeit Gold für das Papiergeld auszugeben. Die nominalen Geldvermögen wurden durch diesen Schritt vernichtet, Geldschulden und Geldvermögen wurden gleichermaßen vernichtet. Gewonnen haben Besitzer von Immobilien und einigen Unternehmen (Aktien).

 

 

WELTWIRTSCHAFTSKRISE 1929-32

 

Strikte Haushaltsdisziplin war die Folge der leidigen Erfahrung der Hyperinflation. Es folgte ein Aufschwung, der heute als „die Wilden Zwanziger“ bekannt ist und in dem ein wirtschaftlicher Nachholbedarf zu einem Wachs-tum führte, das schließlich in überschüssige Produktionskapazitäten mündete. Jedem Aufschwung folgt der Abschwung, und so steuerte man Ende der wilden Zwanziger auf einen Konjunkturabschwung zu.

 

John Maynard Keynes war noch in Russland und lerne, wie staatliche Planung funktionieren kann. In den USA hatte er noch nichts zu sagen, und in Deutschland kannte man ihn noch nicht. In Deutschland war die Erinnerung an die Hyperinflation noch frisch, und man wusste, dass man nicht mehr ausgeben darf, als man hat.

 

Die Staatsverschuldung drohte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt allein dadurch auszuufern, dass das Bruttoinlandsprodukt sank (30 Mio. Reichsmark Schulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt von 100 Mio. Reichsmarkt sind 30%, wenn das Bruttoinlandsprodukt jedoch auf 90 Mio. Reichsmark fällt, werden aus den 30 Mio. Schulden schon 33% - die Zahlen sind frei erfunden).

 

Haushaltsdisziplin wurde groß geschrieben, und so machten sich mehrere Finanzminister der damaligen Zeit ans Werk, die Staatsverschuldung entsprechend der Konjunkturabschwächung zurückzuführen ... mit verheerenden Folgen: Der Wirtschaft wurde Kapital entzogen, und der Konjunkturabschwung wurde verstärkt. Es entstand eine Abwärtsspirale, in der Unternehmen ihre Investitionen strichen, der Staat seine Ausgaben kürzte und infolge dessen Unternehmen ihre Investitionen noch weiter kürzten.

 

Arbeitsplätze wurden gestrichen, Unternehmen mussten reihenweise schließen, und erneut waren Essensmarken gängiges Zahlungsmittel – diesmal jedoch nicht ausgegeben von Unternehmen sondern vom Staat.

 

In Frankreich, England und den USA gab es ähnliche Entwicklungen, und nachdem nun der Binnenmarkt zusammenbrach, endete auch der Handel zwischen den Wirtschaftszweigen der verschiedenen Länder. Kein Land wollte sich die Blöße einer schwachen Währung geben, die Sparstrümpfe der Bevölkerung waren heilig und durften auf keinen Fall durch eine expansive Haushaltspolitik entwertet werden.

 

So sparten die Länder um die Wette und verstärkten den zunächst normalen Konjunkturabschwung zu einer Rezession und sodann zur Weltwirtschaftskrise.

 

In den USA kam dann Präsident Hoover an die macht, ein Ingenieur, und er beauftragte den Bau des Boulder Dam (heute Hoover Dam). Dieser Staudamm brachte tausende direkte Jobs und war die Basis für eine ganze Industrie, die sich drum herum ansiedelte. Beraten wurde Hoover übrigens von Keynes.

 

Das Geld für den Hoover Dam wurde gedruckt. Die US-Notenbank hat der US-Regierung bereitwillig jede Staatsanleihe abgekauft. Der US-Dollar entwertete sich, und dennoch war der Effekt für die US-Bevölkerung vorteilhaft, denn immerhin wird diesem Projekt die Beendigung der Weltwirtschaftskrise zugesprochen.

 

In Deutschland gab es eine ganz ähnliche Entwicklung: Wir haben Autobahnen gebaut. Nun hatten wir leider keinen gutmeinenden Ingenieur an der Macht, und so richtete sich die Dankbarkeit der Menschen für die Rettung aus der Weltwirtschaftskrise leider an den Falschen.

 

Nun hatte man also zum einen gesehen, dass Inflation eines Landes internationale Zahlungsversprechen aushebeln kann und zum anderen, dass Deflation in einem international verflochtenen Wirtschaftssystem wie ein schnell wachsendes Krebsgeschwür sein kann.

 

 

BRETTON WOODS 1944

 

1944 trafen sich Notenbankchefs und Finanzminister aus 45 Ländern in Bretton Woods. England, dessen Währung bis dahin die weltweite Führungsrolle inne- hatte, war durch die beiden Weltkriege so stark geschwächt, dass man diese Rolle nicht mehr übernehmen konnte. Das Britische Pfund hatte ausgedient, und die USA boten sich an, den US-Dollar als Leitwährung zur Verfügung zu stellen. Die USA versprach, jeden US-Dollar zu jeder Zeit in Gold umzutauschen. Als Tauschverhältnis wurden 31 US-Dollar je Unze festgelegt.

 

Gleichzeitig schuf man eine Institution, die Ländern mit vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten und Haushaltsungleichgewichten unter die Arme greifen sollte, um das internationale Finanzgefüge zu stabilisieren: den IWF.

 

Heute gehören 187 Staaten dem IWF an, und jedes Mitglied zahlt entsprechend seiner Wirtschaftsleistung einen Mitgliedsbeitrag. Diese Beiträge werden vom IWF dann angelegt (ja, auch in Gold) und für Kredite verwendet, die an „vorübergehend in Schwierigkeiten geratene Mitgliedsländer“ vergeben werden.

 

Die Beiträge richten sich jedoch nicht nur nach dem Bruttoinlandsprodukt, sondern auch nach der Bedeutung des Landes im Welthandel gemessen durch den Außenhandel sowie die Währungsreserven. So wird es Sie nicht wundern, dass Deutschland als Exportweltmeister nach den USA und Japan der drittgrößte Beitragszahler ist.

 

Nach der Erfahrung von Hyperinflation und Rezession hat man versucht, eine unabhängige Währung zu finden: Die „Sonderziehungsrechte“. Der Wechselkurs des Sonderziehungsrechts wird aus den Währungen US-Dollar, Euro, Yen errechnet. Die Gewichtung folgt der Berechnung der Mitgliedsbeiträge, insbesondere also dem Anteil der entsprechenden Währung am Weltexport sowie an Währungsreserven.

 

 

DAS BESONDERE DES IWF

 

Jetzt kommen wir zum Kern: Das Besondere an der Konstruktion des IWF und der Sonderziehungsrechte ist, dass diese für die Mitglieder wie ein gesetzliches Zahlungsmittel sind. Wenn also ein Mitgliedsland aufgrund von eigenen Problemen einen IWF-Kredit erhält, dann kann es diese Mittel dazu verwenden, um Schulden in jeder beliebigen Währung zurückzuzahlen. Damit wird sichergestellt, dass Länder, die eine Rückzahlung von Krediten nur in ihrer eigenen Währung akzeptieren, von Ländern mit Schulden- und Währungsproblemen bezahlt werden können.

 

Und eine weitere Besonderheit gibt es: Der IWF kann Schulden erlassen. Wenn ein Land also wie beispielsweise Griechenland kaum noch Chancen hat, seine Schulden jemals zurückzahlen zu können, dann kann der IWF einen Teil der Schulden erlassen. Dieser Schritt ist gleichbedeutend mit Inflation. Wenn man Rückzahlungsverpflichtungen streicht, dann erhöht sich die Geldmenge ohne dass sich die Wirtschaftsleistung des Landes verbessert hat.

 

Im Gegenzug legt der IWF den Ländern Strukturanpassungen auf (SAP – Structural Adjustment Policies). Als US-dominiertes Institut ist es nicht schwer nachzuvollziehen, dass Restrukturierungen stets in Richtung freie Marktwirtschaft gehen. Egal ob Argentinien, Mozambique oder Griechenland, die Maßnahmen folgen stets dem gleichen Muster: Die Regierungen werden verpflichtet, Staatsunternehmen zu privatisieren, die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren, die Märkte zu deregulieren und sich auf den Export zu konzentrieren.

 

Wir erinnern uns an die Weltwirtschaftskrise, wo diese Schritte, insbesondere die Reduktion der öffentlichen Ausgaben, die Rezession nur verschlimmerten. Ohne ein mutiges Investitionsvorhaben kommt man kaum aus dem Abschwung raus, doch so etwas ist nicht Teil des IWF-Vorgehens.

 

Also: Sonderziehungsrechte sind ein Warenkorb aus Währungen entsprechend ihrer Bedeutung am Welthandel. In Sonderziehungsrechten können Kredite an einzelne Länder vergeben werden, die bei Rückzahlungsproblemen inflationär wirken können – und zwar inflationär auf den Währungskorb, der die Sonderziehungsrechte ausmacht.

 

 

ZURÜCK IN DIE GEGENWART

 

Der IWF hat also einen funktionierenden, freien Welthandel als oberstes Ziel. Merkel und Sarkozy hingegen wollten ein Europa um jeden Preis. Sie hätten gegenüber dem IWF einen wichtigen Vorteil gehabt: Sie hätten ein Projekt für Griechenland aus dem Boden stampfen können, das kurzfristig Jobs in Griechenland schafft und langfristig ganz Europa zugute kommt. Doch davon war bei der technokratisch agierenden Bundeskanzlerin nichts zu sehen. Und die kreativen Visionen Sarkozys beschränkten sich im Wesentlichen auf die verschiedenen Angriffe auf das deutsche Vermögen.

 

So ist es nur zu verständlich, dass China nicht in den EFSF investieren möchte. Das Land mit mehreren tausend Jahren Kapitalismus-geschichte weiß doch, dass Griechenland auf dem derzeitigen Kurs totgespart wird. Es fehlt ein Marshall-Plan, von dem China langfristig profitieren kann.

 

Es wundert mich, dass nicht einmal Vorschläge für ein solches Projekt diskutiert wurden. Es gab überhaupt keine Ambitionen, neben den Sparmaßnahmen für Griechenland eine Perspektive aufzuzeigen. Statt eines Hoover Dams könnte man heute das Projekt Desertec aus der Sandwüste namens Sahara nach Griechenland verlegen, oder? Wir würden die Leitungen nicht durch’s Mittelmeer legen müssen. Und auch in Italien und Portugal war die Sonne bei meinem letzten Aufenthalt ziemlich heiß. Autobahnen würden heute vermutlich aus Glasfaser gebaut werden. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft die Internetleitung in meiner Zeit in Portugal zusammengebrochen war. Auch hier würden sich eine Menge deutsche Firmen freuen, vor Ort ihr Know-how zu übertragen.

 

Das sollen nur zwei Beispiele sein, vermutlich ziemlich unrealistische Beispiele. Doch sie zeigen, woran die europäische Politikerelite krankt: Es gibt keine Visionen. Und wie will man den Kraftakt der Entschuldung meistern, wenn man keine Vision hat?

 

An Griechenland ist die EU gescheitert. Der EFSF reicht zwar, um die Schockwellen für Europa aufzufangen, doch für die Menschen von Griechenland gibt es nach wie vor keine Perspektive.

 

Italien überlässt man nun dem IWF. Dieser hat überhaupt kein Interesse, die Wirtschaft Europas in Gang zu bringen. Das Credo des IWF ist „Liberalisierung, Privatisierung, Deregulierung und Ausgabenreduzierung“. Damit wird Italien als Wirtschaftsmacht in Europa für einige Jahre wegfallen, wir dürfen uns also tatsächlich auf eine Rezession gefasst machen.

 

Technokraten werden häufig auch „Pragmatiker“ genannt. Unser neuer EZB-Chef Mario Draghi wird als Pragmatiker bezeichnet. Unter uns Volkswirten steht Pragmatismus für „fehlende Vision“, was ihn in letzter Konsequenz zu einem ausführenden Organ der (gescheiterten) Politik Europas macht. Draghi wird nicht umhin kommen, ein bis zwei Billionen an italienischen Staatsanleihen aufzukaufen, wenn man Europa vor dem Strukturanpassungsprogramm des IWF retten möchte.

 

An einer Kreuzung fragt eine Führungskraft nicht ihr Volk, ob es nach rechts oder links gehen möchte. Eine Führungskraft schreitet voran und führt ihr Volk auf dem Weg. Wenn das Ziel erreicht wurde, kann die Führungskraft sagen: „Das ist es doch, was ihr immer schon wolltet, oder?“ Das erwarte ich von einer guten Führungskraft. Eine schlechte Führungskraft hingegen hat den falschen Weg eingeschlagen.

 

Technokraten, deren Wortschatz von „alternativlos“, „Krisenmanagement“ und „Sondersitzung“ bestimmt wird, beweisen dem Volk, warum es rechts oder links lang gehen soll, ohne über das Ziel zu sprechen. Ich sehe in einem solchen Vorgehen keinerlei Führungsqualitäten.

 

So, genug gewettert. Wir wissen also jetzt, mit wem wir es zu tun haben, wenn der IWF sich stärker in die europäische Schuldenkrise einmischt. Kein Wunder also, dass der DAX wieder einmal wesentlich stärker abgegeben hat als Nikkei und Dow Jones. Schauen Sie selbst:

 

 

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

 

INDIZES               10.11.11      DIFF

Dow Jones              11.894      -1,2%

DAX                     5.868      -4,3%

Nikkei                  8.514      -1,5%

Euro/US-Dollar          1,365      -1,3%

Euro/Yen             105,6455      -2,1%

10-Jahres-US-Anleihe     2,06%      0,0

Umlaufrendite Dt         1,55%     -0,1

Feinunze Gold USD   $1.768,40       0,7%

Fass Brent Öl USD     $114,24       2,7%

Kupfer in US$/to        7.538      -5,6%

Baltic Dry Shipping I   1.840       1,3%

 

 

Ich weiß derzeit noch nicht, wie ich den steigenden Ölpreis und den fallenden Kupferpreis erklären soll: Bei Konjunkturängsten sollten beide fallen, im umgekehrten Fall sollten beide steigen. Was also wird derzeit von der Weltkonjunktur erwartet? Können sich die Marktteilnehmer nicht entscheiden? Das könnte ich nachvollziehen. Oder wird einer von beiden Rohstoffen von Hedgefonds manipuliert? Auch das will ich nicht ausschließen. Ich fürchte, wir müssen eine Woche warten, um auf diese Frage eine Antwort zu bekommen.

 

Bei aller Panik ist der Euro noch immer eine der wichtigsten Weltwährungen, und es gibt Kapital, das nicht in US-Dollar gewechselt werden kann sondern in Euro geparkt, also angelegt werden muss. So erzielte die Bundesregierung diese Woche einen Rekord-Zinssatz – nach unten gesehen: Einige Milliarden wurden für 0,08% Zins am Markt platziert. Laufzeit sechs Monate.

 

Wenn ich das sehe und die immerwährende Inflationsangst unseres Volkes vor Augen habe, warum gibt die Bundesregierung bei diesen niedrigen Rekordzinsen nicht gigantische Anleihevolumina aus mit einer Laufzeit von 30 oder 50 Jahren? So tief fallen die Zinsen nie wieder... oder sollten wir mal nach Japan schauen?

 

Na, schauen wir lieber einmal, was die Stimmung unter den Anlegern macht:

 

 

SENTIMENTDATEN

 

Analysten

Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

 

Kaufen / Verkaufen

21.10.- 28.10. (768): 52% / 10%

28.10.- 04.11. (554): 50% /  7%

04.11.- 11.11. (753): 54% / 11%

 

Kaufempfehlungen der Analysten

Klöckner, Hugo Boss, Continental

 

Verkaufsempfehlungen der Analysten

Heidelberger Druckmaschinen, Vestas, Air France-KLM

 

Privatanleger

43. KW: 69% Bullen (174 Stimmen)

44. KW: 54% Bullen (166 Stimmen)

45. KW: 62% Bullen (206 Stimmen)

 

Kaufempfehlungen der Privatanleger

Commerzbank, Credit Agricole, Asian Bamboo

 

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

Q-Cells, Olympus, Groupon

 

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

 

Die Rücktritte von Papandreou und Berlusconi haben bei den Privatanlegern offensichtlich zu Optimismus geführt. Neue Besen kehren besser, denkt man und hofft auf eine Besserung in der europäischen Kommunikation.

 

Ich kann das gut nachvollziehen, denn der neue griechische Premierminister Papademos stammt aus der EZB. Und Italien befindet sich offensichtlich unter den Fittichen (nicht Knute!) von Draghi.

 

Für einen Börsenbrief ist das heute aber ziemlich politisch gewesen, tut mir leid. Aber wir haben nun einmal politische Börsen, und leider werden Unternehmensmeldungen scheinbar völlig ignoriert. Mehrere herausragende Quartalsergebnisse dieser Woche wurden von Anlegern offensichtlich überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Ich denke, dass die entsprechenden Aktien bei der nächsten Rallye überproportional zulegen werden – heute sieht es schon recht gut aus.

 

Mehr dazu im nächsten Kapitel.

 

==============================================================

03. AUSBLICK: WEITERHIN HEITER BIS WOLKIG

==============================================================

 

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrechterhalten.

 

***************************WERBUNG****************************

 

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend  vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte  Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

 

INTERNET: Kundenbereich

 

 - täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

 

 - einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

 

 - die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen lassen.

 

 - Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

 

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

 

Kurz nach dem Versand des Heibel-Ticker PLUS wird Online eine PDF-Version zur Verfügung gestellt, die zusätzlich Charts von den besprochenen Aktien und Indizes sowie Rohstoffen enthält. Darüber hinaus wird die Liste der offenen Positionen tabellarisch wesentlich übersichtlicher dargestellt als in der „nur-Text“-Version möglich.

 

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem

Schnupperangebot (6 Wochen zu 16 Euro) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

 

Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

 

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo.

 

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

 

 http://www.heibel-ticker.de/bestellung.php

 

**********************ENDE WERBUNG****************************

 

==============================================================

04. WUNSCHANALYSE: NVIDIA

=======================================================

VOM 10.11.11

 

Die High-End Grafikkarten der Spielekonsolen und Spielecomputer kommen von Nvidia. Die Spieleindustrie hat eine Reihe von neuen Versionen auf den Markt gebracht und Spieler rüsten ihre PCs auf. Nvidia dürfte davon profitieren, wie auch vom anhaltenden Boom bei Smartphones, Touchpads und Netbooks, für die ein spezieller Graphikchip entwickelt wurde. Nach dem Quartalsergebnis heute Abend um 22:10 Uhr wissen wir mehr.

 

 

INTERAKTIVES KINO IN ECHTZEIT AUF IHREM PC

 

In diesen Tagen ist die neue Version von „Modern Warfare, Call of Duty“ auf den Markt gekommen. Nein, Ihr Autor hat keine Kriegsspiele auf seinem Computer und kann sich mit solchen Spielen auch nicht anfreunden. Doch wenn Sie sich wünschen, dass ich mir Nvidia näher anschaue, dann muss ich Ihnen von den graphischen Möglichkeiten der modernen Spiele berichten. Und wenn Sie, so wie ich, auf CNBC die Werbung für Call of Duty sehen, dann können Sie die Szenen von einer aufwändigen Hollywood-Produktion kaum unterscheiden.

 

Da steuern Sie als Spieler einen Helikopter, und die gesamte Landschaft um Sie herum wird entsprechend Ihren Flugbefehlen perspektivisch mit einer Detailgenauigkeit angezeigt, die an einen Kinofilm erinnert. Nicht ohne Grund sind Spielecomputer heute die High-End Geräte, die meist individuell zusammengestellt werden. Und neben dem Prozessor ist vor allem eins wichtig: die Graphik-Karte.

 

Nvidia ist Marktführer in diesem Bereich. Intel versucht schon seit Jahren mit seinen „On Board“ Graphikchips den Markt zu erobern, schafft dies jedoch nur im unteren Preissegment wo weder die Leistung noch der Stromverbrauch kritisch sind. Sobald es anspruchsvoll wird, ruft Intel bei Nvidia an und lizensiert sich deren Produkte. Alleine kriegt der Weltkonzern Intel keine wettbewerbsfähigen Graphikchips im High-End Bereich hin.

 

So ist es für Nvidia letztlich egal, ob die eigenen Chips verkauft werden oder ob Intel über bessere Verkaufskanäle verfügt – am Ende landen die Lizenzgebühren auch von den Intel-Verkäufen bei Nvidia. Was für Nvidia jedoch wichtig ist, sind neue Spiele, die nach High-End Graphikkarten rufen.

 

Sei es also Call of Duty oder aber Need for Speed, ein extrem realistisches Autorennen, oder aber die Bundesliga, die mit unseren echten Spielern sehr realitätsnah abgebildet wird, der Spielespaß wird um so ergreifender, je realitätsnaher die Graphik ist. Und je mehr aufwendige Spiele auf den Markt kommen, desto mehr Spieler holen sich High-End Rechner mit Nvidia Graphik Karten.

 

 

NEUER SPIELEZYKLUS HAT BEGONNEN

 

Die Spieleindustrie hat sich in den vergangenen Jahren etwas zurückgehalten. Die Anfangsjahre, in denen jährlich neue Spiele erfunden und für die bestehenden neue Versionen auf den Markt gebracht wurden, sind vorbei, die Entwicklung ist inzwischen eine sehr komplexe Angelegenheit, die gerne mal mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Bei Activision beispielsweise haben 1.500 Entwickler an der Programmierung der neuen Version von Call of Duty gesessen.

 

Nun ist es aber so weit, und neben Acitivision hat auch Electronic Arts einige neue Spiele angekündigt, die in der nächsten Zeit auf den Markt kommen. Bei Nvidia ist die Flaute der letzten Jahre deutlich zu sehen, der Umsatz in den Jahren 2009 und 2010 war rückläufig, erst in diesem Jahr wird wieder das Niveau von 2008 erreicht.

 

 

QUARTALSZAHLEN AM HEUTIGEN DONNERSTAG

 

Heute Abend nach US-Börsenschluss, also gegen 22:10 Uhr, wird Nvidia seine Quartalszahlen veröffentlichen. Ich erwarte, dass die Zahlen besser sind als von Analysten geschätzt. Gleichzeitig haben wir gestern im Rahmen des Ausverkaufs ein Minus von 5% gesehen, was die Chance für eine positive Reaktion auf die Zahlen erhöht.

 

Es wird ein Quartalsgewinn von 0,26 USD je Aktie erwartet bei einem Umsatz von 1.059 bis 1.078 Mrd. USD. Das entspricht einem Wachstum von 4-6% gegenüber dem Vorquartal. Vor zwei Wochen hat Wettbewerber AMD gute Zahlen präsentiert, was Rückschlüsse auf Nvidia zulässt. Dennoch notiert die Aktie heute nach dem gestrigen Ausverkauf deutlich unter dem Kurs von vor der AMD-Meldung.

 

In sämtlichen Berichten über Nvidia lese ich überwiegend über den neuen Sparchip Tegra3, ein Graphikchip für Touchpads, Smartphones und Netbooks. Nvidia könne in diesem Segment nicht richtig Fuß fassen. Außerdem lasten Gerüchte über eine Produktionsdrosselung des iPhone 4S von Apple auf dem Markt; man fürchtet, der Smartphoneboom könne eine Verschnaufpause einlegen.

 

Vom Spielemarkt, der aktuell von einigen neuen Spielen belebt wird, redet keiner der Analysten. Dabei hat Nvidias CEO Jen-Hsun Huang noch im September die Unternehmensprognose nach oben revidiert. Als Grund nannte er die starke Nachfrage nach High-End Spielecomputern aus China.

 

 

BEWERTUNGSNIVAEU FAIR

 

Bei einem erwarteten Umsatzwachstum von 12% p.a. kann ich nicht sagen, die Aktie ist mit einem KGV 2012e von 12 günstig bewertet (PEG =1). Doch wenn Sie sich anschauen, dass 4 US-Dollar je Aktie oder 30% der Marktkapitalisierung als Nettoliquidität in der Bilanz stehen, also in bar verfügbar sind, ergeben sich ganz andere Bewertungskennziffern. Das liquiditätsbereinigte KGV beträgt also nur noch 8.

 

CEO Huang sagte noch etwas, als er die Prognose anhob: Die angehobene Prognose sei extrem konservativ. Das ist Analystendeutsch für „Wir werden sicherlich noch besser abschneiden, als heute prognostiziert“. Und eine solche Aussage macht man entweder, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, oder wenn man davon wirklich überzeugt ist. Mit 2,5 Mrd. USD in bar bei der Bank steht man nicht mit dem Rücken zur Wand.

 

 

KURS IM JAHRESVERLAUF UNTER DRUCK

 

Im Januar stand die Aktie noch bei 19 Euro, im Rahmen der jüngsten Krise ist die Aktie bis auf 8,30 Euro ausverkauft worden. Aktuell notiert sie knapp über 10 Euro. Seit dem Tief Mitte August hat sich bereits ein leichter Aufwärtstrend etabliert, an dessen unterer Begrenzung die Aktie mit 10 Euro derzeit notiert. Sollten die Quartalszahlen für eine positive Überraschung sorgen, so könnte sich die Aktie in Richtung 12 Euro auf den Weg machen.

 

 

MEINE EINSCHÄTZUNG: SPEKULATIV KAUFEN

 

Ich denke, die Bedeutung der Markteinführung neuer Spiele wird derzeit noch unterschätzt, wie auch die Kaufwut der neuen chinesischen Mittelschicht sowie die treue Kauffreude der bereits etablierten Spieler in den westlichen Ländern. Vielfach wird nicht gleich ein neuer PC gekauft sondern der alte lediglich etwas aufgerüstet – und da ist die Graphikkarte ein beliebter Optimierungsort für eine verbesserte Performance.

 

Die Gerüchte über einen sich abschwächenden Smartphonemarkt und Touchpadmarkt mehren sich, und ich möchte mich hier nicht so weit aus dem Fenster lehnen und diese Gerüchte als haltlos bezeichnen. Aber für Nvidia ist es ein neuer Markt, der ein zusätzliches Potential birgt. Der neue Tegra3 wird wohl demnächst im EeePC von Asus verwendet (Transformer), das ist ja schon einmal ein recht umsatzstarker Kandidat.

 

LG, Samsung, HTC und andere (alle außer Apple) führen Tests durch, und da wird ebenfalls noch der eine oder andere Neukunde abfallen.

 

Das alles sind also Entwicklungen, die gerade in diesen Wochen begonnen haben oder bald beginnen werden. Nicht ohne Grund hat CEO Huang die Prognose angehoben, doch wie sieht es bei den Zahlen für das abgelaufene Quartal aus?

 

So bullisch ich also für die Aktie mittelfristig eingestellt bin, so vorsichtig sollten wir vorgehen. Ich denke, dass die Zahlen im Rahmen der Erwartungen ausfallen sollten. Wichtiger als die Zahlen jedoch ist stets der Ausblick und in seinem letzten Ausblick wurde die Prognose bereits angehoben. Wird Nvidia heute erneut eine Prognoseanhebung vornehmen oder nicht?

 

Da die Aktie in meinen Augen unter Berücksichtigung der dicken Barreserven günstig bewertet ist, halte ich das Rückschlagspotential für überschaubar. Die Chance auf einen Kurssprung ist jedoch gegeben, da ein positiver Ausblick die günstige Bewertung aufdecken würde.

 

 

FAZIT: SPEKULATIV KAUFEN

 

Wer also eine Spekulation eingehen möchte, der kann dies mit Nvidia tun. Der Markt ist turbulent, und die Kursrichtung wird derzeit eher von Gerüchten als von Fakten bestimmt. Das Risiko ist also groß, in so turbulenten Zeiten auf eine positive Überraschung und insbesondere deren entsprechende Würdigung im Markt zu setzen. Doch mit einer kleinen Position wäre in meinen Augen das Risiko überschaubar.

 

 

 

==============================================================

05. TV-INTERVIEW AM MITTWOCH: GRAMMER UND KUKA

==============================================================

 

GRAMMER

 

Im dritten Quartal 2011 setzte Grammer mit 272,9 Millionen Euro 17,4% mehr um als im Vorjahr. Das EBIT stieg von 8,1 auf 10,2 Millionen Euro.

 

Nun strebt der Automobilzulieferer die Umsatzmilliarde an. Meine Schätzung derzeit sind 1,04 Mrd Euro. Umsatz macht Arbeit, nur Gewinn macht Freude, und hier sieht es noch besser aus. Das Ebit ist somit mit plus 56% auf 36 Mio in diesem Quartal angestiegen und das trotz einiger Belastungsfaktoren.

 

Man hatte mit hohen Rohstoffpreisen zu kämpfen, der Wechselkurs lief laut dem Unternehmen genau in die falsche Richtung, und zusätzlich wurde in diesem Quartal noch ein Werk geschlossen. Dennoch erreichte man eine Gewinnmarge von 4,4%, die, sollten diese negativen Sondereffekte im nächsten Quartal ausbleiben, dann sogar noch besser ausfallen könnte.

 

Grammer produziert Sitze, die im Rahmen eines Rahmenvertrages von der Automobilindustrie abgerufen werden. Eine drohende Rezession würde hier für eine Verschnaufpause sorgen können. Allerdings ist die Aktie bereits sehr günstig bewertet. Mit einem KGV 2012e von nur noch 7 und einer Dividendenrendite von 4,75% hat die Aktie m.E. einen Boden gefunden, selbst wenn die Automobilindustrie schleppender läuft. Das Potenzial nach oben ist hier sicher größer als das Risiko nach unten.

 

 

KUKA

 

Im dritten Quartal kletterte der Umsatz von Kuka um 35% auf 369 Mio Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg von 8,3 auf 19,2 Mio Euro. Unterm Strich standen mit neun Millionen Euro wieder schwarze Zahlen nach einem Minus von 0,2 Millionen im Vorjahreszeitraum.

 

Beim Industrierobotter-Hersteller Kuka sind die Auftragsbücher brechend voll, nach neun Monaten hat man schon das Vorjahresniveau getoppt. Das Ergebnis fiel wesentlich besser als erwartet aus, insbesondere die 378 Mio Euro Neuaufträge nach erwarteten 361 Mio Euro, was schon als optimistisch galt.

 

Die Ebit-Marge übersprang erstmals die 5%, was selbst Analysten überraschte. Das Unternehmen profitiert von der boomenden Autoindustrie hier in Europa und in den USA, aber auch in den Schwellenländern, wo man sich mittlerweile ein gutes Standbein aufgebaut hat.

 

Die Aktie ist allerdings nicht so gut aufgestellt, denn die Unternehmens können auch schnell mal Aufträge zurückziehen, wenn sich die Konjunktur eintrübt.

 

Mit einem KGV von 11 und einem Umsatzwachstum nächstes Jahr von um die Null ist die Aktien nicht so günstig bewertet, sodass ich hier noch etwas abwarten würde, ob wir in eine Verschnaufpause laufen.

 

 

==============================================================

06. BEOBACHTETE WERTE ==============================================================

 

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

 

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

 

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titeln aktuelle Anmerkungen erstellt wurden.

 

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen Positionen wird stets über eine Korrelationsanalyse die Risikostreuung berücksichtigt.

 

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „Pos“ steht die Positionsgröße hinsichtlich der gestaffelten Käufe und Verkäufe.

 

Unter i steht zur Information meine Grundtendenz: K-bei Gelegenheit Kaufen, H-Halten, V-bei Gelegenheit Verkaufen, wobei die „Gelegenheit“ sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben wird. Ich habe diese Spalte insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon zu 100% investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

 

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte: Langfristige Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

 

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

 

In der Spalte „Diff.“ können Sie die Entwicklung der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Kauf (sofern in diesem Jahr erfolgt) sehen.

 

 

 

Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrechterhalten.

 

 

 Eine erfolgreiche Börsenwoche,

 take share

 

 Stephan Heibel

Like: 0
Teilen
Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

Mein Heibel-Ticker ist stark diversifiziert und bietet Informationen
...
Rechtlicher Hinweis

Kommentare