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Fragen zu Gaslieferungen belasten Quartalsauftakt


Inflationszahlen für die Eurozone, der Beschäftigungsbericht für die USA, anhaltende Unsicherheit über die Zukunft der Gaslieferungen aus Russland und deren Bezahlmodalitäten – es gibt wichtige Themen und bedeutende Fragen an diesem 1. April. Aber an den Märkten macht sich Erschöpfung breit. Der März hat die Nerven der Anleger strapaziert. Aktuell versuchen die Rentenmärkte ein Niveau zu finden, auf dem sich die Renditen stabilisieren können, während die Aktienmärkte eine gewissen Unschlüssigkeit ausstrahlen. Ähnlich sieht es beim EUR-USD-Wechselkurs aus, der zwar gestern auf ein Vier-Wochen-Hoch kletterte, heute jedoch schon wieder gen Süden tendiert. Wir versuchen uns an einer Bestandsaufnahme.

Das erste Quartal des Jahres 2022 war für die Teilnehmer an den Finanzmärkten sehr anspruchsvoll. Die Agentur Bloomberg hat errechnet, dass es jenseits des Rohstoffbereichs in keiner Anlageklasse möglich war, einen positiven Quartalsertrag zu erzielen. Fünf Prozent Verlust in amerikanischen Aktien war noch das kleinste Übel. Immerhin, nach Kursrückschlägen von teils über 20% haben die Indizes seit Mitte März eine veritable Erholungs-Rallye hingelegt, so dass wir uns aktuell in etwa auf dem Kursniveau von Oktober letzten Jahres bewegen. Zum Quartalswechsel hin ging dieser Erholungs-Rallye jedoch die Luft aus. Gestern verbuchten die maßgeblichen Indizes Verluste im Ausmaß von etwa 1½%, und auch für heute signalisieren die Futures bestenfalls einen gemischten Auftakt im Kassahandel.

An den Rentenmärkten geht das erste Quartal in die Geschichtsbücher ein. Renditeanstiege von 50 Bp (30J Bund) bis zu 160 Bp (2J UST) zogen selten gesehene Verluste in den entsprechenden Anleihe-Indizes nach sich. Die Quartalsbilanz wäre noch trüber ausgefallen, hätte es nicht in dieser Woche eine bemerkenswerte Gegenbewegung gegeben. Die 10J Bund- und Treasury-Renditen handeln heute früh 15-20 Bp unter ihren Anfang der Woche erreichten Spitzenwerten. Man könnte, ähnlich wie bei den Aktienmärkten, auch hier von einer Art Erholungs-Rallye sprechen.

Allerdings gibt es auch Warnungen, es könnte sich bei der plötzlichen Kurserholung am Rentenmarkt nicht nur um eine Gegenbewegung, sondern möglicherweise sogar um einen neuen Trend handeln. Immerhin haben sich die Wachstumsaussichten seit Verschärfung der geopolitischen Lage sichtbar eingetrübt. Die Konsenserwartungen für den diesjährigen BIP-Zuwachs wurden seit Ende Februar ausweislich der Bloomberg-Erhebung in den USA um zwei Zehntel, in der Eurozone um fast einen vollen Prozentpunkt zurückgenommen. Wiederkehrend wird die Gefahr einer Stagflation heraufbeschworen, da gleichzeitig die Inflationsraten in immer neue Sphären vordrangen. Dank der antizipierten konjunkturellen Erholung von der Corona-Pandemie lagen die ursprünglichen Schätzungen für das BIP-Wachstum in diesem Jahr allerdings bei rund 4%, womit die Konjunkturaussichten selbst nach der bisherigen Anpassung der Erwartungen noch bei einem Plus von 3‑3½% liegen. Die Arbeitsmarktdaten für Deutschland wiesen im März den 13ten Monat in Folge einen Rückgang der Arbeitslosigkeit aus, und der heutige Beschäftigungsbericht für die USA sollte abermals die starke Verfassung des amerikanischen Arbeitsmarkts untermauern – aus diesen Daten ist somit noch keine deutliche konjunkturelle Abschwächung ablesbar. Indikatoren für die Stimmung bei den Unternehmen und bei den Verbrauchern haben in den vergangenen ein, zwei Wochen jedoch insbesondere für Deutschland Europa aufgezeigt, wie herausfordernd die kommenden Monate werden könnten. Unserer Einschätzung nach wäre es aber zu voreilig, um an den Rentenmärkten eine Konjunkturabschwächung einzupreisen, die ausgeprägt genug wäre, um die in Aussicht gestellte geldpolitische Normalisierung durch die EZB oder gar den Zinsanhebungszyklus der Fed ernsthaft infrage zu stellen. Insofern dürfte auch der Rückgang der Bund- und Treasury-Renditen in den vergangenen Tagen nicht der Beginn eines längeren Abwärtstrends, sondern lediglich eine Gegenbewegung zu den zuvor parabolisch angestiegenen Renditen gewesen sein. Heute früh sehen wir denn auch eine „Gegenbewegung zur Gegenbewegung“, wobei die Treasury- und Bundrenditen wieder um 5-6 Bp nach oben tendieren.

Sobald die heutigen Inflations- und Arbeitsmarktdaten verarbeitet sind, gilt der Fokus der Frage, wie groß die Gefahr eines Gaslieferstopps aus Russland vor dem Hintergrund der unklaren Zahlungsmodalitäten einzuschätzen ist. Insgesamt dürfte die daraus resultierende Unsicherheit die Anleger wohl eher dazu veranlassen, mit einer zurückhaltenden Positionierung in das erste Aprilwochenende gehen zu wollen…

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Der Beitrag Fragen zu Gaslieferungen belasten Quartalsauftakt erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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