Gold: In Welche Richtung bricht der Preis aus?

Lieber Leser,

der Goldpreis schwächelt im Zuge der Veröffentlichung des FOMC-Protokolls. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsanstieges im Juni ist aktuell wieder leicht gestiegen und beträgt gemäß dem Terminmarkt 83 %. Damit erholt sich auch der US-Dollar leicht und der Euro fällt. Eins, was wir in den letzten beiden Jahren immer wieder gelernt haben, ist, dass der Goldpreis vor allem kurzfristig auf zu erwartende höhere Zinsen negativ reagiert.

Realzinsen bestimmen den Goldtrend

Längerfristig aber spielen Erwartungen an Realzinsen (Zinsen minus Inflation) beim Goldpreis eine größere Rolle. Steigt die Realrendite, weil der Zins steigt und die Inflation fällt, ist das eher schlecht für den Goldpreis. Aktuell kann das zwar kurzfristig der Fall sein, da die Inflation zuletzt wieder nachgeben musste. Insgesamt bewegt sich die Inflation jedoch nach oben, wenn auch mäßig. Allerdings steigen auch die Zinsen nur mäßig. Das unterstützt den Goldpreis auf der anderen Seite. Quintessenz des Ganzen: Der Goldpreis bewegt sich mehr seitwärts als in eine klare Richtung.

Markttechnischer Ausbruch?

Aus der markttechnischen Perspektive sieht die Lage ähnlich wie beim Silberpreis aus. Beide bewegen sich seit geraumer Zeit innerhalb des zulaufenden Dreiecks, womit unsere Prognose, die wir vor ein paar Monaten aufgestellt haben, weitestgehend eingetroffen ist. Aktuell werden wir jedoch zuversichtlicher für den Goldpreis. Dieser hat im Gegensatz zum Silberpreis den 200-Wochendurchschnitt erneut überschritten und wäre zum technischen Ausbruch nach oben hin näher als nach unten. Das potentielle Ausbruchsniveau liegt unserer Meinung nach bei 1.280 US-Dollar je Feinunze.

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