Gold: bloß keine Panik?

Robert Sasse: Herr Kauder, zuletzt hat es beim Goldpreis einen Rücksetzer gegeben. Läuten jetzt auch bei den Besitzern von Aktien der Minenbetreiber die Alarmglocken?

Ethan Kauder: Ich würde anstelle der Anleger noch nicht in Panik verfallen. Zwar lässt sich die Abhängigkeit der großen Minenbetreiber vom Goldpreis nicht leugnen. Blickt man jedoch auf die vergangenen Jahre zurück, so lässt sich mit einer ziemlichen Regelmäßigkeit feststellen, dass im Monat September die Erträge der Aktionäre immer nach unten gehen. Doch gerade beim Goldpreis ist eine entgegengesetzte Tendenz zu beobachten, wie die Experten von Hulbert Ratings herausgefunden haben. Denn der Preis des Edelmetalls steigt im September durchschnittlich um 2,2%.

Robert Sasse: War nach dem Anstieg, der in der ersten Jahreshälfte ja teilweise recht steil verlief, nicht auch eine Konsolidierungsphase zu erwarten?

Ethan Kauder: In gewisser Weise ja. Wie wir alle wissen, hat der Dax ja einen denkbar schlechten Jahresstart hingelegt, sogar den schlechtesten seines Bestehens. Dann kommen auch noch die niedrigen Zinsen dazu. All das hat mit zum Anstieg des Goldpreises geführt. Mittlerweile hat sich der Dax wieder stabilisiert. Dennoch ist ein Ende der Niedrigzinspolitik der EZB nicht abzusehen. Es liegt daher auf der Hand, dass viele Banken ihre Goldreserven weiter aufstocken werden. Und das kann für den Goldpreis eigentlich nichts Schlechtes bedeuten.

Robert Sasse: Im Juli hätte der Goldpreis ja fast den Widerstand bei 1.375 Dollar durchbrochen. Gehen sie davon aus, dass ein Durchbruch dieses Widerstandes noch in dieser zweiten Jahreshälfte erfolgen kann?

Ethan Kauder: Das ist nicht auszuschließen. Auf jeden Fall wird es zu einem Fortgang der Rallye kommen, wenn dieser Bereich durchbrochen wird.

Robert Sasse: Bitte werfen Sie zum Abschluss des Gespräches doch noch einen Blick auf die Aktien der wichtigsten Minenbetreiber.

Ethan Kauder: Wenn man sich die Aktienkurse der wichtigsten börsennotierten Goldhersteller seit dem Jahreswechsel ansieht, haben wir es mit deutlichen Gewinnen zu tun. Am besten steht Yamana Gold da mit einem Gewinn von gut 145%. Kurz dahinter folgt Barrick Gold, deren Aktie fast um 140% geklettert ist. Und es gibt noch drei andere Goldhersteller, deren Anleger sic h ebenfalls über einen Gewinn von mehr als 100% freuen können, nämlich Kinross Gold, AngloGold Ashanti und Newmont Mining.

Robert Sasse: Herr Kauder, vielen Dank für das Gespräch.

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