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In den USA wird nun eine 100 Bp-Zinsanhebung diskutiert


Nach dem 9,1%-Anstieg in der amerikanischen Inflationsrate steht für die Fed Ende dieses Monats plötzlich sogar eine Zinsanhebung um einen vollen Prozentpunkt zur Diskussion. Gleichzeitig dämpfen zunehmende Zinssenkungserwartungen für das kommende Jahr den Anstieg der 10-jährigen UST-Rendite. Eine Serie von US-Datenveröffentlichungen heute dürfte die Spekulationen über das Ausmaß der nächsten Fed-Zinsanhebung hochhalten. Derweil kann der Start in die Quartalsberichtssaison als eher enttäuschend bezeichnet werden, während Italien in einer Regierungskrise steckt.

Der Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten bleibt hoch. Am Mittwoch wurde für den Monat Juni eine Inflationsrate von 9,1% ausgewiesen, was oberhalb aller Erwartungen lag. Auch die gestern veröffentlichten Produzentenpreise stiegen mit 11,3% ggü. Vj. deutlich kräftiger an als erwartet. Seit Veröffentlichung dieser Zahlen wird in den USA sogar die Möglichkeit einer Leitzinsanhebung um 100 Basispunkte auf dem nächsten FOMC-Treffen am 26./27. Juli spekuliert. Die Bank of Canada hatte in dieser Woche die Marktteilnehmer mit einem solchen Zinsschritt überrascht, und auch einige Fed-Vertreter äußerten sich in diese Richtung. Der US Dollar erhielt weiteren Rückenwind, wodurch der EUR-USD-Wechselkurs am Mittwoch zunächst auf und am Donnerstag kurzzeitig sogar unter die Parität rutschte.

Bemerkenswert war die Reaktion des Treasury-Marktes auf diese Entwicklungen: Die 2J-Rendite stieg zwischenzeitlich um gut 20 Bp, während die 10J-Rendite nach kurzzeitigen Ausschlägen letztlich unverändert um die Marke von 2,95% pendelte. Zeitweise lag die 2J-Rendite um 27 Bp über der 10J-Rendite, die Zinskurve in den USA war damit so stark invertiert wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Gestern ebbten die 100-Bp-Spekulationen dann etwas ab, was die 2J-Rendite drückte und die Kurveninversion auf 17 Bp reduzierte. Die Stabilität der 10J-Rendite knapp unterhalb der 3%-Marke resultiert mutmaßlich aus gleichzeitig anziehenden Zinssenkungserwartungen für das kommende Jahr. Die Geldmärkte preisen mittlerweile drei Zinssenkungsschritte um jeweils 25 Bp für das Jahr 2023 ein. Im Zusammenspiel aus der Erwartung kräftigerer Zinsanhebungen in diesem und stärkerer Zinssenkungen im nächsten Jahr erscheint die 10J UST-Rendite gedeckelt. Ein erneuter Renditeanstieg bis auf 3,50%, dem Hoch von Mitte Juni, wird damit zunehmend unwahrscheinlicher. Am Geldmarkt verzeichnete der 3M USD Libor gestern den stärksten Tagesanstieg seit 2008. Im Zuge der Zinsanhebungsspekulationen stieg der Interbankensatz um gleich 22,8 Bp auf 2,74%.

Auch hierzulande sorgte der Geldmarkt für Schlagzeilen: Der 3M Euribor-Satz wurde gestern 5,4 Bp höher fixiert. Bei exakt 0,002% lag dieser erstmals seit dem Jahr 2015 wieder im positiven Bereich. Auslöser hierfür waren aber nicht zunehmende Leitzinsanhebungserwartungen, sondern schlicht die Tatsache, dass wir uns mit jedem Tag den Zinsanhebungen durch die EZB nähern und der Dreimonats-Zeitraum dieses Zinssatzes damit einen längeren Zeitraum mit höheren Leitzinsen umfasst. Die EZB wird in der kommenden Woche aller Voraussicht nach ihren Leitzins um 25 Bp auf dann ‑0,25% anheben. Das Umfeld für diese erste Zinsanhebung seit über zehn Jahren könnte anspruchsvoller nicht sein. Die Inflationsrate liegt oberhalb von 8%, die Konjunkturaussichten trüben sich zusehends ein, eine Fortsetzung der Gaslieferungen aus Russland steht in Frage und in Italien ist es zu einer Regierungskrise gekommen. Die 5-Sterne-Partei verweigerte der Regierungskoalition in einer wichtigen Abstimmung ihre Unterstützung, woraufhin Mario Draghi seinen Rücktritt vom Amt des Premierministers ankündigte. Sein Ersuchen wurde gestern Abend vom Staatspräsidenten Sergio Mattarella jedoch zurückgewiesen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist unklar, welchen Ausgang die Entwicklungen in Rom nehmen werden. An den Staatsanleihemärkten führten sie bereits zu einer spürbaren Ausweitung der Renditeaufschläge für italienische BTPs um rund 20 Bp auf 220 Bp m 10-jährigen Laufzeitbereich.

Der heutige Tag steht aber ganz im Zeichen weiterer Konjunkturdaten aus den USA. Wir bekommen die Einzelhandelsumsätze für Juni, die vor allem infolge des Anstiegs der Benzinpreise in kräftiges Plus aufweisen, im Detail aber eher schwach ausfallen dürften. Außerdem gibt es noch Daten zur Industrieproduktion im Juni. Die Anleger warten daneben auf zwei Indikatoren zu den Inflationserwartungen. Zum einen die monatliche Veröffentlichung der University-of-Michigan-Umfrage, und zum anderen ein Index, welcher über zwanzig Indikatoren zu den Inflationserwartungen aggregiert und vierteljährlich von der Fed berechnet und veröffentlicht wird. Auch diese Daten werden Einfluss auf die Entscheidung der Fed nehmen, in zwei Wochen den Leitzins um 50 Bp, um 75 Bp oder sogar um 100 Bp anzuheben…

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Der Beitrag In den USA wird nun eine 100 Bp-Zinsanhebung diskutiert erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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