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Inflation: Ein fast vergessenes Thema kehrt zurück


Lieber Investor,

die Inflation galt in den vergangenen Jahren als besiegt. Nicht sie, sondern die Deflation wurde als die zentrale Bedrohung erlebt und von den Notenbanken mit viel Geld aus dem Nichts bekämpft. Doch nun mehren sich die Zeichen, die auf eine Trendumkehr hindeuten. Noch wirken die Indizien, die für eine Trendwende sprechen, eher zart und unspektakulär. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass der Wandel, wenn er denn kommt, sich auf einem ausgesprochen niedrigen Niveau vollziehen wird, sodass kleine nominale Veränderungen schon ausreichen, um gravierende prozentuale Umschwünge auszudrücken. Man kann sich im Moment trefflich darüber streiten, ob der zu beobachtende Anstieg der Inflation nachhaltig ist. Wirklich dramatisch wirken die Zahlen auf den ersten Blick nicht. In den USA bewegt sich die Inflationsrate langsam wieder in Richtung zwei Prozent. Da hier eigentlich das sogenannte „Preisstabilitätsziel“ der meisten westlichen Notenbanken liegt, müsste ja im Grunde alles in Ordnung sein. Ist es aber nicht, denn wer gibt den Zentralbanken die Gewähr, dass die Inflation bei exakt zwei Prozent stoppt? Sie wird dies gewiss nicht tun, wenn die Zinsen weiterhin so niedrig sind wie im Augenblick. Das heißt, die Notenbanken müssen entweder reagieren und die Zinsen wieder anheben oder aber sie verändern die Zinssätze nicht und nehmen die Gefahr in Kauf, dass ihnen die Inflation mittelfristig aus dem Ruder läuft.

Der Handlungsbedarf wächst

Weder die eine noch die andere Variante dürfte geeignet sein, in Notenbankkreisen Freude auszulösen. Eine Inflationsrate selbst im Bereich knapp unter zwei Prozent zwingt die Notenbanken dazu, die Zinsen mindestens wieder auf ein Prozent steigen zu lassen. Selbst dann würde man mit der Gefahr der Inflation noch immer sehr locker und unbekümmert umgehen.Realistischer wäre in diesem Fall eine Zinsspanne von 1,5 bis 2,0 Prozent. Damit könnte man eine ähnlich hohe Inflation gut im Zaun halten. Der Abstand der Zinsen zur Inflationsrate darf folglich nicht zu gering sein und muss daher ggf. kontinuierlich angepasst werden. Fraglich ist jedoch, ob die Schuldner mit dieser Situation wirklich zurechtkommen werden. Schuldner, die über eine langfristige Zinsbindung verfügen, sind im ersten Moment fein raus. Allerdings ist nicht jeder Kreditvertrag mit einer derartigen Bindung versehen und für neue Kredite gilt ohnehin der aktuelle Zinssatz. Er wird den Schuldnern recht schnell eine gewisse Zurückhaltung abverlangen.Insbesondere die stark verschuldeten Länder und Kommunen dürften bei steigenden Zinssätzen schnell Probleme bekommen. Der Zinsdienst für die in der Vergangenheit aufgenommenen Schulden wird deutlich teurer und die Möglichkeit neue Schulden aufzunehmen, ist ebenfalls begrenzt, weil viele öffentliche Schuldner die wirtschaftlich vertretbare maximale Schuldenhöhe längst erreicht bzw. sogar schon überschritten haben.

Wirtschaftliche Vollbremsung mit anschließender Deflation?

Auch die Unternehmen werden sich mit deutlich steigenden Aufwendungen für ihren Schuldendienst konfrontiert sehen. Angesichts der nicht gerade üppigen Margen dürfte selbst ein moderater Anstieg der Zinsen um einen Prozentpunkt viele Kalkulationen ins Wanken bringen, denn viele Schuldner werden quasi über Nacht mit einer Verdopplung ihrer Zinslasten fertig werden müssen. Der Kampf um das ebenfalls weniger locker sitzende Geld der Kunden könnte über eine scharfe Preisschlacht ausgetragen werden. Diese wird den Anstieg der Inflation zwar wieder etwas bremsen, entscheidend dürfte aber sein, wie sich die Energie-, Miet- und Lebensmittelpreise weiterentwickeln werden. Ein starker Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität würde nicht nur Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gefährden. Auch die Vermögenspreise werden durch einen erneuten Anstieg der Inflationsraten stark beeinflusst. Bei den Anleihen sind starke und vor allem schnelle Kursverluste zu befürchten. Das hohe Niveau der Immobilienpreise wird sich trotz steigender Inflation ebenfalls kaum halten lassen. In den vergangenen Jahren haben die Käufer, das Geld, das sie für den Zinsdienst gespart haben, durch die Anstiege der Immobilienpreise wieder verloren. Kehrt sich dieser Effekt bei einer Zinsanhebung um, so ist zu erwarten, dass dem durchschnittlichen Käufer das, was er an Zinsen mehr bezahlen muss, für den Ankauf der Immobilie fehlen wird.

Auch die Anleger müssen umdenken

Auch die Aktienkurse sollten schnell unter die Räder kommen. Sie bekommen gleich aus zwei Richtungen Druck. Zunächst einmal ist ein Crash am Rentenmarkt noch nie spurlos am Aktienmarkt vorbeigegangen. So sollte es auch dieses Mal sein. Hinzu kommt, dass die Gewinne der Unternehmen sinken werden. Entscheidend dürfte aber sein, dass das billige Notenbankgeld nach einer Reihe von Zinserhöhungen als Kurstreiber nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Aktien, die mit diesem Geld gekauft worden sind, werden vermutlich schnell wieder verkauft, was in einen starken und vor allem lang anhaltenden Druck auf den Aktienmarkt münden sollte. Die bislang so beliebten dividendenstarken Aktien dürften an Zuspruch verlieren, denn für die Firmen wird es schwieriger, bei schwindenden Margen gleich oder ähnlich hohe Dividenden wie in den Vorjahren zu verdienen. Der Fokus der Anleger könnte sich deshalb mittelfristig von den eher defensiven Titeln hin zu den zyklischen Aktien verschieben, weil diese von einem erneuten Aufschwung als Erste profitieren. Auch Gold und Silber sollten in einer ersten Phase mit Verlusten zu kämpfen haben. Viele Anleger werden den beiden Edelmetallen eine geringere Attraktivität zusprechen, weil die Zinsen wieder steigen und Gold und Silber bekanntlich keine Zinsen bringen.

Eine goldene Gelegenheit

Das ist natürlich viel zu kurz gedacht, denn die Risiken unseres Finanzsystems sind mit einem Zinsanstieg nicht aus der Welt. Im Gegenteil: Sie nehmen sogar weiter zu und der systemische Druck steigt sogar noch. Von daher besteht auch kein Anlass eine bestehende Edelmetallabsicherung aufzulösen und Gold und Silber zu verkaufen, nur weil die Zinsen um einen oder zwei Prozentpunkte steigen. Es wird allerdings eine Zeit lang dauern, bis die Masse der Anleger diese Korrelation erkennt und wieder entsprechend handelt. Für den Goldpreis bedeutet dies, dass er bei steigenden Zinsen zunächst fallen und erst mit einem gewissen Zeitverzug auf die gestiegene Inflationsrate reagieren wird. Das sollte Sie als Goldanleger nicht weiter beunruhigen, denn abgerechnet wird bekanntlich immer zum Schluss und ihre wahre Stärke werden Gold und Silber erst in dem Moment ausspielen, in dem die inhärenten Schwächen unseres Finanzsystems sich nicht mehr verheimlichen lassen und von jedem, aber auch wirklich jedem, als solche erkannt werden. Wann dieser Punkt erreicht sein wird, ist schwer zu sagen. Klar ist derzeit nur, dass er kommen wird und dass Preistäler, die bis zu diesem Tag kommen werden, für einen Goldanleger nichts anderes als gute Nachkaufgelegenheiten sind.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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