Innogy & RWE: Was hat man sich bei dieser Investition bloß gedacht?

Liebe Leser,

sieht so die Zukunft des Stromriesen RWE aus? Die ausgegliederte Tochter innogy hat sich an der Finanzierung eines Start-ups beteiligt. So weit, so gut. Doch die Branche ist dann doch recht, nun ja, „bemerkenswert“. Es handelt sich um ein Unternehmen aus dem Umzugsgewerbe. Was, bitte schön, hat man sich bei diesem Investment gedacht?

Hoffnung auf neue Kunden

Die Firma heißt Move24 und verspricht, dass sich der komplette Umzug zukünftig übers Internet abwickeln lässt – zumindest die Buchung. Der zuständige innogy-Manager Matthias Engel beschreibt die Gründe für die Beteiligung wie folgt: „Dass wir uns als innogy, als großer europäischer Energieanbieter an einem führenden Online-Umzugsspezialisten wie Move24 beteiligen, entspricht unserer konsequenten Fokussierung auf den Kunden. Move24 ist ein vielversprechendes Startup im Online-Umfeld mit starken Partnern und großen Wachstumschancen und somit ein wichtiges Investment in unserem Portfolio.“

Move24 hat bei der aktuellen Finanzierungsrunde insgesamt 13 Mio. Euro eingesammelt. Wie hoch der Anteil von inngoy ist, blieb unklar. Außer dem Energiekonzern sind auch noch Holtzbrinck, Piton Capital, Cherry Ventures und DN Capital mit an Bord. Das Geld wird für den internationalen Ausbau der Plattform eingesetzt. Das Unternehmen will seine Dienste in mehreren Ländern in West- und Zentraleuropa anbieten.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Ich vermute mal, innogy stellt sich die Sache wie folgt vor: Ein Kunde bucht seinen Umzug. Da der Kunde umzieht, braucht er in der Regel einen Stromanschluss bzw. kann sich einen neuen Anbieter aussuchen. Die Internetplattform spielt ihm die Angebote von innogy ein, und zwar möglichst exklusiv. Es ist sicherlich löblich, dass der Konzern neue Wege der Kundenakquise in einem hart umkämpften Markt geht. Aber wenn man in Zukunft nur auf solche eher kleinteiligen Nischen setzt, heißt das Firmenmotto alsbald: „Und mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“.

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