Intesa Sanpaolo: Risikovorsorge lässt Gewinne schmelzen

Lieber Leser,

das italienische Kreditinstitut Intesa Sanpaolo hat wegen einer höheren Risikovorsorge Einbußen beim Gewinn hinnehmen müssen. Wie die größte Filialbank Italiens mitteilte, reduzierte sich der Überschuss im zweiten Quartal um 4 Prozent auf 901 Mio. Euro. Die Großbank hatte höhere Rückstellungen wegen notleidender Kredite gebildet. Mit den Zahlen wurden dennoch die Erwartungen der Analysten übertroffen und auch im Vergleich zur italienischen Konkurrenz hat man sich gut aus der Affäre ziehen können.

Im gesamten Bankensektor Italiens schlummern faule Kredite im Umfang von schätzungsweise 360 Mrd. Euro. Besonders dramatisch stellt sich dabei die Lage bei Monte Dei Paschi dar. Das Finanzinstitut gilt als die älteste existierende Bank der Welt. Beim jüngsten Stresstest für Europas Banken schloss sie ein weiteres Mal am schlechtesten ab. Um wieder auf die Beine zu kommen, wurde nun ein Sanierungsplan vorgelegt. Neben einer Kapitalerhöhung um 5 Mrd. Euro sollen ausfallbedrohte Darlehen im Volumen von knapp 28 Mrd. Euro weiterveräußert werden. Dem Vernehmen nach gibt es mehrere Investoren, die bereit sind Kredite von rund 9 Mrd. Euro zu übernehmen. Als mögliche Abnehmer gelten die Beteiligungsgesellschaften KKR und Apollo Global Management.

Intesa Sanpaolo rechnet damit, dass im eigenen Kreditgeschäft im nächsten Jahr weniger Rückstellungen gebildet werden müssen. Zudem geht das Institut von einer Entspannung in der italienischen Finanzbranche aus.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse