Ist Facebook ein Vorbote für den gesamten Aktienmarkt?

Lieber Leser,

auch eine Woche nach Veröffentlichung der sehr guten Zahlen für das 3. Quartal 2016, hier wurde ein Gewinnanstieg von wahnsinnigen 166 % verkündet, sind die Anleger von Facebook nicht (mehr) überzeugt, gehen weiter auf Distanz und meiden die Aktie.

Schnelles Wachstum ist kaum zu halten

Vielleicht liegt es auch an den Warnungen von Mark Zuckerberg selbst, dass das zukünftige Wachstum sich deutlich verlangsamen wird. Vielleicht sind es die Meldungen rund um Whatsapp, als bekannt wurde, dass der Messenger von europäischen Kunden zunächst keine Daten an Facebook weiterleitet und so natürlich unzählige Datensätze fehlen, von denen Facebook ja schließlich seinen Umsatz und letztendlich seinen Gewinn realisiert.

Die Aktie erfuhr einen Tag nach der US-Wahl einen herben Rückschlag. Am 10. November ging der Kurs zeitweise unter dem fünfthöchsten Umsatz in diesem Jahr um 6,42 % in die Knie. Zum Handelsende schmolz der Verlust zwar auf unter 2 % zusammen, doch charttechnisch hat sich die Lage damit weiter zugespitzt.

Charttechnische Warnsignale mehren sich

Zum Einen wurde der steigende Keil, in dem sich die Aktie in den letzten drei Jahren hoch geschaukelt hat, nach unten verlassen. Zum Anderen hat sich nach Elliott Wave ein 5-teiliger Abwärtsimpuls gebildet. Zusammen könnten diese beiden Ereignisse nun ein deutliches Warnsignal nicht nur für Facebook bedeuten. Die Aktie könnte ab jetzt den Rückwärtsgang antreten und sich mittel- und langfristig bei ca. 70 USD einfinden.

Facebook erzeugt Divergenz

Facebook ist mittlerweile so groß und bedeutend, dass das Unternehmen eine Art Gradmesser für den Zustand der Aktienmärkte, speziell dem Technologie-Index Nasdaq, geworden ist. Am 10. November geschah hier etwas sehr ungewöhnliches. Während der Dow Jones neue Rekordhochs erklomm und 1,17 % stieg, macht der Nasdaq 100 genau das Gegenteil und fiel um 1,62 %! Anleger, die weiterhin an die Facebook-Story glauben, sollten aus den genannten Gründen ihre Aktien ab jetzt gut absichern und Trendwendesignale ernst nehmen.

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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse