Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Ist der Aktienkauf auf Kredit ein gefährliches Spiel?


 


image.png 84.07 KB
Bild: https://unsplash.com/de/fotos/eine-nahaufnahme-des-bildschirms-eines-mobiltelefons-osWDvhPlGLU 

Aktien kann man auch auf Kredit kaufen. Diese Methode, auch als Margin-Handel bekannt, kann erhebliche Gewinne mit sich bringen, birgt jedoch auch das Potenzial für katastrophale Verluste. In diesem Artikel soll daher über Chancen und Risiken des Margin-Handels aufgeklärt werden.

Ein riskanter Trend


Der Aktienkauf auf Kredit ist keineswegs eine Neuheit, aber er hat in letzter Zeit an Popularität gewonnen. Grundsätzlich ermöglicht diese Methode Investoren, sich Geld zu leihen, um damit zusätzliche Aktien zu erwerben. Dabei hinterlegt man nur eine kleine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, und bekommt dafür einen Kredit.

Der potenzielle Vorteil liegt in der Hebelwirkung: Mit geliehenem Geld können größere Positionen eingegangen werden, was beim Anstieg der Aktienkurse zu überproportionalen Gewinnen führt. Der Broker, der den Kredit zur Verfügung stellt, ist dabei der Kreditor und der Handelnde der Debitor (Debitor - Definition und Erklärung).

Nennenswerte Vorteile:

●      Potenzielle Überrenditen durch Hebelwirkung.
●      Zugang zu größeren Investitionsvolumina.
●      Nutzung niedriger Zinsen.

Allerdings sollte der Enthusiasmus durch ein solides Verständnis der inhärenten Risiken gedämpft werden.


Die Schattenseiten des Margin-Handels

Was viele oft übersehen, sind die erheblichen Risiken, die mit der Kreditfinanzierung von Aktientransaktionen einhergehen. Ein plötzlicher Kursverfall kann schlagartig hohe Verluste hervorrufen und in extremen Fällen auch zum Totalverlust führen.

●      Achtung: Betrugsmasche im Zusammenhang mit Margin-Handel.

Dass man Verluste über das eingesetzte Kapital hinaus erleidet, muss man hingegen nicht mehr fürchten. Denn die sogenannte Nachschusspflicht wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht für Privatanleger verboten und dies gilt für alle Broker innerhalb der EU.


Erhebliche Risiken:

●      Potenzielle Verluste bis zum Totalverlust.
●      Abhängigkeit von der Kursentwicklung und Marktvolatilität.

Die Rolle der Broker und Regulierungen

Broker stellen das erforderliche Kapital zur Verfügung und legen die Bedingungen für den Margin-Handel fest. Während in der Vergangenheit der Zugang zu Margin-Konten überwiegend vermögenden Personen vorbehalten war, eröffnen immer mehr Discount-Broker diese Möglichkeit auch für Kleinanleger. Dies wirft berechtigte Fragen hinsichtlich der Regulierungen und Sicherheit auf.


In vielen Ländern haben Aufsichtsbehörden bereits Maßnahmen eingeführt, um exzessive Risiken einzudämmen. Dazu zählen beispielsweise Mindestanforderungen an Eigenkapital oder Beschränkungen der Hebelwirkung. Als Privatanleger ist man zudem, wie eben erwähnt, vor der Nachschusspflicht geschützt.


Psychologische Aspekte und Investorenverhalten

Jedoch sind nicht nur die regulatorischen Bestimmungen entscheidend, sondern auch das Verhalten der Investoren selbst. Der psychologische Druck, der unter Margin-Handel entstehen kann, sollte keineswegs unterschätzt werden.


Die Aussicht auf hohe Gewinne kann den rationalen Entscheidungsprozess nämlich stark beeinflussen und zu impulsiven Handlungen führen.


Häufig beobachtete Verhaltensweisen:

●      Übermäßige Risikobereitschaft aufgrund von Gier.
●      Panikverkäufe bei fallenden Kursen.
●      Kurzfristige Denkweisen und mangelnde Diversifikation.

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Margin-Handel eine erhebliche emotionale Belastung darstellen kann. Erfahrene Investoren betonen deshalb die Notwendigkeit eines soliden Risikomanagements und der strikten Einhaltung von Investmentstrategien.


Hierbei spielt insbesondere die Diversifikation des Portfolios eine wesentliche Rolle. Gerade in volatilen Märkten kann eine breit gestreute Anlage einen gewissen Puffer bieten und das Risiko mindern.


Mit Bedacht vorgehen

Inmitten der ständigen Aufs und Abs der Märkte kann es schwierig sein, einen klaren Kopf zu bewahren. Beim Kauf von Aktien auf Kredit ist Vorsicht jedoch besonders wichtig.


Obwohl die Möglichkeiten verlockend sein können, sind klare Regeln und eine disziplinierte Herangehensweise unverzichtbar. Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse, kontinuierliche Marktbeobachtung und gegebenenfalls der Rat von Finanzexperten sollten immer berücksichtigt werden.


Zurücklehnen oder Handeln?

Wie so oft im Leben gibt es auch hier kein „one-size-fits-all“. Jede Anlagestrategie sollte individuell auf die finanziellen Ziele, das Sicherheitsbedürfnis und den Kenntnisstand des Investors abgestimmt sein. Ob der Margin-Handel einen Platz im persönlichen Portfolio haben sollte, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die stets sorgfältig bewertet werden müssen.


In der abschließenden Betrachtung bleibt festzuhalten, dass der Margin-Handel interessante, jedoch auch hochriskante Möglichkeiten bietet. Potenzielle Investoren müssen sich der damit einhergehenden großen Verantwortung bewusst sein und alle relevanten Aspekte gründlich analysieren. Nur so kann der schmale Grat zwischen Chance und Risiko verantwortungsvoll beschritten werden.

 
 
 
Like: 0
Teilen

Kommentare