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Kein Gas, kein Sommerloch


Null. So viel Gas fließt seit heute früh durch Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland. Planmäßig soll die Pipeline nun zehn Tage lang im Wartungsmodus verbleiben. Ob und wie viel Gas Russland anschließend durch die Pipeline schickt, wird für den weiteren Ausblick (Wachstum, Inflation, Märkte) von entscheidender Bedeutung sein. Ebenfalls weitreichende Auswirkungen dürften in dieser Woche die Daten (US-Inflationsrate, China BIP-Wachstum), der Beginn der Quartalsberichtssaison in den USA und die heute vorgelegte Tarif-Forderung der IG Metall für die 3,8 Millionen Angestellten in der Metall- und Elektroindustrie sein. Die Märkte begegnen diesen Ereignissen aus einer Position der Schwäche heraus, die Aktien-Futures deuten zum Wochenauftakt steil nach unten.

Eigentlich wollten Deutschland und Europa die Gasvorräte ja aufbauen, um für die Heizsaison im Winter gewappnet zu sein. In den vergangenen Tagen sind die Lagerbestände allerdings leicht zurückgegangen. Durch Nord Stream 1 wird ab heute wegen turnusmäßiger Wartungsarbeiten für rund zehn Tage kein Gas nach Europa strömen. Die große Frage ist, ob und wie viel Gas anschließend von Russland nach Deutschland strömen wird. Möglicherweise erfahren wir dies am Morgen des 22. Juli – wenige Stunden nachdem die Europäische Zentralbank mutmaßlich ihre erste Leitzinsanhebung verkündet haben wird. Nach herrschender Meinung würde ein Gaslieferstopp die Wachstumsaussichten erheblich eintrüben und den Inflationsdruck zumindest kurzzeitig kräftig anschieben.

Seit die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 am 14. Juni reduziert wurden, ist der Börsenpreis für Gas um bis zu 125% gestiegen. Erst am vergangenen Freitag sahen wir die erste Kurskorrektur nach unten, als der Benchmark-Kontrakt um rund 8% von 185 auf 169 EUR/MWh fiel. Auch heute früh geben die Notierungen zunächst etwas nach. Auch die Strompreise sind seit dem 14. Juni kräftig angestiegen, der entsprechende Benchmark-Kontrakt kletterte in der Spitze um fast 70%. Auch hier gab es am vergangenen Freitag erstmals etwas Entspannung und einen Preisrückgang um rund 5%. Während Gas- und Strompreise den Inflationsdruck also hoch halten, kommt vom Rohöl und von den Lebensmittelpreisen etwas Entlastung. Der Preis für Brent ist seit dem 14. Juni – selbst unter Berücksichtigung des schwachen Euro – um mehr als 10% zurückgegangen. Und am Freitag berichteten die Vereinten Nationen, dass der von ihnen berechnete Lebensmittelpreisindex im Juni um 2,3% und damit den dritten Monat in Folge leicht zurückgegangen ist. Heute will die IG Metall verkünden, mit welcher Lohnforderung sie in die diesjährige Tarifrunde einsteigen will.

Wenn es um Inflationsraten geht, gehören die Schlagzeilen in dieser Woche jedoch den USA. Am Mittwoch werden die Verbraucherpreisdaten für den Monat Juni veröffentlicht. Die Tankstellenpreise stiegen vergangenen Monat auf ein Rekordhoch. Vor allem deshalb erwarten der Konsens und auch wir einen Anstieg im CPI um 1,1% im Vergleich zum Vormonat, was die Jahresrate auf ein neues Hoch von 8,8% hieven dürfte. Zwar sind die Benzinpreise in den USA in den letzten Wochen wieder zurückgegangen, dennoch sprechen sich immer mehr Fed-Vertreter für eine weitere Anhebung um 75 Basispunkte aus, wenn der Offenmarktausschuss am 26./27. Juli zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt. In den Geldmärkten ist ein solcher Schritt derzeit voll eingepreist.

Neben den Preisdaten bekommen wir Ende dieser Woche eine Reihe weiterer US-Daten, welche Einfluss auf die mittelfristigen Leitzinserwartungen nehmen könnten. Am Freitag stehen die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, zur Industrieproduktion, zur Verbraucherstimmung und zu den Inflationserwartungen im Rahmen des University-of-Michigan-Reports auf dem Kalender. Auf Mikro-Ebene warten die Anleger sehr gespannt auf die Geschäftsberichte und Ertragsaussichten der Unternehmen. Mit dem morgigen Tag beginnt in den USA quasi-offiziell die Quartalsberichtssaison. Am Donnerstag und Freitag werden dann bereits etliche Großbanken ihre Zahlen vorlegen. Abgerundet wird die ereignisreiche Woche am Freitag durch voraussichtlich sehr schwache BIP-Zahlen Chinas für das zweite Quartal.  Von einem Sommerloch an den Märkten sind wir folglich meilenweit entfernt…

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Der Beitrag Kein Gas, kein Sommerloch erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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