Kontron: Diese Entlassung wirft Fragen auf
Lieber Leser,
die Gewinnwarnung, die Kontron am 15. Juli veröffentlichen musste, hatte nur zehn Tage später drastische Folgen für den Vorstand des Unternehmens. Sowohl der Vorstandschef Rolf Schwirz als auch das Vorstandsmitglied Andreas Plikat mussten auf Beschluss des Aufsichtsrats ihren Hut nehmen.
Nachfolger aus dem Aufsichtsrat
Der Nachfolger von Rolf Schwirz entstammt pikanterweise dem Gremium, das ihn abgewählt hat. Der vormalige Aufsichtsratsvorsitzende Sten Daugaard übernimmt mit sofortiger Wirkung das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Sein Ex-Kollegen aus dem Aufsichtsrat stehen ihm als eine Art beratende „Task Force“ zur Seite. Dr. Thomas Riegler, bisher Finanzbereichsleiter, rückt auf die vakante Position von Andreas Plikat in den Vorstand auf.
Die Entlassung wirft Fragen auf
Seltsam an der Angelegenheit ist allerdings, dass der Konzern an der im Frühjahr 2015 beschlossenen strategischen Neuausrichtung festhalten will. Dieser Umstand wird natürlich Fragen zu den Hintergründen der Entlassungen aufwerfen. Haben Schwirz und Plikat als Führungspersönlichkeiten versagt? Oder haben sie einen neuerlichen Kurswechsel verlangt, weil der ursprüngliche Plan aus ihrer Sicht nicht aufgegangen ist?
Angepeiltes Ziel im 2. Quartal deutlich verfehlt
Fakt ist, dass auch das zweite Quartal für Kontron enttäuschend verlaufen ist. Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,9 % eingebrochen und betrugen lediglich 90,9 Mio. Euro. Das EBIT landete mit -10 Mio. Euro im Minus. Auch die Auftragsbücher sind längst nicht mehr so gut gefüllt wie im Vorjahr. Hier beträgt der Rückgang 16,2 %. Besonders enttäuschend aus Sicht des Aufsichtsrats mutete wohl die Bruttomarge an. Sie lag mit 18,6 % deutlich unter dem vom Vorstand vorgegebenen Ziel von 25 %.
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse
