Leoni: Aufsichtsrat macht Kasse
(Prime Quants) – Aufsichtsratsmitglied Dr. Werner Rupp veräußert Aktien. Ist das ein erstes Anzeichen, dass dem Unternehmen schlechte Zeiten bevorstehen? Unsere Redaktion meint nein.
Das Aufsichtsratmitglied Dr. Werner Rupp verkauft am 4.7.2012 über die Börse München 20.000 Aktien des Unternehmens zum Gesamtwert von 655.000 Euro. Der Verkaufspreis der Aktien wird mit 32,75 Euro das Stück beziffert. Oft werden Verkäufe von dem Unternehmen nahestehenden Menschen oder direkt für das Unternehmen arbeitenden Personen als Fingerzeig interpretiert, ob dem Unternehmen schwere Zeiten bevor stehen oder nicht. Das scheint in diesem Fall nicht so zu sein. Die Aktie war bereits Wochen zuvor aus dem Bereich um 40 Euro auf das aktuelle Niveau um 32 Euro gefallen. Verkäufe waren damals also sehr viel attraktiver gewesen. Vielmehr sieht es danach aus, dass hier Gewinne realisiert werden sollen. Das Unternehmen ließ zuvor am 12.09.2011 veröffentlichen, dass Herr Rupp 20.000 Aktien des Unternehmens gekauft habe. Kaufpreis waren damals durchschnittlich 22,89 Euro pro Aktie oder 457.850,10 Euro für die Gesamtposition.
197.150 Euro Kursgewinn konnte Herr Rupp oder 43 Prozent Performance für ein zehnmonatiges Engagement erzielen. Unterm Strich ein absolut geglücktes Investment. Dennoch gibt es ein pikantes Nebendetail. Der Einstieg in die Position erscheint von außen betrachtet erstaunlich gut gelungen. Im Zeitraum wo nach Auskunft der Leoni AG der Einstieg erfolgte, fiel der Kurs des Unternehmens 23,71 Euro auf 22,20 Euro oder um 6,37 Prozent nachdem die Aktie am Vortag um 3,62 Prozent gefallen war. Allerdings wäre der 8.11.2011 noch sehr viel attraktiver, wenn auch verdächtiger für einen Einstieg. Dort verlor die Leoni AG an einem Handelstag 31 Prozent, um am Folgetag 38 Prozent zuzulegen. Zwar fand der Einstieg im Bereich der Tiefstkurse statt, aber die darauf folgende Kursentwicklung lässt nicht darauf schließen, dass hier Insiderwissen genutzt wurde.
Die Aktei selbst hat gerade in den letzten Tagen wieder kräftig zulegen können und so scheint aus Investmentgesichtspunkten der Ausstiegszeitpunkt äußerst sinnvoll gewählt, da sich die Aktie auch technisch jetzt wieder in der Schiebezone um die 200-Tagelinie befindet. Erst bei Kursen um 35 Euro könnte wieder mit anziehenden Notierungen in den Bereich um 40 Euro gerechnet werden.
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Quelle: PrimeQuants
