Leoni: Es war fast nicht anders zu erwarten

Liebe Leser,

der Autozulieferer Leoni hat seine Jahresprognose zusammengestrichen. Wie das Nürnberger Unternehmen mitteilte, werde in diesem Jahr nur noch mit einem operativen Ergebnis (Ebit) in Höhe von 65 Mio. Euro kalkuliert. Zuvor hatte der Spezialist für Bordnetze und Kabelsysteme ein Ebit von 105 Mio. Euro als Ziel ausgegeben. Hintergrund der Prognose-Senkung ist die Cyber-Attacke, die das MDAX-Unternehmen im August um insgesamt 40 Mio. Euro erleichterte. Die unbekannten Täter hatten sich mithilfe gefälschter Dokumente und fremden Identitäten Zugang verschafft, um Firmengelder auf ausländische Konten zu transferieren. Das Vorgehen entsprach der sogenannten Chef-Masche, bei dem sich die Kriminellen als Führungspersonal ausgeben und die Buchhaltung zu Überweisungen drängen, unter dem Vorwand, dass es sich um eine wichtige Transaktion handele. Zudem werden die Mitarbeiter zu strikter Geheimhaltung angehalten.

Wie Leoni erklärte, werde die Betrugssumme von 40 Mio. Euro vollständig auf den operativen Gewinn des dritten Quartals durchschlagen. Bei den eigenen Schadensersatzansprüchen ist man bislang noch nicht entscheidend weitergekommen. Dies werde sich wohl erst im kommenden Jahr endgültig klären lassen, hieß es. „Das Unternehmen arbeitet weiter mit Nachdruck an der Aufarbeitung des Vorfalls und prüft mögliche Ersatzansprüche, um den finanziellen Schaden zu kompensieren.“

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