Linde: Citi-Kursziel von 120 Euro erscheint übertrieben

Lieber Leser,

der Abbruch der Fusions-Verhandlungen zwischen Linde und der amerikanischen Praxair bescherte den hochfliegenden Kurs-Fantasien der Anleger vor einer Woche einen herben Rückfall in die Realität.

Der Rückschlag von knapp 149,00 Euro auf bis zu 135,65 Euro hinterließ im Chart eine riesige Abwärts-Kurslücke. Diese konnte allerdings auch von der überraschend starken Erholung am vergangenen Dienstag nicht geschlossen werden. Seither pendelt die Linde-Notierung in einer engen Handelsspanne um 144,00 Euro herum.

Die Citigroup bekräftigte zum Ausklang der Vorwoche ihre negative Einschätzung zum Industriegase-Konzern: Die Experten der US-Bank sehen die Linde-Aktie weiterhin als „Sell“-Empfehlung an und bestätigten ihr schon früher genanntes Kursziel von 120,00 Euro.

Dass sich diese Prognose erfüllt, ist zumindest aus charttechnischer Sicht inzwischen unwahrscheinlicher geworden: Die Bekanntgabe der Fusionsverhandlungen hatte den Kurs des DAX-Titels Mitte August endgültig aus der ungewöhnlich engen und lang andauernden Seitwärts-Bewegung (seit Dezember 2015) heraus gehievt.

Und die Reaktion auf die beendeten Kooperationsgespräche endete nun exakt auf der Oberseite dieser Handelsspanne, die sich damit als solide Unterstützung qualifiziert hat. Daher sehe ich das derzeitige Kurs-Risiko auf 135,00 Euro begrenzt.

Erst ein Rückfall in die alte Seitwärts-Bewegung wäre als Warnsignal zu werten.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse