Lufthansa: Das lässt aufhorchen!

Lieber Leser,

es ist ein offenes Geheimnis, dass die Lufthansa ihre Germanwings-Flotte über kurz oder lang in die neue Billig-Tochter Eurowings integrieren möchte. Nach Branchenkreisen könnte dieser Prozess schneller von statten gehen als erwartet. Wie zwei mit der Sache vertraute Personen gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters erklärten, könnten schon bald 18 der derzeit 56 Germanwings-Maschinen abgezogen werden. Die Flieger vom Typ Airbus A320 könnten stattdessen ins Ausland zu Eurowings Europe übersiedeln, hieß es vonseiten der Insider. Die betroffenen Flugbegleiter hätten demnach auch die Möglichkeit, zur blau-gelben Kranich-Airline zu wechseln. Ein Unternehmenssprecher von Lufthansa wollte diese Informationen zwar nicht kommentieren, verwies indes vielsagend auf frühere Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr, wonach Germanwings nach und nach schrumpfen solle.

Zuletzt waren zahlreiche Bordbeschäftigte von Germanwings und Eurowings dem Aufruf der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo gefolgt und hatten ihre Arbeit niedergelegt. Infolgedessen kam es zu einer massiven Störung des innerdeutschen und europaweiten Flugplans. Gestritten wird um tarifliche Gehaltsfragen und Arbeitsbedingungen.

Mit Germanwings installierte die Lufthansa im Jahr 2013 ihren ersten Low-Cost-Carrier. Die in Köln beheimatete Airline übernahm die Flugverbindungen außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München. Zwar gelang es hierdurch auf den zuvor verlustreichen Strecken nun Geld zu verdienen, doch der Plan, den aufstrebenden Billig-Airlines Ryanair und easyJet Einhalt zu gebieten, schlug fehl. Laut dem Lufthansa-Management lag dies vor allem an den nach wie vor hohen Kosten bei Germanwings, die lediglich um ein Fünftel unter denen der Stammmarke lagen. Mit der neuen Billig-Tochter Eurowings, die um 40 Prozent niedrigere Kosten aufweist als Lufthansa, soll nun ein neuer Angriff auf die Marktführer gestartet werden.

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