Marktausblick 02.04.2013 – sell in may and go away?
Der Börsenmonat Mai hat begonnen und damit der Legende nach eine Zeit, in der Anleger den Börsen lieber fern bleiben sollten. Glaubt man zumindest der alten Börsenregel “sell in may and go away”. Für gestern zumindest geht diese Regel auf, denn die Börsen in Amerika haben deutlich nachgegeben. Weniger als erwartet geschaffene neue Stellen bei den non-farm-Arbeitsplätzen sorgten für Verstimmung unter den Börsianern und ließen neue Zweifel an einer nachhaltigen Erholung am US-Arbeitsmarkt aufkeimen (Zuwachs der non-farm-Arbeitsplätze 119.000, erwartet wurde hingegen ein Zuwachs von 150.000 Stellen).
Auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe fiel am späteren Nachmittag mit 50,7 schwächer als erwartet aus (Erwartungswert: 51,3), die Bauinvestitionen gingen mit 1,7 Prozent zurück, erwartet wurde am Markt dagegen ein Anstieg um 1,5 Prozent.
Den Leitzins beließ die FED dagegen unverändert bei Rekordniedrigen 0,25 %. Außerdem will die FED weiter an ihren Stütungskäufen zur Ankurbelung der mauen US-Wirtschaft beibehalten und monatlich weiter ca. 85 Milliarden US-Dollar dafür bereitstellen. Aber das genügte nicht, um den nach den Arbeitsmarktdaten, dem schwächeren ISM-Index und der Enttäuschung von rückgängingen Bauinvestitionen angeschlagenen US-Markt wieder auf die Beine zu bringen, und so beendete der Dow Jones Index den Handel 0,94 Prozent schwächer bei 14.700 Punkten. Der S&P 500 Index gab bis zum Handelsschluss ebenfalls rund 0,9 Prozent auf 1.582 Zähler nach, an der Technologiebörse Nasdaq verloren Aktien im Schnitt 0,8 Prozent.
Von den schwachen US-Vorgaben und einem schwächer als erwartet ausgefallenem chinesischen Wirtschaftswachstum beeindruckt zeigten sich die Anleger an den asiatischen Börsen und nehmen heute früh erst einmal Gewinne mit, so dass auch in Japan der Start in den Mai mit einem aktuellen Verlust des Nikkei um über ein Prozent auf 13.660 Zähler schwach ausfällt. In Hong Kong verliert der Hang Seng momentan rund ein halbes Prozent auf 22.649 Punkte, in Shanghai verlieren akutell bisher rund 0,3 Prozent.
Nachdem die Frankfurter Börse gestern feiertagsbedingt geschlossen blieb werden die Anleger heute auf die gestrigen schwachen US-Wirtschaftsdaten und die damit einhergehenden Kursverluste an den US-Börsen sowie in Asien vermutlich mit Verkäufen reagieren. Der DAX notiert deshalb vorbörslich bereits deutlich schwächer, die aktuelle Indikation siganlisiert einen Start im Bereich 7.880 Zähler.
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der EZB, die heute 13:45 Uhr ihre Entscheidung über den europäischen Leitzins bekanntgeben wird. Mutige Analysten prophezeien bereits eine Zinssenkung der EZB um einen viertel Basispunkt auf dann nur noch 0,5 Prozent. Und schlägt man sich durch die einschlägigen Foren, dann gibt sogar Stimmen, die der EZB eine Zinssenkung von 0,5 Prozentpunkten zutrauen würden. Egal wie die Entscheidung ausfällt, sie wird für heftige Kursbewegungen an den Aktien-, Renten- und Devisenmärkten sorgen.
Außerdem stehen heute noch der Einkaufsmanagerindex für Deutschland sowie die Eurozone und die US-Handelsbilanz für den März 2013 auf dem Konjunkturkalender.
Der Euro notiert weiter starkt gegenüber dem US-Dollar und kostet aktuell 1,3166 US-Dollar.
Vortagesvorgaben
Börse Frankfurt blieb gestern feiertagsbedingt geschlossen
Vorgaben aus Amerika
Dow Jones-Schluss: 14.700 Punkte (- 138 Punkte)
S&P 500: 1.582 Punkte (- 14 Punkte)
NASDAQ Composite: 3.299 Punkte (- 30 Punkte)
NASDAQ 100: 2.873 Punkte (- 14 Punkte)
Vorgaben aus Asien
Nikkei-Index: 13.660 Punkte (- 138 Punkte)
Hang Seng: 22.649 Punkte (- 87 Punkte)
SHANGHAI A INDEX: 2.273 Punkte (- 6 Punkte)
Vorbörsliche DAX-Indikation (07:00 Uhr):
7.882 Punkte (-)
Vorbörsliche Dow Jones-Indikation (07:00 Uhr)
14.724 ( )
Wichtige Tagestermine
- 09:55 Uhr – DE: Einkaufsmanagerindex für April 2013
- 10:00 Uhr – EU: Einkaufsmanagerindex für die Eurozone für April 2013
- 13:45 Uhr – EU: Bekanntgabe des Sitzungsergebnis der EZB zum Euroleitzins
- 14:30 Uhr – US: Handelsbilanz für den März 2013
- 14:30 Uhr – US: Lohnstückkosten für QI/2013
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Quelle: kapitalmarktexperten.de
