Medigene Analyse (1) – Was sagen diese Kennzahlen?

Lieber Leser,

mit Hilfe von fundamentalen Kennzahlen kann man die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens schnell und übersichtlich darstellen. Da es allerdings sehr viele Kennzahlen gibt, ist eine Unterteilung in verschiedene Kategorien sinnvoll. Empfehlenswert ist die Unterteilung in die Kategorien finanzielle Stabilität, Rentabilität, Marktposition sowie Gewinnwachstum. Wir wollen uns die Kennzahlen per drittes Quartal 2016 in den jeweiligen Kategorien für Medigene anschauen.

Finanzielle Stabilität von Medigen

Die finanzielle Stabilität von Medigene wollen wir anhand des sogenannten Gearings feststellen. Das Gearing stellt die Finanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital ins Verhältnis und zeigt damit auf, in welchem Maße die Finanzverbindlichkeiten durch Eigenkapital gedeckt sind. Per drittes Quartal 2016 haben wir ein Gearing von 6,45 % was so viel bedeutet, dass die finanzielle Stabilität gegeben ist. Auf den ersten Blick wohl gemerkt, wie wir weiter unten sehen werden.

Rentabilität von Medigene

Ob Medigene in 2016 rentabel war, kann man anhand der Eigenkapitalrendite erfahren. Diese stellt den Jahresüberschuss zum Eigenkapital gegenüber. Die EKR beträgt aktuell -7,05 %, somit weist Medigene eine negative Verzinsung des Eigenkapitals auf, was nichts anderes bedeutet, dass das Unternehmen per Q3 2016 einen Jahresfehlbetrag verzeichnet hat. Werte zwischen 10-20 % sind als positiv einzustufen. Noch aussagekräftiger ist in der Regel die ungehebelte Eigenkapitalrendite, da sie Sachinvestitionen und den operativen Cash-Flow mit einbezieht. Das gilt besonders für zyklische Werte. Allerdings ist es bei einer ohnehin negativen EKR nicht sinnvoll.

Marktposition von Medigene

Die Marktposition wollen wir mit Hilfe der Umsatzrendite erfahren. Diese wird durch die Gegenüberstellung des Jahresüberschusses zu den Umsatzerlösen berechnet. Da wir bereits wissen, dass Medigene einen Jahresfehlbetrag verzeichnet hat, berechnen wir die UR nur, um sie im Vergleich zu den folgenden Quartalen heranziehen zu können. Per drittes Quartal 2016 beträgt, unseren Berechnungen nach, die Umsatzrendite – 2,59 %. Generell gilt: Eine niedrige Umsatzrendite zeugt von schwacher Marktposition und sollte im längerfristigen Vergleich herangezogen werden.

Gewinnwachstum von Medigen

Das Gewinnwachstum werden wir mit Hilfe des Gewinns je Aktie feststellen, da dieser Gewinn auch tatsächlich den Aktionären zur Verfügung steht. Er ergibt sich durch Division des Jahresüberschusses und Aktienanzahl. Den eigenen Angaben nach, beträgt der Gewinn je Aktie (EPS) bei Medigene per Q3 2016 0,29 Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immerhin bereits eine positive Entwicklung, da im vergangenen Jahr ein Verlust von -0,67 Euro zu Buche stand. Das KGV berechnet sich damit auf -46

Fazit

Medige ist ein Entwicklungs- & Forschungsunternehmen. Es ist daher nicht unüblich, dass so ein Unternehmen unterjährig mit Verlust operiert. Obwohl die finanzielle Stabilität noch gegeben ist, operiert das Unternehmen ebenfalls mit einem extrem hoch negativen operativen Cash-Flow. Für langfristige Anleger ist der Wert daher weniger interessant, selbst wenn oder sogar, weil es sich dabei um einen Biotech-Wert handelt. Positiv anzumerken ist jedoch, dass der Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 50 % gesenkt werden konnte. Hingegen ist der negative operative Cash-Flow im Vergleich zu den ersten neun Monaten in 2015, deutlich in den negativen Bereich vorgedrungen.

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