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Nach “Zypern-Enteignung”: Wie sicher sind Spareinlagen wirklich?


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Zypern hat am letzten Wochenende entschieden, dass zur Überwindung der Schuldenkrise und zur Finanzierung des Rettungspaketes die Sparer  in Form von einer Zwangsabgabe auf die Spareinlagen bei zypriotischen Banken erhoben werden sollen. Diese Maßnahme ist Voraussetzung, damit ein neues Rettungspaket in Höhe von 10 Milliarden Euro durch Länder der Eurozone freigegeben wird, an dem Sparer mit einem Sparkonto in Zypern über die Zwangsabgabe mit rund 5,8 Milliarden Euro finanziell beteiligt werden sollen.

Konkret sollen also Sparkonten von Personen aus dem In- und Ausland bei einer Bank Zypern’s mit einer Einlage bis zu 100.000 Euro mit einer Zwangsabgabe von einmalig 6,75 Prozent belastet werden. Wer über ein Sparguthaben von mehr als 100.000 Euro Sparbetrag verfügt, muss mit einer Zwangsabgabe von  9,9 Prozent rechnen.. Bei einem theoretischen Anlagebetrag von 200.000 Euro sind also einfach mal so 19.800 Euro weg. Geld, für das der Anleger unter Umständen jahrzehntelang gespart hat, um z.B. seine Rente zu finanzieren, Anschaffungen zu tätigen oder im Zweifel sogar damit die Ausbildung des eigenen Nachwuchses zu bezahlen. Der Proteststurm der Bevölkerung Zyperns ist deshalb nachvollziehbarerweise entsprechend groß.

Aber nicht nur Zypern haben die “Euro-Rettungskrieger” damit einen absoluten Bärendienst erwiesen. Denn durch die beschlossenen Maßnahmen stellen sich natürlich jetzt auch der Sparer in den Ländern der restlichen Eurozone die berechtigte Frage, wie sicher eigentlich das eigene Ersparte ist. Insbesondere Banken von Wackelkanditaten wie Griechenland, Portugal, Spanien & Co könnten hier in der nächsten Zeit einen ordentlichen Kaptialverlust verzeichnen, wenn die Bürger ihr Erspartes lieber unter das sprichwörtliche Kopfkissen legen, als es auf den Konten der Hausbank zu wissen, wo es – wie in Zypern – plötzlich unter Umständen nicht mehr verfügbar ist. Und selbst im so sicheren Deutschland wird der ein oder andere mal darüber nachdenken was passieren könnte, sollte auch das Musterland Europas mal ein wenig ins Straucheln geraten, z.B. auch auftgrund der Rettungsmilliarden, die bisher in strauchelnde Länder geflossen sind bzw. noch als Bürgschaften oder Kreditzusagen bereitstehen.

Damit ist die Eurokrise mal wieder mit voller Wucht ins Bewusstsein der Anleger zurückgekehrt, was sich auch heute auf die Aktienmärkte deutlich auswirkt. Denn DAX & Co sind zum Wochenstart ordentlich ins Minus abgerutscht und die Rekordjagd der letzten Wochen rückt erst einmal in den Hintergrund.

Ebenfalls gelitten hat die europäische Gemeinschaftswährung, der neuerliche Vertrauensverlust hat kurzfristig über 2 Cent gekostet, nachdem der Euro bis auf 1,2881 US-Dollar gefallen ist. Inzwischen kann er sich aber wieder ein wenig erholen und steht momentan bei 1,2960 US-Dollar.

Sollte es tatsächlich bei dieser Zwangsabgabe bleiben, d.h. die Bürger eines Landes müssen jetzt notwendige Rettungsmilliarden mit eigenem mühsam Erspartem selbst aufbringen, dann könnte dies mittelfristig zu einer Kapitalflucht in vermeintlich sicherere Anlagestaaten führen und gleichzeitig Währungen wie den US-Dollar deutlich aufwerten.

Und so grotesk es auch klingen mag, mittel- bis langfristig könnten die Aktienmärkte sogar von der Angst der Sparer auf einen unkontrollieren Staatszugriff auf erspartes Vermögen profitieren, denn eine Enteignung am Aktiendepot eines Anlegers durchzuführen erscheint ungleich schwerer und nahezu kaum umsetzbar. Und wenn sich diese Einsicht durchsetzt, könnten Sparer vermehrt ihr Kapital in Werte umschichten, auf die der Staat deutlich schwerer zugreifen kann.

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Bildquelle: © Gerd Altmann / PIXELIO

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Quelle: kapitalmarktexperten.de

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