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Neuer Mut bei der Commerzbank


(Prime Quants) – Die 0,88 Prozent Tagesplus beim Kurs der Commerzbank sprechen für ein neues Selbstbewusstsein. Während der deutsch Leitindex (DAX) ein mageres viertel Prozent steigt, klettert die Aktie des Frankfurter Geldhauses auf 13,150 Euro. Möglicherweise honorieren die Anleger den mutigen Vorstoß von Bankchef Martin Blessing.

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Die Börsen sind keine Spielwiese, wo geprellte Jungs getätschelt werden, wenn sie sich wehtun. Es geht heiß her. Gerade im Bankenbereich, der traditionsgemäß sehr nahe an den Finanzmärkten operiert ist man von Profis umgeben. Aus der Branche, die ebenso traditionell sehr nahe an der Politik ist, kommt jetzt ein neuer Vorstoß.

Neuer und vor allem überraschender Mut

“Too big to fail” – so lautet das Motto des Financial Stability Boards Auf dessen Liste stehen die 29 „relevantesten“ Banken, die beim Scheitern eine Gefahr für die globale Wirtschaft bedeuten würden. Die Commerzbank steht zwar nicht auf dieser Liste, aber innerhalb Deutschlands gehört sie sicherlich immer noch zu den relevantesten Geldhäusern. Wer erinnert sich nicht mehr an die staatlichen Hilfen von der 2008er-Krise? Eine Schrumpfungskur wurde dem Geldhaus damals verpasst. Der Staat als Anteilseigner, um eine Pleite zu verhindern. Ein handzahmes Finanzinstitut, sollte im Ergebnis zu erwarten sein. Umso erstaunlicher ist jetzt der neue Mut, mit dem sich die Commerzbank an die Öffentlichkeit wagt.

Das Vorstandschef Martin Blessing kein Leiser ist und dass er es immer wieder mit polarisierenden Aussagen die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Commerzbank zu lenken, ist nicht neu. Mit welchem Mut jetzt aber neue Ideen vorgetragen werden schon. Zyniker würden sagen, dass man beabsichtigt die Politik für sich einzuspannen.

In einem Interview deutet Martin Blessing an, dass er sich ein Gesetz wünschen würde, nachdem Kunden der Bank, die den Dispositionskredit nutzen nach beispielsweise zehn Tagen per SMS oder eMail einen Hinweis erhalten. Die Idee dahinter ist, dass es laut Blessing natürlich günstigere Kredite gäbe. Bei Dauernutzern des kurzfristig verfügbaren Kredites wäre manchmal vielleicht eine Umwandlung in einen längerfristigeren Kredit sinnvoll. Über zehn Prozent als Zins kann nicht das gewollte Belastungsniveau der Kunden sein.

Kundeninteressen bedienen oder einfach nur Lobbyarbeit?

Ein Gesetz also, was eine derartige Kontaktaufnahme erzwingen würde. Interessanterweise würde ein solches Gesetz die Commerzbank quasi dazu zwingen ein Kreditberatungsgespräch mit dem Kunden durchzuführen oder es wenigstens anzubieten. Das ist aber noch nicht alles. In Zeiten erhöhter Sensibilität beim Umgang mit Daten, könnte ein solches Gesetz die Banken zwingen Telefonnummern und eMailadressen abzufragen. Bislang ist wohl das einzige erforderliche eine Wohnsitz mit Namen. Wieder könnten die Zyniker auf den Plan gerufen werden und unterstellen, dass hier versucht wird den Gesetzgeber zu benutzen, um privatwirtschaftliche Interessen zu realisieren, kurzum, dass hier klassische Interessensvertretung im hübschen Deckmantel erfolgen soll.

Man kann von einer derartigen Initiative aus Kundensicht halten, was man will, doch zeigt der Vorschlag, wie mutig man wieder im Hause Commerzbank ist. Vor Jahren noch mit Steuermilliarden gerettet. Heute wird in der Öffentlichkeit wieder Mut gezeigt. Die Aussagen Blessings werden zur Wocheneröffnung von den Marktteilnehmern offenbar belohnt. Das Kursplus der Commerzbankaktie liegt deutlich höher, als das vom DAX. Der Mutige wird belohnt.



Quelle: PrimeQuants

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