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Niedrigzinsen und Altersvorsorge: Wie viel Armut darf es denn sein?


Lieber Investor,

„Darf es auch etwas mehr sein?“, fragt die freundliche Verkäuferin hinter der Theke, wenn die abgewogene Wurst oder der geschnittene Käse die georderten 100 Gramm nicht ganz erreicht. Wir kennen diese Situationen alle aus unserem Alltagsleben und stimmen auch meist der leicht vergrößerten Portion zu. In etwas abgewandelter Form wird die bekannte Frage von der Fleischtheke uns in Zukunft auch bei der eigenen Altersvorsorge beschäftigen und da sollte sie uns alles andere als Wurst sein, denn die Folgen sind mitunter gravierend. Bei Kauf von 100 Gramm Wurst ist es nicht weiter schlimm, wenn die gekaufte Portion etwas größer oder kleiner ausfallen sollte. Notfalls geht man halt einen Tag früher als geplant wieder in die Metzgerei und kauft die nächste Portion. Aber im Alter feststellen zu müssen, dass das Geld nicht mehr reicht, obwohl noch Monat übrig ist, wird eine ganz andere Herausforderung sein. Nun ist es plötzlich nicht mehr egal, ob die zur Verfügung stehende Summe zum Leben reicht oder nicht.

Die Renten sind sicher! Sicher?

Bislang verließen sich die Deutschen gerne auf die gut ausgebauten Sozialsysteme und Politiker, die ihnen gebetsmühlenartig versicherten, dass die Renten sicher seien. Nun, sicher werden die Renten auch in Zukunft sein. Unsicher sind nur ihre Höhe und die Frage, was man sich im Gegenzug für sie noch wird kaufen können. Im Zweifelsfall nichts oder nicht viel, denn die Sozialkassen wurden von der Politik immer wieder gerne geplündert. Mit anderer Leute Geld ließen sich schon immer üppige politische Geschenke verteilen. Etwa bei der Wiedervereinigung, als Ausgaben die eigentlich von der Allgemeinheit, also über Steuern zu finanzieren waren, der Rentenversicherung aufgebürdet wurden. Oder jetzt wieder, wo eine Million Flüchtlinge allein im Jahr 2015 ins Land gelassen und vermutlich bleiben werden. Die meisten von ihnen sind nicht oder nur sehr schwer in den Arbeitsmarkt vermittelbar, weil sie als Analphabeten oder ohne Ausbildung zu uns gekommen sind und jene, die hier eine Ausbildung machen, brechen sie zu 70 Prozent wieder ab. Aber dafür holen sie ihre Familien im Rahmen der Familienzusammenführung nach. Macht aus einer Million gleich fünf Millionen, wenn jeder Neuankömmling nur Vater, Mutter, Frau und ein Kind nachholen sollte.

Druck von allen Seiten

Sie alle sind langfristig ein Fall für die Sozialkassen. Wäre alles halb so schlimm, wenn diese noch ausreichend gefüllt wären. Sind sie aber nicht und wer bislang immer wieder über den eigenen Tellerrand hinausblickte und eigene Vorsorge betrieb, der wird schon in Kürze sein blaues Wunder erleben. Seit FED-Chef Ben Bernanke im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise begann die Zinsen immer weiter zu senken und alle anderen Notenbanken ihm anschließend folgten, fehlt in den meisten Vorsorgestrategien der Zinseszinseffekt. Man kann es den Sparern selbst kaum verübeln, dass ihnen nun dieses Missgeschick widerfährt. Ihnen vorzuwerfen, sie hätten nicht beizeiten reagiert, ist scheinheilig, denn wer in jungen Jahren sein Alter finanziell plant, der muss in Zeiträumen von 30 bis 40 Jahren rechnen. Er braucht Planungssicherheit und die war in den letzten Jahren nun wirklich nicht gegeben. Wer hätte noch vor 17 Jahren am Beginn des neuen Jahrhunderts gedacht, dass die Politiker heute mit Milliarden nur noch so um sich schmeißen, die Zinsen niedrig sind und die Bilanzen der Unternehmen so undurchsichtig geworden sind, dass selbst Fachleute Mühe haben, den Durchblick nicht zu verlieren.

Ein krankes System kennt nur Verlierer

‚Verlieren‘ ist dabei das passende Stichwort, denn am Ende trifft es so gut wie jeden und die es trifft, trifft es hart. Garantieprodukte waren in der Vergangenheit bei den Sparern sehr beliebt, denn sie boten beides: die Aussicht auf eine angemessene Verzinsung und eine ausreichende Sicherheit.Damit ist es inzwischen vorbei. Der Garantiezins bei Kapitallebensversicherungen ist mittlerweile so weit abgesenkt worden, dass man ihn auch getrost abschaffen kann. Was man sicher auch bald tun wird. Die Frage ist im Grunde nur noch, wann man den Schritt vollzieht. Wer jetzt noch Rendite will und sei es eine noch so bescheidene, der wird ins Risiko geradezu gezwungen. Heute bieten Ramschanleihen, die der klassische deutsche Sparer früher nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte, eine Rendite, wie sie vor 26 Jahren zu Zeiten der Wiedervereinigung noch mit sicheren Bundesschatzbriefen zu erzielen war. Mit anderen Worten: Der Sparer mutiert zwangsweise zum Zocker. Er muss, um noch einen Hauch Rendite zu erzielen, extreme Risiken eingehen, die er zuvor im Leben nicht zu tragen bereit gewesen wäre.

Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben

Wenn er Glück hat und seine Auswahl eine gute war, stimmt am Ende die Rendite und der Lebensabend ist zumindest finanziell gesichert. Wenn er Pech hat, ist zwar im Alter Geld genug vorhanden, doch genießen kann der Anleger es trotzdem nicht mehr, weil das Herz dem vielen Stress der Ansparjahre nicht mehr gewachsen ist und vorzeitig schlappmacht.
Wenn es ganz übel kommt und die Fehlentscheidungen im Finanzbereich überwiegen, kommt erst die Altersarmut und dann der frühe Tod, sei es stressbedingt oder aus Entkräftung und Ermüdung. Aber wenigstens er kommt dann in Form einer Erlösung.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse


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