Nokia: Wie realistisch ist ein Comeback?

Lieber Leser,

auf dem im spanischen Barcelona veranstalteten „Capital Markets Day 2016“ präsentierte Nokia am 15. November seine finanziellen und strategischen Ziele.

Der ehemals größte Handy-Anbieter der Welt hatte seinen Niedergang selbst dadurch forciert, dass man dem aufstrebenden SmartPhone-Markt zu wenig Beachtung zollte. Die Spätfolge: Die Mobiltelefonsparte wurde im April 2014 an Microsoft verkauft. Doch nun, nach dem Erwerb von Alcatel-Lucent im Januar dieses Jahres strebt der finnische Netzwerkausrüster für 2017 eine Rückkehr in den Handy-Markt an:

Allerdings will Nokia nicht mehr selbst die Handys bauen – das soll Gerüchten zufolge die chinesische Foxconn übernehmen. Die Finnen wollen lediglich den Markennamen beisteuern und dafür die Lizenzeinahmen kassieren. Noch ist das Ganze Zukunftsmusik. Doch was sagte die Charttechnik zu den Comeback-Plänen?

Die Analyse ist einfach und schnell erledigt: Die Nokia-Aktie befindet sich seit dem Jahr 2000 in einem permanenten Abwärtstrend. Von einem Verlassen dieses Trends nach oben kann derzeit keine Rede sein. Tatsächlich hat sich die Aktie davon in den letzten Wochen eher weiter entfernt als angenähert.

Die letzten Zweifel beseitigt der Blick auf den 14-Monats-Relative Stärke Index: Der zeigt schon seit Februar 2015 abwärts – ohne Anzeichen für einen Trendwechsel. Hinter dem Nokia-Comeback stehen also weit mehr Frage- als Ausrufezeichen. Das ließ im Übrigen auch Firmenchef Rajeev Suri auf dem „Capital Markets Day 2016“ durchblicken:

Aufgrund der Risiken und Unsicherheiten bezüglich Timing und Wert der bestehenden und noch abzuschließenden Lizenzvereinbarungen sieht er sich außerstande, einen finanziellen Ausblick auf 2017 zu geben. Wird eine noch in diesem Jahr auslaufende Lizenzierung nicht verlängert, sinken die Einnahmen in 2017 gleich mal von 950 auf 800 Mio. Euro.

Die Börse „hasst“ Unsicherheit. Und darum „hasst“ die Börse derzeit auch Nokia.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse